Sonntag, 30. März 2008

Earth hour: Und es werde dunkel ...

Gestern abend, Punkt 20 Uhr, fand hier in Århus die Earth Hour statt. Diese Aktion wurde letztes Jahr in Sydney, Australien, ins Leben gerufen: Am 31. März 2007 um genau 20 Uhr Ortszeit schalteten über 2.2 Millionen Australier und 2.100 Unternehmen in Sydney für zumindest eine Stunde die Lichter aus. Dieses Ereignis soll Menschen überall auf diesem Planeten auf den Klimawandel hinzuweisen, ihnen ins Bewusstsein rufen, dass man auch als Einzelner Aktionen setzen kann. Es ist gedacht als ein Zeichen, dass Menschen gewillt sind etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Als Botschaft, die möglichst viele erreichen, zur Teilnahme und noch wichtiger, zum Nachdenken anregen soll. Die Idee ist in dem Video auf der offiziellen Homepage in zwei Zeilen gefasst: "Create a symbolic event that could become a movement. A simple act that would create a positive tipping point."


Die Earth hour 2008 begann gestern naturgemäß auf den Fidji-Inseln und erreichte über Neuseeland den eigentlich offiziellen Startpunkt in Sydney. Die Welle der Dunkelheit bzw. Verdunkelung (manche Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum in Rom wurden nur in etwas weniger Licht gehüllt) vereinnahmte das dortige Opera House und setzte ihren Weg über Stationen wie das vorhin erwähnte Kolosseum in Rom, die City Hall und Canterbury Cathedral in London und den Sears Tower in Chicago fort. Sie endete schließlich an der westlichen Grenze des amerikanischen Kontinents, genauer in San Francisco, wo die Lichter der Golden Gate Bridge ebenfalls gedimmt wurden. Weitere Bilder dazu gibt's hier ...

Und dazwischen lag auch ein kleines Land namens "Dänemark": Hier beteiligten sich 18 Städte, darunter Kopenhagen und Århus, und über 160 grosse Unternehmen an der Aktion. Die dänische Königin Queen Margrethe II. ordnete ein Löschen der Lichter in den königlichen Palästen in Fredensborg, Sorgenfri, Gråsten und Marselisborg an. In Kopenhagen applaudierten Menschen, die sich am rådhusplads versammelt hatten, als sich das Rathaus samt Uhrturm mit Schlag 8 Uhr verdunkelte. Auch im kleinem Rahmen wurde gespart: Ich hab' mich gestern mit Freunden getroffen und wir unterhielten uns aufgrund der earth hour ebenfalls bei Kerzen- anstatt künstlichem Licht. Wie viele andere hier: Århus ist eine der offiziellen Partnerstädte dieser Aktion.

Ein Beispiel, dass gestern vielleicht so mancher Internetbenutzer bemerkt hat: Auch Google hatte alle seine nationalen Einstiegsseiten mit schwarzem Hintergrund versehen, um auf die Earth Hour hinzuweisen und damit seine Unterstützung auszudrücken: We’ve turned out the lights. Now it’s your turn ...

Dienstag, 25. März 2008

Abzocke im internet

Aus aktuellem Anlass heute ein Beitrag zu diesem Thema. Auch deswegen, weil ich gerade ziemlich sauer bin über die bereits vergeudete Zeit, die ich in Zusammenhang mit einer vorhin erhaltenen Mahnung verschwendet habe. Und daher nehme ich mir gerne noch ein bisschen mehr Zeit, um über die Machenschaften einer Firma namens Online Content Ltd. (die zuvor auch unter Namen wie Net Content Ltd. agierte) zu berichten, die sich mir -stellvertretend für andere aus dieser Branche- durch ihre Mahnung geradezu aufgedrängt hat ...


Teil 1: Entstehungsgeschichte
Da ich ja seit längerem in Dänemark bin, verschicke ich auch ab und zu mal online Grusskarten in die Heimat. Dabei habe ich offenbar auch einmal die Dienste der Seite www.grusskarten-versand.com (absichtlich nicht verlinkt!) in Anspruch genommen. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern und deswegen hab' ich mir den Anmeldevorgang nochmals zu Gemüte geführt: Um eine Grusskarte mit dem gewünschten Motiv zu versenden, muss man sich bei diesem Service registrieren. Nach der Anmeldung hat man Zugriff auf das Service und kann dann aus zahlreichen Motiven wählen. Soweit, so gut. Doch erst, wenn man ganz nach unten scrollt (Bild unten zeigt bereits die komplette Seite, die im Browser so nicht dargestellt wird), findet man unterhalb des "Anmelden-Buttons" folgenden Text: "... Durch Betätigung des Button "Grusskarten Archiv öffnen " beauftrage ich grusskarten-versand.com, mich für den Zugriff auf die Grusskarten-Datenbank freizuschalten und soweit gewünscht, mich für das Handy - Gewinnspiel zu registrieren. Der einmalige Preis für einen Sechs-Monats-Zugriff auf unsere Grusskarten - Datenbank beträgt 59,95 Euro inkl. gesetzlicher Mehrwertssteuer."


