Sonntag, 24. Februar 2008

Unruhen vorbei

Ich weiß nicht wieviel davon nach Österreich gedrungen ist, aber in Dänemark, genauer gesagt in Kopenhagen ging's, im wahrsten Sinne des Wortes, heiß her. Bereits am 10. dieses Monats haben im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro Unruhen begonnen und in den darauffolgenden Nächten wurden Schulen, Autos und Müllcontainer abgefackelt, Polizisten und Feuerwehrmänner mit Steinen beworfen, Wohnstätten mussten evakuiert werden, etc. Allein am ersten Wochenende brannten 10 Gebäude ab. Erst vor einer Woche gab es eine erste Entwarnung der Polizei, dass die Unruhen abgeflaut seien. Und das trotz 88 Bränden und 29, großteils vorübergehenden, Festnahmen in der Nacht davor ...

Die Krawalle werden hauptsächlich Jugendlichen mit Einwanderer-Hintergrund zugeschrieben. Als Hauptgrund gilt die angespannte Situation zwischen der Polizei und Zuwanderern sowie die (erst nach Beginn der Brandstiftungen erfolgte) Verhaftung von drei Moslems (zwei Tunesier und ein Däne marokkanischer Herkunft), die nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET ("Politiets Efterretningstjeneste") ein Mordkomplott gegen den 72jährigen Zeichner Kurt Westergaard (Artikel: "Die Angst des Zeichners") geschmiedet hatten. Westergaard hatte als Teil der 12 Mohammed-Karikaturen selbigen mit einer Bombe und brennender Zündschnur im Turban gezeichnet.

Die beiden Tunesier wurden aufgrund der Anti-Terror-Gesetzgebung in ihr Heimatland Tunesien ausgewiesen, ohne dass ihr Fall durch ein Gericht geprüft wird. Der Dritte um Bunde ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß, da dass Beweismaterial gegen ihn aufgrund des frühzeitig erfolgten, präventiven Zugriffs des Geheimdienstes nicht belastend genug war. Aus Protest gegen den geplanten Anschlag auf den Karikaturisten haben sich  alle dänischen Medien (Jyllands Posten, Politiken, etc.)  solidarisiert und sämtliche Karikaturen erneut nachgedruckt, um ein Zeichen für die Meinungsfreiheit zu setzen. Auf der Homepage des Jyllands-Posten kann man sogar einen Bericht in deutscher Sprache zum Fall Westergaard finden. Politiken schreibt als Begründung für die nun stattfindende Solidarisierung, welche ja vor zweieinhalb Jahren bei der erstmaligen Veröffentlichung der Karikaturen durch den Jyllands Posten ausblieb, folgendes: "Darüber hat es nie Zweifel gegeben, gerade weil es der Kern der Meinungsfreiheit sei, dass es nicht die Aussage ist, die man verteidigt, sondern das Recht, sie zu äußern".

Das man mit dem Nachdruck irrationale Fanatiker damit nicht besänftigt liegt auf der Hand. Allerdings: Beide Ereignisse, der Nachdruck sowie die Verhaftung,  geschahen  zeitlich nach dem Beginn der Unruhen ...

Donnerstag, 21. Februar 2008

The "Facebook Song"

Einigen werden Facebook (hier die Beschreibung in Wikipedia) schon kennen: Eine Internet-Plattform mit über 65 Millionen Mitgliedern und durchschnittlich 250.000 neuen Registrierungen täglich.

Bis vor meinen Aufenthalt hier hatte ich allerdings von der Existenz dieser Online community keine Ahnung und meines Wissens nach war diese Studenten aus Europa auch generell weniger bekannt  - im Gegensatz zu den Kollegen aus Ländern wie USA, Kanada, Australien, etc. Aber spätestens nachdem man zum dritten Mal die Frage "Are you on facebook?" gehört hat, wird dann doch die Neugier geweckt. Und wer von Anfang an meinen Blog (Gratulation zum Durchhaltevermögen!-) gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch an meine allerersten Fotoalben, die immer peinlichst genau, beginned mit "Tag x - ..... " betitelt waren und auf den Facebook-Servern auf ihren Abruf warten.

