Gestern waren wir wie berichtet im Rathaus. Ab 19 Uhr gab's dann ein Barbecue vor dem "Studenter Hus" (Studentenhaus). Dort angekommen gab's gleich die Auflage: "One sausage und two pieces of meat max." (Eine Bratwurst und maximal zwei Stücke Fleisch). Naja, was soll ich sagen ... wenn's um Essen geht, werde ich erfinderisch: Durch geschicktes Anstellen an verschiedenen Warteschlangen, unter Verwendung eines zweiten *sauberen* Tellers und durch Einsatz eines traurigen Dackelblicks gepaart mit Unschuldsmiene ("Ich hab' noch nichts bekommen!"), gelang es mir doch tatsächlich vier Stück Fleisch und eine Grillwurst zu "entführen". Ich möchte an dieser Stelle jedoch betonen, dass alle satt wurden ... und wenn dem nicht so gewesen wäre, hat es mir trotzdem gut geschmeckt ;-)
Danach gab' es noch ein geselliges Zusammensein ... und heute spüre ich die Müdigkeit erstmalig so richtig stark
Gestern war die Welt noch in Ordnung: Heute gibt es weniger erfreuliche Nachrichten. Um ehrlich zu sein, muss ich mich gerade zurückhalten, um nicht wie ein Rohrspatz drauf loszuschimpfen ...
Wie ich ja bereits geschrieben habe, begann ja Montag das Problem mit dem eindringenden Wasser (aufgrund von Renovierungsarbeiten an unserem Gebäude). Eigentlich dachte ich, dass dies eine einmalige Sache sei. Weit gefehlt! Heute morgen wurde ich durch penetrant aufdringliches Tropfen aus dem Schlaf gerissen.
Dies war natürlich ein Aufstehen nach meinem Geschmack: Ich vergleich's mal mit einem Auto, bei dem man gleich nach dem Start mit noch kaltem Motor das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt. Schimpfend und fluchend bin ich aus dem Bett gesprungen, habe mich notdürftig angekleidet und bin nach draussen gelaufen, um Kübel und Schüsseln zum Unterstellen zu holen. Nachdem der Regen draussen nicht nachließ und die Abdeckfolie durch die Arbeiter entweder zu spät darüber gelegt wurde oder undicht war, ist einer Hälfte des gesamten Raumes das Wasser von der Decke getropft. Das heißt ich mußte natürlich auch alles (Kleidung, Schreibmaterial, Papier, Notebook, Festplatte, Kameras, etc.) in die andere Hälfte des Raumes verlegen. Den gesamten Vormittag habe ich damit verbracht, Kübel und Schüsseln zu verrücken und auszuleeren. Wie hat schon Roland Düringer gesagt: "Bös' könnt' i werden!"
Nachdem es besser wurde, hab' ich kurz Rücksprache mit den anderen gehalten. Es ging ihnen ähnlich, allerdings hatte ich natürlich das Glück, dass der Wassereintritt beim mir offenbar am heftigsten war. Anschließend hab' ich meine Meinung gleich bei den Arbeitern und dem Hausmeister kundgetan.
Nachdem das Wetter besser wurde und es nicht mehr regnete, hab' ich es gewagt das Haus am Nachmittag zu verlassen. Vor einer Stunde bin ich heimgekommen und hab' gleich das Dach überprüft. Und siehe da: Der gesamte freigelegte Bereich des Daches wurde provisorisch mit Teerpappe abgedichtet. Offenbar waren unsere Proteste also doch von Erfolg gekrönt ...
Es scheint dicht zu sein: Doch ich bin mißtrauisch und hab' mir noch alle Schüsseln und Kübel im Zimmer behalten. Derzeit ist zumindest die Decke trocken, der Teppich natürlich noch nicht. Ich hoffe inständig das dies nicht die Ruhe vor dem Sturm ist ...
Denn eines ist gewiß: Nach dem heutigen Kampf gegen die Wassermassen, der so erfolgreich war wie Don Quijote's Kampf gegen die Windmüheln
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