ocl 


Teil 2: Der Abzockversuch
Heute nachmittag hab' ich eine Email erhalten in der mir mitgeteilt wird, dass die einmonatige Widerrufsfrist abgelaufen ist und man sich freut, dass "unser Angebot offenbar Ihren Zuspruch gefunden hat". Im Anhang: Eine Rechnung über 59,95 Euro im PDF-Format! Als Absender ist eine Firma namens Online Content Limited angegeben. Dafür dürfte ich aber auch weitere sechs Monate Grusskarten verschicken! Na, wenn das kein Schnäppchen ist?

Nachdem ich mir sicher war, dass ich mich niemals bei einem kostenpflichtigen Grusskarten-Service angemeldet hätte, der entsprechend deutlich als solcher gekennzeichnet war, war mir schon klar, dass es nun passiert ist: Ich bin doch tatsächlich in eine dieser Internetfallen getappt. Da surft man täglich im Internet, kauft seit Jahren online und erledigt sämtliche Bankgeschäfte per Netbanking ... und dann passiert mir sowas! wall


Teil 3: Recherche
Okay, keine Panik und kühlen Kopf bewahren: Zunächst mal hab' ich einfach mal nach "online content ltd" OR "grusskarten-versand.com" AND zahlungsaufforderung OR rechnung gegoogelt (selber eingeben oder einfach hier klicken ... und da zeigt Google gleich eine lange Liste von Suchtreffern, die sich mit den Machenschaften dieser Firma beschäftigen bzw. von Verbrauchern, die sich mit ungerechtfertigten Zahlungsaufforderungen konfrontiert sahen bzw. sehen. Das oben erwähnte Unternehmen betreibt (oder betrieb unter anderen Namen) zahlreiche Domains wie tattoo-paradies.de, routenplaner-server.com, routenplaner.com, lebensprognose.com, lebenserwartung.de, iqfight.de, lebenstest.de, iqfieber.de, smsfree24.de, etc. Auf allen diesen Seiten befindet sich erst unterhalb des Anmeldeformulars ein immer ähnlich lautender Text, der besagt, dass man mit der Anmeldung das Einverständnis zur Zahlung eines gewissen Betrags für diesen Dienst gibt (wie oben schon zitiert).

Laut ombudsmann.at wurden bereits einige Domains der Firma Online Content Limited auf die Watchlist gesetzt, da sie Massenbeschwerden verursachten. Weitere Beispiele: 1, 2 und 3.

Auch Akte 08 (siehe Video unten) des Fernsehsenders SAT1, Newstime oder BIZZ von Pro Sieben hat sich bereits mit Firmen wie Online Content Limited auseinandergesetzt. Mir ging's übrigens genauso wie es der Betroffene Holger Heinrich gegenüber Akte 08 schildert ...

Weitere Beispiele für, durchwegs negative, Erfahrungsberichte finden sich hier, hier und hier. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen ...




Teil 4: Rechnung erhalten. Was nun?

Das Wichtigste zuletzt: Was soll man in so einem Fall tun? Die Vogel-Strauß-Taktik anwenden und hoffen, dass nicht passiert? In die Offensive gehen? Nachgeben und zahlen? Hier die Maßnahmen, die man setzen sollte:
  • Nicht zahlen!!!
    Das Geschäftsprinzip hinter diesem Konzept ist in drei Worten beschrieben: Angstmache und Einschüchterung. In dem Akte 08-Video wird anhand der Rechnungsnummern geschätzt, dass in nur zweieinhalb Monaten an die 70.000(!) Rechnungen verschickt wurden. Ausgehend davon, dass angeblich zehn Prozent aller Rechnungsempfänger aus Angst vor weiteren Konsequenzen zahlen, kann man sich vorstellen, dass dies ein einträgliches, wenn auch schmutziges, Geschäft ist.
  • Anfechtung mittels Musterbrief
    Rein rechtlich gesehen, kommt aufgrund dieses Täuschungsversuches gar kein Vertrag zustande. Bislang kam es zu keinem einzigen Gerichtsverfahren. Wer trotzdem auf der sicheren Seite sein will, sollte mit einem eingeschriebenen Musterbrief den "Vertrag" anfechten. Trotzdem sollte man sich nicht wundern, wenn weiterhin "Letzte Mahnungen", Schreiben, die von einem einem Rechtsanwalt oder einem Inkassobüro aufgesetzt wurden oder sogar mit "Strafanzeige wegen Betrugs" drohen, eintreffen. Diese kann man getrost ignorieren, sollte man aber trotzdem aufheben.