Ab dem zweiten, möglicherweise schon im ersten Quartal, soll es auch eine deutsche Version von Facebook geben. Mittlerweile ist bereits eine spanische Version in Betrieb. Übersetzungen sind eigentlich nichts Außergewöhnliches, in diesem Falle jedoch schon. Sämtliche Textzeilen wurden innerhalb einer Woche in Spanisch übersetzt - und zwar von den User selbst! Jeder durfte seine Übersetzung einbringen, die übersetzte Seite konnte vorab betrachtet werden und mittels Voting-System konnte über die gelungenste Kreation abgestimmt werden. Die Spanier waren mit derartigem Eifer (sie benötigten nur die erwähnte Woche) bei der Sache, dass das Unternehmen Facebook, Inc. - überrascht von der schnellen Reaktion - zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal in der Lage war die übersetzten Seiten zu starten ...

Vor kurzem bin ich über diesen Song von Rhett Smalls and Link Lamett gestolpert, der recht witzig (den typischen?) Facebook User beschreibt ...




C u on facebook! wave

Montag, 18. Februar 2008

Rückkehr nach Österreich? Nein, Danke!-)

Heute vormittag ist mir im Klub ein kleines Missgeschick passiert. Nein, mir ist weder eine Kurzhantel auf den Fuß gefallen noch hab' ich unter der Last einer zu schwer beladenen Langhantel um Hilfe schreien müssen. sgrin 

Die Umkleidespinde sind per vierstelligem Nummerncode versperrt, d.h. man gibt seinen persönlichen vierstelligen Code ein und das Ding ist verriegelt. Zwischen Kraft- und Lauftraining war ich nochmal bei meinem Spind und hab' beim Verriegeln, d.h. während des Eintippens der Kombination, nebenbei mit jemanden neben mir gescherzt. Auf jeden Fall hab' ich offenbar nicht das eingetippt von dem ich dachte, dass ich hätte. Fazit: Kein Zugang mehr! Glücklicherweise hatte der Klubleiter Alan den Mastercode zur Hand. Ein wahlloses Herumprobieren wäre angesichts von insgesamt 10.000 Möglichkeiten wohl ein wenig langwierig ausgefallen. Lektion des heutigen Tages: Beim Eintippen der Kombination mit niemanden anderen reden! Stay focused ...

Ende Februar rückt immer näher. Spätestens eine Woche vor Ablauf des Mietvertrages müssen die Zimmer geräumt werden. Mit anderen Worten:  Ich müsste diesen Freitag Dänemark den Rücken kehren und heimkehren. Aber noch kann ich hier den Konjunktiv verwenden. Den meine Zeit hier ist noch nicht abgelaufen! Ich hab' meinen Aufenthalt hier um weitere zwei Monate verlängert. Natürlich war dafür ein nicht unerheblicher administrativer Aufwand notwendig: Unterschriften einzuholen, Dokumente faxen oder einscannen und per Mail verschicken, zuständige Personen kontaktieren, etliche Emails, etc. Allerdings war es die Sache wert: Neben meiner Gnadenfrist hier erhalte ich auch weiterhin finanzielle Unterstützung von der technischen Universität in Wien und erspare mir gleichzeitig auch noch den Studienbeitrag dieses Semester, da ich weiterhin den Status eines Auslandsstudenten habe. ssmiley

Aber offenbar waren nicht auf alle Kommunikationswege frei von Problemen mit der Informationsweitergabe: Heute fand ich einen Zettel an meiner Tür, dass die Hausmeister hier am Donnerstag die letzte Inspektion durchführen wollen. Zur Besichtigung selbst: Ich hab' beim Julefrokost mit Maya geplaudert, die damals kurz zuvor ausgezogen ist (und jetzt in der Stadt wohnt) und sie hat mir berichtet, dass sie damals nicht anwesend war und ziemlich "über den Tisch gezogen" wurde. Von anderen hab' ich Ähnliches gehört. Die Mittel für vorhandene Mängel (tatsächlich vorhanden oder nicht) werden übrigens von der, zu Beginn geleisteten, Depotzahlung in der Höhe von zwei Monatsmieten herangezogen. Anyway, long story short: Ich werd' Ende April natürlich vor Ort dabei sein und sicher über jeden zu Unrecht aufgezeigten Mangel streiten ... complain

Freitag, 15. Februar 2008

Jeg har bestået

Diesmal gibt's nicht besonders viel zum Erzählen. Seit letzten Freitag hab' ich (zum wiederholten Male) vor mich hin gekränkelt. Entsprechend der ereignislosen Woche wird der heutige Eintrag eher kurz ausfallen ...

