Die Anreise im Zug war nicht so toll. Für knappe 290 Euro hätte ich mir eigentlich etwas anderes erwartet. Die Kabine selbst war nicht grösser als ein Abstellkammerl: Ich konnte darin liegen und bin mit den Füssen und Kopf ganz knapp nicht an den Enden angekommen. Mein Mitleid ergeht an alle Passagiere, die eine Körpergrösse von 190 cm überschreiten! Die Breite ebenso: Angelehnt an eine Wand, konnte ich mit den Fingerspitzen die andere Seitenwand erreichen. Klaustrophobisch durfte man hier also nicht veranlagt sein =8-O
Zudem kam dann gegen 23.30 Uhr und 0.30 Uhr wegen technischer Probleme eine Durchsage über alle Lautsprecher, die natürlich jeden aus dem Schlaf gerissen hat. Als Sahnehäubchen obendrauf hat die ältere Dame in der Kabine neben mir um 4(!) Uhr morgens begonnen mit, mir unbekannten Tätigkeiten, zu beginnen und dabei dementsprechend Lärm gemacht. Am liebsten wär' ich rübergegangen, um die Lärmquelle wieder ins Reich der Träume zu schicken, aber als friedliebender Mensch beißt man in die Bettdecke und hält sich den Polster über den Kopf.
Dementsprechend gerädert bin ich dann natürlich auch aufgestanden. Zudem auch die Nacht vor der Abreise zu kurz war. Als Ausnahme-Organisationstalent habe ich nämlich in dieser Nacht noch bis Mitternacht einige Dinge vorbereitet ...
Nun gut, Nacht überstanden: In Hamburg bin ich ausgestiegen. Aber nach ein paar Sekunden dachte ich mir schon, dass da was nicht stimmen kann, denn: Wie komme ich an mein Auto, wenn das offenbar nicht die Endstation ist? Ein kurzer, von nackter Panik beschleunigter Sprint zur Stewardess am anderen Ende des Waggons, bestätigte dann meinen Verdacht: Hamburg ist also doch nicht Hamburg-Altona! Und schwupps, war ich wieder im Wagon. Der kurze Adrenalinschub ließ jedoch meine Müdigkeit im Nu verfliegen.
Zu meiner Verteidigung: Ich war nicht der Einizige, dem es während des zweiminütigen Aufenthaltes so ging ... auch andere waren schon ausgestiegen. Leider wurden wir nie informiert welche Station dies nun ist und es gab auch keinen Fahrplan im Waggon.
Fazit dieser Reise: Wahrscheinlich werde ich bei meiner Rückreise die gesamte Strecke mit meinem Auto zurücklegen.
Also bin ich dann am 1. August von Hamburg-Altona mit dem Auto weitergefahren. Geplante Ankunftszeit war ungefähr halbzwölf. Der Zug hatte 90(!) Minuten Verspätung und wir mussten dann noch ca. 20 Minuten auf das Abkoppeln des Waggons warten, der auf ein seperates Gleis gebracht wurde. Daher kam ich erst kurz vor 14 Uhr in Århus an. Schon während der Hinfahrt hab' ich schon einige SMS mit meinem Mentor (Kontaktperson) Anders ausgetauscht.
Um 14 Uhr traf' ich mich dann mit Anders beim 'International secretariat' und wir holten die Schlüssel für mein Zimmer ab. Dort wurden auch noch andere Formalitäten erledigt, man erhielt Informationsmaterial und dann hatten wir ein kurzes Mittagessen. Anschließend händigte ich ihm die mitgebrachten Mozartkugeln aus, die er bereits am selben Tag mit seiner Familie verputze und dann ging's ab in Richtung "Vilhelm Kiers Kollegiet". Das Badezimmer ist leider nicht so schön, aber okay: Ich hab' keine Luxusvilla erwartet.
Anschließend ging's in seinem Auto weiter in die Stadt, dort zeigte er mir die wichtigsten Orte (Supermarkt, Bankomat, etc.) und dann hab' ich mich im Studentenheim darum gekümmert alle meine Dinge vom Auto hinauf ins Zimmer zu schleppen. Dabei ist mir wieder bewußt geworden wieviel ich mit hatte. Gottseidank, bin ich im ersten Stock zuhause (Ächz!) ....
Am ersten Tag haben mich meine Mitkollegen (leider alles Dänen) dann gleich zum Barbecue eingeladen. Eigentlich nur ein Teil von ihnen, weil diesmal nicht alle dabei waren. Auf jeden Fall war der Empfang sehr nett. Störend war nur, dass sie manchmal plötzlich wieder ins Dänische zurück wechseln, wenn sie untereinander reden. Das ist auch eigentlich der einzige Kritikpunkt.
>> Bilder-Album: Erster Tag <<
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