    + Musterbrief zur Abwehr einer unberechtigten Forderung für eine Internet-Service-Leistung (volljährig)
    + Musterbrief zur Abwehr einer unberechtigten Forderung für eine Internet-Service-Leistung (minderjährig)
    + Musterbrief zur Vertragsauflösung der Arbeiterkammer Oberösterreich
    + Musterbriefe des Europäischen Verbraucherzentrums
  • Beschwerde bei einer unabhängigen Schlichtungsstelle
    Unbedingt die Möglichkeit nutzen bei einer Schlichtungstelle wie z.B. www.econsumer.gov (weitere Links siehe Teil 5) direkt eine Beschwerde einzubringen oder sich zumindest zu informieren.
  • Strafanzeige erstatten 
    Speziell, wenn bereits mit "Strafanzeige wegen Betrugs" gedroht wurde, sollte man vor diesem Schritt nicht zurückschrecken. Für den Zuständigkeitsbereich Deutschland ist es möglich auch online Strafanzeige zu erstatten; ansonsten mit allen Unterlagen und einer möglichst exakten Sachverhaltsdarstellung direkt bei der nächsten Polizeidienststelle (nach meiner persönlichen Erfahrung dauert dies 30 bis 45 Minuten).



Teil 5: Weitere nützliche Kontaktadressen und Links

Sonntag, 23. März 2008

God Påske! Frohe Ostern!

God påske! Frohe Ostern! 



Allerførst ville jeg ønske jer alle sammen en rigtig god påske! Oder anders gesagt:


Frohe Ostern euch allen!


Ostern ist in Dänemark auch für Atheisten ein absolutes Fest: Sowohl der Skærtorsdag (Gründonnerstag), der Langfredag (Karfreitag) als auch der Påskemandag oder 2. Påskedag (Ostermontag) sind gesetzliche Feiertage. Wer also nicht gerade den falschen Job gewählt hat und samstags arbeiten muss, kann über fünf freie Tage verfügen ohne auch nur einen einzigen Urlaubstag zu konsumieren. Naturgemäß nehmen sich auch viele die drei Arbeitstage davor frei, um noch ein wenig mehr Freizeit genießen zu können ...

In dieser einen Woche, von den Dänen auch stille uge (ruhige Woche) genannt, geht alles ein wenig langsamer vonstatten. Ja, man kann sogar von einem Stillstand sprechen. Vor allem Donnerstag und Freitag, die beiden Feiertage hintereinander, sind etwas ungewohnt, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Post sechs Tage in der Woche zugestellt wird oder man auch am Sonntag (zumindest dem Ersten des Monats) einkaufen kann. Da der Samstag zwischen zwei "Feiertagsblöcken" liegt, bleibt einem natürlich nichts anderes über als mit allen anderen gemeinsam die Supermärkte zu plündern. Dementsprechend lang waren auch die Schlangen vor den Supermarktkassen ... aber nun zu den Osterbräuchen hier in Dänemark, die sich eigentlich wenig von jenen in Österreich unterscheiden ...

Größtenteils sind die Gepflogenheiten in Dänemark und Österreich gleich: Man versteckt Ostereier, beschenkt sich mit selbigen oder schmückt Palmzweige mit verzierten und bemalten Ostereiern. Es gibt eigentlich nur wenige Unterschiede, der grösste sind wohl die Narrenbriefe.
  • Der Osterhase ist in Dänemark zwar bekannt, jedoch wird er nicht wie in Österreich mit den Ostereiern in Verbindung gebracht. Das (Oster-)Küken und der Osterhase sind hierzulande vielmehr Symbol für den beginnenden Frühling (persönliche Anmerkung: dieses Jahr müssten sie wohl etwas später kommen; siehe Eintrag von gestern 8-)
  • Narrenbrief: Man beschenkt sich hier gegenseitig mit sogenannten gækkebreve (Narrenbriefen). Dieser Brauch wird ausschließlich in Dänemark praktiziert und ist angeblich um 1800 entstanden: Die Narrenbriefe enthalten Texte in Reimform, mit einer Schere werden Muster in das Papier geschnitten und oftmals ist auch ein Schneeglöckchen beigelegt. Anbei ein Beispiel:
     