Das Wochenende hab' ich fast komplett verschlafen: Mit Fieber, Halsweh, Schnupfen, etc. blieben auch keine anderen Alternativen über. Sonntag ging's seltsamerweise wieder etwas besser, daher auch der letzte Blogeintrag an diesem Tag. Obwohl ich Montag eigentlich nur schlafen wollte, hab' ich mich dazu gezwungen wenigstens ein paar Stunden wach zu bleiben, um ein bisschen Dänisch zu lernen. Der Körper will nur schlafen, man muss sich aber wachhalten. Da macht Lernen gleich noch mehr Spaß! Eigentlich wollte ich dies ja bereits am Wochenende machen, aber das war einfach nicht möglich. Glücklicherweise haben mir Morten und Malene ein wenig beim Lernen geholfen. Montag abends würde ja die Prüfung stattfinden! Den letzten Termin im Dezember hab' ich ja wegen ... was auch sonst? ... Krankheit versäumt! Daher wollte ich diese Prüfung unbedingt absolvieren - egal wie!

Auch dank vier Packungen NeoCitran innerhalb von 12 Stunden (die Empfehlung ist max. 3 innerhalb von 24 Stunden; aber was wissen die Hersteller schon darüber!) war ich dann abends um 18.45 Uhr im Sprogcenter, um den mündlichen Teil der Prüfung zu absolvieren. Die Vorgehensweise war ja schon bekannt: Zuerst muss man über eines von drei gelesenen Büchern oder eines von zwei vorbereiteten Themen frei sprechen und auch Fragen dazu beantworten. Darauf folgend findet ein Dialog mit einem anderen Prüfling statt, wobei einer über das zufällig gewählte Thema Fragen stellen und der andere darauf antworten muss. Danach wird der Dialog mit umgekehrten Vorgaben und einer anderen Themavorgabe wiederholt. Das alles wird von zwei Prüfern überwacht.

Das Ganze ging glücklicherweise sehr schnell und hat nicht mehr als 20 Minuten gedauert. Das Ergebnis erfuhr man nicht gleich vor Ort, sondern erst später per Brief. Ich war mir trotzdem sicher, dass ich bestanden habe. Gegen 19.45 Uhr bin ich schweißgebadet wieder im Heim angekommen, war kurz in der Küche, um kurz darüber zu berichten und bin dann anschließend wieder ins Bett gekrochen. Am nächsten Tag zeigte die Gesundheitskurve natürlich wieder nach unten. Egal, ich hatte die Prüfung hinter mir ...
Donnerstag kam dann der Brief vom Sprogcenter: Prüfung bestanden! yippie

Einzige Belohnung für die Mühen war der lapidare Satz: "Du har nu bestået DU3 modul 2 og fortsætter på modul 3". Danach folgte gleich der Hinweis, dass man doch binner einer Woche 500 DKK einzahlen möchte, da man ansonsten nicht an der nächsten Klasse teilnehmen darf ...

Mittlerweile bin ich wieder (fast) gesund und hab' heute nachmittag bereits die körperlich anstrengendste Tätigkeit der letzten sechs Tage verrichtet: Staubsaugen! Mit anderen Worten: Ich lechze bereits nach einem Besuch im Gym ...

