Freitag, 31. August 2007

Zen Garden

Vorgestern hab' ich endlich meine Personennummer vom "Folkeregistret" (Einwohnermeldeamt) erhalten. Damit bin ich endlich auch eine "Nummer" in Dänemark, mit allen damit verbundenen Vorteilen. Der schale Beigeschmack des "illegalen Aufenthalts" ist damit also Vergangenheit.

Heute kam auch schon (früher als angekündigt)meine "Sundhedskort" an: Das dänische Pendant zu unserer Krankenversicherungskarte bzw. E-Card. Damit ist auch meine Versorgung im Krankheitsfall sichergestellt. Dies war zwar auch schon vorher der Fall - jedoch ist es durch ein einfaches Vorweisen der Karte wesentlich weniger umständlich.

Diese Woche war nur ein kleiner Teil der Austauschstudenten untertags bzw überhaupt hier anzutreffen. Der Großteil steckte entweder schon in verschiedenen Hörsälen (Semesterbeginn ist hier abhängig von der Studienrichtung) oder nutzte die letzten wirklich freien Tage aus, um nachhause zu fahren oder einfach für ein paar Tage ins Ausland zu reisen.

Daher hab' ich versucht ein paar Leute für ein wenig Sightseeing zu mobilisieren und ein Miniprogramm vorgegeben bzw. angeboten: Der japanischer Garten und der botanische Garten. Alleine macht's einfach weniger bzw. keinen Spaß. Naja, leider hagelte es aus oben genannten Gründen eine Menge Absagen oder Bitten, dies doch an zu einem anderen Zeitpunkt zu unternehmen, aber es fand sich dann zumindest eine Gruppe von fünf Studenten(innen) aus vier verschiedenen Ländern. Und im Nachhinein betrachtet war das auch gar nicht so schlecht, weil wir dann tatsächlich als Gruppe unterwegs waren und es "im kleinem Rahmen" auch persönlicher war.

Auf jeden Fall waren wir dann am Mittwoch, kurz nach 12 Uhr, beim Eingang des "Zen Garden" (oder "Japanese Garden"). Falls es Dich interessiert: Den genauen Standort findest Du, wenn Du dem Link "Standorte in Århus" in der Rubrik "Links zum Thema" folgst.

Der Eintritt war für die Größe des Gartens allerdings recht happig: 55 DKK (zwischen 7 und 8 Euro). Allerdings fanden wir dann tatsächlich eine "Oase der Erholung" vor. Zumal außer uns wirklich fast niemand dort war. Dies lag sicherlich auch daran, dass es a) ein Wochentag war und b) das Wetter sehr wechselhaft (wann ist es dies hier nicht?) war. Wir hatten allerdings Glück und es regnete nicht einmal.

Ein großer Teich mit vielen, vielen japanischen Karpfen ("Nishikikoi"), ein kleiner Wasserfall, Unmengen an verschiedenen Pflanzen und Bäumen sowie Skulpturen fernöstlicher Kultur sind jene Dinge, die mir spontan zu unserem Besuch dort einfallen. Den Garten selbst hatten wir nach ein wenig mehr als einer Stunde komplett besichtigt.

Danach setzten wir uns noch auf die Terasse (siehe Bilder), plauderten und verputzten unser mitgebrachtes Mittagessen bei Sonnenschein und totaler Stille. Den teuren Eintrittspreis mal außer Acht lassend, wäre dies ein herrlicher Ort, um in aller Ruhe ein gutes Buch zu lesen. Zumal der Garten mit dem Auto in ca. 15 Minuten erreicht ist.

Nach ca. 3 Stunden Aufenthalt haben wir den Garten wieder verlassen ...

Bilder-Album: Zen Garden

Für heute war eigentlich der Besuch des Botanischen Gartens geplant. Dies hab' ich jedoch abgesagt, um einige Vorbereitungen für meinen ersten Arbeitstag an dem Institut für Sportwissenschaft zu treffen. Hauptsächlich um mich ein wenig in mein Diplomarbeitsthema einzuarbeiten und ein wenig Dänisch zu lernen. Den Besuch des Botanischen Gartens werden wir später nachholen.