    Falls der Empfänger nicht errät, von wem der Brief stammt, gilt er als "Narr" und muss den Verfasser als Strafe mit einem Schokoladenei beschenken. Errät der Empfänger den Namen allerdings, dann ist er der Beschenkte und der Absender der "Narr". Es gibt allerdings eine kleine Erleichterung: Unter dem Reim wird der Name des Verfassers durch Punkte symbolisiert und somit kann man schon ein wenig abschätzen, wer es sein könnte. Auf offiziellen Seiten werden oftmals noch zwei weitere Varianten der Bestrafung erwähnt: Der Narr muss entweder eine Party organisieren oder der anderen Person einen Kuss geben. Ich hab' zwei Däninnen gefragt und beide haben mir versichert, dass diese beiden Varianten nicht (mehr?) zur Anwendung kommen.
  • Speis & Trank: Und natürlich -wie könnte es anders sein- gibt es auch das påskefrokost (Osterfrühstück), das aber im Gegensatz zum weihnachtlichen Pendant eher im privaten Rahmen abläuft.



Jetzt noch ein Hinweis anderer Art: Auf Chip.de gibt es vier Tage lang ein Online Oster Special, bei dem man vom Karfreitag bis zum Ostermontag jeweils eine neue Vollversion herunterladen kann. Warum ich das erwähne? Seit Freitag kann man "Tuneup Utilities 2007" (Link zu Amazon.de mit Feedback von Käufern, Testbericht 1)  gratis downloaden. IMHO ein ausgezeichnetes, benutzerfreundliches und umfangreiches Tool, das auf keinem Computer fehlen sollte! Wer will kann im Rahmen einer Osteraktion bei der Herstellerfirma diese "Oster-Version" um nur 15 Euro zur aktuellen Version 2008 upgraden (siehe CHIP-Link für weiter Infos). Dies ist allerdings meiner bescheidenen Meinung nach nicht notwendig. Fazit: Ein Supertool zum Nulltarif - zugreifen!


So, das war's mal wieder ...
Nochmals "Frohe Ostern" und auch einen entspannenden Ostermontag!

Samstag, 22. März 2008

Wintereinbruch

Als ich heute morgen den Vorhang beiseite schob, glaubte ich nicht richtig zu sehen. Wintereinbruch in Dänemark ... und das Ende März! Die Vorhersage bis bis Mitte nächster Woche: Schneefall bei Höchsttemperaturen zwischen 1 und 3 Grad. Das ich jetzt nochmal zum Eiskratzer greifen muss, hätte ich nicht gedacht ... eek

Blick auf die "Straße" vor meinem Studentenheim, heute morgen 9 Uhr:

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So, das nur für zwischendurch ... am morgigen Ostersonntag gibt's einen längeren Blogeintrag mit hoffentlich mehr Informationsgehalt swink

Montag, 17. März 2008

Erste Anzeichen ...

Die ersten Anzeichen für meine baldige Rückkehr häufen sich: Meinen allerletzten Küchendienst hier im Studentenheim habe ich vor zwei Wochen hinter mich gebracht, heute habe ich zum letzten Mal meine monatliche Mitgliedschaft im Fitnessklub erneuert. Zwar sind es noch knapp fünf Wochen, aber so schnell wie die Zeit hier vergeht, ist das nur noch einen sprichwörtlichen Wimpernschlag entfernt. Eigentlich schade, dass mein (ohnehin bereits verlängertes) Auslandssemester bald zu Ende sein wird. Einerseits freue ich mich wieder darauf zu Hause meine Familie zu sehen, Freunde zu treffen und wieder in gewohnter Umgebung zu sein. Andererseits habe ich hier eine Menge nette Leute kennengelernt (für die ich in letzter Zeit wegen meiner Arbeit leider viel zu wenig Zeit hatte), viel Neues gesehen, neue Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt und hab' mich auch mit einer neuen Sprache befasst.