Nebenbei hab' ich heute nachmittag auch am Rechner meiner Tante per Remote Zugriff die in meinem Beitrage Zombie Rechner erwähnte Software installiert. Hab' übrigens erst gestern eine Email von einem Freund in Deutschland bekommen, der auf einem Rechner einer Freundin damit einen Trojaner gefunden hat. Also, wer noch nicht hat, sollte mal seinen Rechenknecht untersuchen srolleyes

Ich freu' mich schon auf das Wochenende ... wieder eine Woche verloren, die irgendwie aufgeholt werden muss sdunno

Sonntag, 10. Februar 2008

Test i mundtlig dansk

Strahlender Sonnenschein, Windstille und kein Regen! Doch leider profitiere ich derzeit davon wenig. Den gestrigen Tag hab' ich im Bett verbracht. Diese Woche hat's zwei meiner Kollegen hier "erwischt". Da war  ja anzunehmen, dass ich mit diesem lächerlichem Etwas, dass sich mein Immunsystem schimpft, nicht verschont bleibe. Und voilá - gestern früh war's soweit!

Trotzdem: Meine Wenigkeit hat offenbar noch Glück gehabt. Nachdem ich gestern mehr oder weniger in einem Dämmerzustand in meinem Bett verbracht habe, geht's mir heute geht's mir schon wieder besser. Gottseidank hat mir mein Bruder zur London-Reise zwei Packungen mitgebracht, damit erspar' ich mir das hierzulande gängige, aber absolut widerliche Panodil Hot. Heute morgen war ich, gestärkt durch eine erneute NeoCitran-Einnahme, schnell bei Fakta und habe Orangen in rauhen Mengen eingekauft, um mich in den nächsten Tagen an Vitamin C berauschen zu können ... 

Morgen sollte, nein muss,  ich fit sein, denn abends findet endlich die Dänisch-Prüfung statt! Danach werd' ich mich noch erkundigen, ob ich auch den "Modul 3"-Test (also Stufe 3 von 6) machen kann ohne gleichzeitig den Sprachkurs zu besuchen. Falls ja, ist's eine Überlegung wert. Ansonsten - tschüss, baba und ciao! Die zweieinhalb Stunden zweimal die Woche, die man in der Sprachschule sitzt, hören sich eigentlich gut an - bringen aber meiner Meinung im Verhältnis zum Zeitaufwand relativ wenig. Um die grundlegenden Dinge zu lernen, war die Sprachschule natürlich ein absolutes Muss. Sozusagen als Hilfe, um sich selbst helfen zu können (also Lernen zu können). Aber wenn man die Grundlagen erstmal weiß, gibt's nichts Besseres als einfach viel zu üben, also viel zu sprechen und schreiben. Und dazu brauch' ich keine Sprachschule! Die Nettozeit, die man im Kurs wirklich aktiv liest oder spricht, ist mir einfach zuwenig. Seit ich versuche mit meinen Kollegen hier auf Dänisch zu sprechen und einfach alle fehlenden Vokabeln mit englischen Wörtern ergänze, hab' ich auch wesentlich mehr Fortschritte gemacht als vorher. Außerdem hab' ich mir noch ein kleines Buch zugelegt, in das ich nun wichtige Phrasen und Vokabeln schreibe ...

Vorhin hab' ich übrigens auf CNN International gelesen, dass der Camden Market gestern abend durch ein Feuer teilweise zerstört wurde ...

Ach ja - Neuigkeiten bezüglich meines Aufenthaltes hier gibt's inzwischen auch. Men mere til det hvis jeg er rask og frisk igen ;-)

Vi ses,
Michael

Montag, 4. Februar 2008

Eine Woche im Schnelldurchlauf

Wieder ist eine Woche im Eilzugstempo vergangen. Zwischen Abschiedsparties, Tischtennis-Länderkämpfen, Städte-Ausflügen, Kochaktivitäten und selbstverständlich auch Arbeiten (nicht das mir jemand auf falsche Gedanken kommt), blieb leider keine Zeit für einen Blogeintrag ...

Bevor ich die letzten Tage kurz Revue passieren lasse, noch schnell ein paar Worte zu einem anderem Thema, dass mir gerade durch den Kopf geht: Mittlerweile muss ich immer öfter mit Erschrecken feststellen, dass ich bei vielen Wörtern etwas nachdenken muss wie diese geschrieben werden bzw. manchmal dies sogar nachträglich überprüfen muss! Der Auslandsaufenthalt hinterlässt offensichtlich bereits seine ersten Spuren. Eigentlich erschreckend wie schnell man bei der Anwendung der eigenen Muttersprache, die man ja jahrzehntelang gesprochen hat, den Verlust der Selbstverständlichkeit hinnehmen muss. Ich möchte gar nicht wissen wie es um meine Sprachfertigkeit stehen würde, wenn ich hier ein weiteres Jahr (und ohne Blogeinträge in Deutsch zu verfassen) verbrächte.