Da ich gerade beim Thema bin: Während meiner Zeit hier habe ich auch den Entschluss gefasst nach meiner Rückkehr mein Schulfranzösisch wieder aufzufrischen. Eigentlich habe ich mir nach meiner HAK-Matura geschworen nie wieder ein Wort Französisch zu sprechen. Dies allerdings auch nur dank einer arroganten, absolut subjektiv beurteilenden und mit ersten Anzeichen einer Persönlichkeitsstörung bedachten Lehrerin, die meiner Meinung nach eigentlich niemals vor einer Klasse hätten stehen dürfen (oder zumindest zu meiner Zeit nicht mehr).

Jedenfalls - so mühsam das Dänisch lernen manchmal auch war, musste ich mir selbst eingestehen, dass das Lernen einer weiteren Sprache doch viel Spass gemacht hat. Vor allem, wenn man sieht, dass man das gelernte außerhalb der Sprachschule auch gleich direkt im Alltag anwenden kann. Nach unzähligen Artikulationsversuchen in der dänischen Sprache und daraus resultierenden, mehrmaligen Beinahe-Knoten in der Zunge ringt mir der Gedanke an die Aussprache in Französisch nur noch ein müdes Lächeln ab. Außerdem sollte nach fünf Jahren Französisch-Unterricht der Neustart ja hoffentlich ungleich leichter fallen als in Dänisch. Wie lange diese fünf Jahre allerdings schon zurück liegen ... darüber will ich lieber gleich gar nicht weiter nachdenken, sonst muss ich mich gleich anschließend in den Schlaf weinen! argh

Ansonsten investiere ich derzeit sämtlich verfügbare Zeit, um meine Arbeit voranzutreiben. Freitags hatte ich ein über zweistündiges Meeting mit Henrik, um seine Review zu meinen Texten zu besprechen. Tags darauf erhielt ich eine äußerst ausführliche Review von meiner Kollegin Elisabeth aus Wien, die bereits ihre Dissertation schreibt und beim gleichen Professor wie ich ihre Diplomarbeit verfasste. Ihre bisherige akademische Ausbildung überschneidet sich zwar überhaupt nicht mit dem Thema meiner Arbeit, aber auch gerade deswegen waren ihre Kommentare äußerst hilfreich und wertvoll und haben mir gezeigt welche Teile noch einer Verbesserung bedurften. Jedenfalls nimmt mittlerweile das Ganze ein wenig Form an und langsam sehe ich doch Licht am Ende des Tunnels ... sgrin

Außerdem habe ich wieder begonnen die Kontakte in die Heimat wieder zu intensivieren. Erste Treffen mit Freunden sind bereits ausgemacht und ich hoffe es werden noch weitere folgen ...

Das war's für heute wave

Mittwoch, 12. März 2008

Barathon 2008

Fast zwei Wochen kein Blogeintrag ... neuer Rekord! Ich denk', dass es nach einer gewissen Zeit ganz normal ist, dass man nicht alle zwei, drei Tage einen Blogeintrag schreiben will oder kann und es gelegentlich auch Ausreißer wie 12 Tage geben kann. Ein kurzer Blick zu meinen Blog-Kollegen bestätigt dies: Auch hier nimmt die monatliche Eintragsrate ab. Zudem ist derzeit wahrlich nicht die beste Zeit, um großartige Unternehmungen zu starten. Eigentlich wollte ich ein paar Bilder von einer Freundin aus Singapur hochladen, aber dafür fehlt mir derzeit einfach die Zeit und deswegen kommt dies vorläufig in die Rubrik "Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben". Daher an dieser Stelle "Plan B" anstatt einiger Bilder ... srolleyes

Wolken, Regen, Wind, Schneeregen ... das Wetter hier ist nach wie vor "zum Vergessen". Heute morgen gab's abwechselnd Schneeregen und Regen. Dementsprechend kann ich meine Outdoor-Aktivitäten derzeit mit "wenig" bis "nicht vorhanden" bezeichnen. Vielen wird es nicht anders gehen ...

Bei dieser Wetterlage kommt ein Indoor-Event wie der Barathon 2008 gerade recht. Klingt aufgrund der Endung auf den ersten Blick vielleicht sportlich, ist es aber definitiv nicht: Mehr als drei Tage lang wird ohne Unterbrechung durchgefeiert, beginnend mit Donnerstag 18 Uhr bis Samstag Nacht mit "open end" - im Klartext also Sonntag früh. sgrin 

barathon2008


Wie auf dem Bild ersichtlich lauten die Themen der einzelnen Tage lauten: "Playboy Mansion", "Hawai Beach Party" und "Pirat Party". Das Programm besteht aus viel Musik, ermäßigten Getränken, Freibier, verschiedenen Filmvorführungen, eine Art "Frühshoppen" mit gemeinsamen Frühstück, einem Tischfussball-Turnier, Striptease, spezielle Tagesdrinks, etc.
Ich bin sicher, dass an diesem Sonntag Einige den Vorsatz "Ich trinke nie wieder!" fassen werdendrunk