Deutsch in schriftlicher Form verwende ich ausschließlich nur, um hier einen Eintrag verfasse (und selbst da bin ich mir manchmal nicht sicher ob dies noch korrektes Deutsch ist, was ich hier teilweise zum Beste gebe). Ansonsten spreche ich pro Woche allerhöchstens (wenn überhaupt) eine Stunde Deutsch, wenn ich mich mit anderen treffe, die allesamt der deutschen Sprache mächtig sind oder man bei einer Party mal zu Deutsch wechseln kann, da man kurz abseits des Trubels steht. Abgesehen davon bestreite ich meinen Alltag immer mit Englisch und Dänisch. Letztere Sprache endlich mit stark zunehmender Tendenz. Für einfache Dinge wie Miete einzahlen, Post aufgeben oder einfache Anrufe verwende ich mittlerweile nur Dänisch.

So, nach diesem Geständnis über meine verfallenden Deutsch-Kenntnisse nun zum Wochen-Rückblick im Schnelldurchlauf ...

Letzten Samstag (d.h. vor 9 Tagen) fand wieder ein gemütlicher Abend mit Freunden und bei gutem Essen statt. Diesmal war auch zufällig ein Neuling aus Australien dabei. Interessanterweise hörte man bei Don überhaupt keinen Akzent. Laut eigener Aussage aber nur, weil er sehr darauf achtet, wenn er mit anderen spricht. Glück für uns: Ich hab' damals mal aus Neugier Senna & Sam gebeten sich so zu unterhalten als wäre ich nicht dabei, um mal zu sehen wie sich das anhört. Das Resultat war ernüchternd. Als, ich sag' mal, Außenstehender hat man kaum eine Chance da etwas mitzubekommen. Nur ein Beispiel: Das Wort "alright" (wie "She's alright") verkommt zu einem verstümmelten "ait" ... sshocked

Montag gab's dann erneut eine Abschiedsparty. Diesmal waren Ruuta und Beata die Gastgeberinnen, da Letztere am darauffolgenden Mittwoch und Ruuta diesen Mittwoch die Heimreise antrat bzw. antreten wird. Zum meinem Entzücken gab' es - wie üblich bei solchen Anlässen - wieder viel zu Futtern: Verschiedene Kekssorten, die lettische Version von Schwedenbomben, Knabberzeug wie Chips, Solettis und Co., etc. Beim ersten, unauffälligen Sondieren des Naturalien-Angebots ist mir gleich mal eine Ansammlung von Prinzenrolle-Keksen ins Auge gefallen, die sich nichtsahnend auf dem Tisch 'tummelten'. In diesem Moment war klar, dass es an diesem Abend ein gnadenloses Keks-Gemetzel geben wird, bei dem kein Krümel übrig bleiben wird sgrin 

Im Verlauf des Abends wurde uns auch eine modifizierte Version des bekannten Irish Coffee aufgewartet: Statt dem Whiskey gab's schwarzen Balsam aus Lettland, der mit einem Alkoholgehalt zwischen 40 und 50 Prozent auch nicht ohne war. Davon habe ich mir auch mehr als einen "hinter die Binde" gekippt. Zusammenfassend kann man sagen, dass auch dies ein äußerst netter und geselliger Abend war - wenngleich auch definitiv nicht einer meiner gesündesten ...