... wenn auch nur bis zum nächsten Wochenende devil2 


Samstag, 1. März 2008

Happy Baba Marta

Leider kann ich diese Woche über nichts Aufregendes berichten. Deswegen erfolgte auch kein Blogeintrag. Aber nach einer Woche ist trotzdem wieder ein Eintrag fällig; auch ohne triftigen Grund - sowohl als Lebenszeichen meiner Wenigkeit als auch als Signal, dass dieser Blog noch aktiv ist. ssmiley

Gerade eben kam ich von der Tankstelle zurück: Fast 10 Kronen (1.3 Euro) für einen Liter Diesel! Aaaaargh!!! Zum Vergleich: In den Staaten löhnt man im Schnitt um die 0.6 Dollar für einen Liter! Da würd' ich bei jedem Tankvorgang ein fröhlich Liedchen vor mich hinpfeifen. Nachdem ich die Blutsauger der Mineralölindustrie verflucht habe, griff ich dann doch schwerzen Herzens zum Zapfhahn. Bei dem Preis schmerzt jeder Liter, der mit einem gurgelnden Geräusch in den Tank schießt, während die Tankanzeige unbarmherzig hochzählt. Das ich derzeit nur alle 6-7 Wochen tanken muss, ist wenigstens ein kleiner Trost.

Generell werden die Preise hier jeden Sonntag und/oder Montag abend bis auf den jeweils folgenden Morgen gesenkt (aus welchem Grund genau weiß eigentlich keiner hier! Es ist einfach so ... ist meistens die Antwort). Ich hätte diesmal gerne darauf gewartet, aber wenn die Tankuhr schon aufleuchtet, erspar' ich mir gerne den Nervenkitzel. Am Ende geht's mir wie dem Herrn in dem ARAL-Werbespot aus dem Jahr 1991 - und das bei dem Wetter hier? Nein, danke! srolleyes

Ich hab' mich diese Woche vordergründig auf meine Arbeit konzentriert (eigentlich unnötig dies zu erwähnen, dass mache ich ja immer! sgrin) und zudem war das Wetter ohnehin "zum Daheimbleiben". Arbeitswetter eben: Ständig bewölkt, viel Regen und Wind und die paar Stunden Sonnenschein in der letzten Woche sind nicht mal erwähnenswert ... aber wie mir berichtet wurde, gab bzw. gibt es gerade eben in Wien ein starkes Unwetter mit Sturm und Hagel.

Trotzdem: Beim Anblick der Wetterprognosen für die nächsten Tage muss ich gestehen, dass Århus, trotz des (nicht mehr) so schönen Wetters in Wien, nicht meine erste Wahl wäre. Hier dümpeln wir bei 8 Grad herum und in den letzten Tagen gab's meteorologische Schonkost: Leichter bis mittelstarker Regen, mit einem kräftigem Schuss Wind. Oftmals ist es kurzzeitig so stürmisch, dass die Fahrräder draussen wie Dominosteine umfallen. Mein Fahrzeug sieht aufgrund des vielen verwirbelten, für die Renovierungsarbeiten notwendigen, Sandes aus als hätte ich damit einen Antrittsversuch bei der Wüstenrallye "Paris - Dakar" gewagt ...

Aber nun zum Titel des heutigen Beitrages: Eine Freundin aus Bulgarien hat mir über den Feiertag Baba Marta (auf bulgarisch: "БаБа Марта") erzählt. Einer der ältesten Feiertage in ihrem Heimatland, der den Beginn des Frühlings markiert. Baba Marta (auf Deutsch: Oma/Großmutter Marta) ist der Erzählung nach der personifizierte Wettergeist des Monats März in Form (sofern man dies bei einem Geist sagen kann ;-) einer launischen alten Frau. "Oma Marta" ist aber milde gestimmt, wenn sie den rot-weißen Schmuck namens Marteniza (siehe Bild unten) erblickt. Aus diesem Grund überreicht man sich an diesem Tag eben diese "Bänder" und wünscht sich gegenseitig Glück und Gesundheit.

 

Wer mehr darüber lesen will, sollte sich diese beiden Links (in deutsch) ansehen: Wikipedia, Südwestkompass.