Mittwoch hab' ich gezwungenermassen und nach Jahren wieder zum Tischtennis-Schläger gegriffen. Kenny, Christian und Niels wollten's unbedingt wissen und haben das Ganze (natürlich nur spasshalber) zu einem Länderkampf "Danmark mod Østrig" hochstilisiert. Endergebnis: Østrig 6, Danmark 0. Harharhar! Morgen abend haben die dänischen Schaumschläger ihre Chance auf Revanche ... evilgrin

Und wir sind bereits bei Donnerstag angelangt. An diesem Tag verleitete das Wetter erneut zum Verweilen in den eigenen (oder gemieteten) vier Wänden: Regnerisch, kühl, mit starken Sturmböen. Doch diesmal ließ mich dies kalt. Ich habe frühmorgens mein Auto abgeholt und bin vom gemeinem Fußvolk wieder zum Fahrzeuglenker mit eigenem Untersatz aufgestiegen. Da weiß man diesen Luxus wieder zu schätzen: Abfahrtszeiten? Bestimme nur ich! Wartezeiten? Nicht vorhanden! Schleppen von Trainingstasche und Einkäufen? Fehlanzeige! Und - auch niemand, der neben mir mit triefender Nase sitzt, während er hustend und niesend seine Bazillen in die Troposphäre schleudert. Der während der Rückfahrt einsetzende Regen hat mein Wohl- und Hochgefühl im wohl temperierten Fahrzeug-Innenraum nur verstärkt ... Hehehe!

Bei der Abholung meines Autos hab' ich natürlich die damals arg ramponierte, hintere rechte Ecke mit Argusaugen und aus allen möglichen Blickwinkeln betrachtet: Nichts mehr auszumachen - und der Kofferraum schließt nun auch absolut leise (was vorher nicht der Fall war). Einziger Unterschied zu vorher: Die Kennzeichenhalterung trägt nun unter anderem die Schriftzüge "Maul Biler" und "Skanderborg". Die alte Halterung war zwar absolut in Ordnung, aber bitte ... mir soll's recht sein! Nach meiner Rückkehr nach Österreich werde ich diese als Souvenir und Andenken an schöne Zeiten betrachten.

Für Sonntag war ein Tagesausflug nach Aalborg angesagt. Das Wetter war leider wieder mal scheußlich und die Stadt ist auch alles andere als ein Highlight. Interessant war es aber trotzdem. Beim Einkaufen in einer Netto-Filiale in Aalborg wurde ich mit skandalösen Missständen in der dänischen Verteilungspolitik von Milchprodukten konfrontiert: Dort fand ich Kakao mit Süßstoff (anstatt Zucker), der, nebenbei bemerkt, vorzüglich schmeckt, aber hier in Århus nirgendwo aufzutreiben ist. Wenn das kein Skandal ist, der öffentlich angeprangert und schonungslos aufgedeckt gehört, dann weiß ich auch nicht. Zugegeben: Wer kein 'Kakao-Addict' ist und sich auch nicht mit den geschmacksarmen Alternativen hier abgeben muss, könnte vielleicht zum dem Schluss kommen, dass ich hier gar ein wenig übertreiben könnte swink

Im Hafen von Aalborg kann man auch den Eisbrecher Elbjørn besichtigen, der kurzerhand zum schwimmenden Restaurant umfunktioniert wurde.

Anbei einige Bilder, größtenteils von der Innenstadt. Die letzten beiden stammen von einem kleinen Hafen für Privatboote. Leider waren die Lichtverhältnisse aufgrund der Wetterlage alles andere als berauschend ...
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Gleich nach meiner Rückkehr war dann voller Einsatz in der Küche gefragt. Mit Kenny war ausgemacht, dass wir gemeinsam kochen werden. Die Rollenverteilung erfolgte gemäß den individuellen Fähigkeiten, sprich: Er Chefkoch, ich Küchenjunge. Thema des sonntäglichen Abend-Kochkurses: Pizza zubereiten! Aber nicht auf die Art und Weise wie ich dies bislang praktiziert habe, d.h. Fertigteig kaufen, fertige Pizzasoße verteilen und dazu noch ein paar Beilage draufklatschen. Nein, weit gefehlt! Nach diesem einstündigem Kochkurs kann ich nun die essentiellen Bestandteile jeder wohlschmeckenden Pizza, nämlich Teig und Pizzasoße, selbst zubereiten. Und dazu schmeckt es eindeutig besser als die 08/15-Junggesellen-Fertigteig-Lösung.
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Abschließend noch zwei Bilder von gestern abend eat