Morgen abend findet das "The Police"-Konzert statt. Ich habe zwar keine Karten dafür, aber ich werde morgen mit ein paar Dänen aus meinen Studentenheim dorthin gehen. Ich habe gelesen, dass 54.000(!) Tickets erhältich sind und man kann davon ausgehen, dass (fast) alle verkauft worden sind. Ich nehme also mal an, dass dort einiges los sein wird.

Laut meinem Mitbewohner Kris, der sich hier auskennt, werden wir uns auf einen Hügel in der Nähe setzten und das Konzert anhören. Ich hoffe, dass die Entfernung nicht allzu groß ist und ich eventuell das eine oder andere Foto machen kann ...

Mittwoch, 29. August 2007

Den gamle by

Nachdem mir gestern das Bild aus dem letzten Beitrag in vernünftiger Qualität zugespielt wurde, habe ich es auch gleich ausgetauscht ... wer also will, kann sich die größere Version nochmals ansehen ;-)

Den sonntägigen Besuch in der "alten Stadt" hab' ich ja schon beim letzten Mal erwähnt und beschrieben. Unten findest Du den Link zu den versprochenen Bildern ...

Heute waren wir im "Zen Garden" (auch "Japanischer Garten") und haben eine Oase der Erholung vorgefunden. Aber näheres dazu schreib' ich morgen, da ich heute dafür leider keine Zeit mehr habe ...

Bilder-Album: Den gamle by

Vi ses!-)

Montag, 27. August 2007

"Denmark Today" abgeschlossen

So, nachdem ich schon länger keinen Eintrag verfasst habe, hier eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage ...

Letzten Freitag ging unser "Denmark Today"-Kurs zu Ende, d.h. ab nun gibt es keinen Sprachkurs am Vormittag und kein vorgegebenes Programm am Nachmittag mehr. An diesem Vormittag trafen sich jeweils drei Gruppen in einem Raum und als eine Art Abschlussveranstaltung haben wir noch gemeinsam ein Lied ("Kvinde Min" von Kim Larsen) gebübt & gesungen, Spiele gespielt, getanzt und jede Gruppe hat ihr selbst ausgedachtes Programm präsentiert. Fazit: Es war mal wieder eine Menge Spaß und es ist wirklich schade, dass dieser Kurs schon zu Ende ist!

Am Ende des Vormittags bekamen das Zertifikat als Bestätigung für unsere Teilnahme am Sprachkurs, den Vorträgen und Veranstaltungen. Zudem ist dies auch der Nachweis für unsere Heimuniversität, da "Denmark Today" 6.5 ECTS-Punkte bringen würde. In meinem Fall ist dies irrelevant, da ich keinerlei ECTS-Punkte mehr brauche. Trotzdem ist es nett eine schriftliche Bestätigung darüber zu haben ... man weiß ja nie, ob dies nicht später noch hilfreich sein könnte ...



Auf dem Foto links, das an diesem Freitag entstand, ist meine Sprachklasse zu sehen.

Von links beginnend: Katharina (GER), Ellen (unsere Lehrerin), Ben (AU), Allison (CAN), Carla (UK), Marta, Anna (beide POL), Sebastian, Claire (beide FRA), Sam (AU), Benny (GER), Michele (ITA) und meine Wenigkeit.




Ab 14.15 Uhr gab's dann gemeinsam mit allen Lehrern und allen anderen Sprachklassen ein Buffet in der Mensa des Mathematik-Instituts. Gleich nach einer Abschlussrede wurde dann eben jenes Buffet gestürmt und diesmal war ich an der vorderster Front mit dabei ;-) Es gab auch wirklich alles was das Herz begehrte: Angefangen von Nudelgerichten, über Shrimps bis hin zu leckeren Nachspeisen. Ich hatte zwar um 12.30 Uhr ein ausreichendes Mittagessen, aber dort wurde ich ja geradezu gezwungen meine Grenzen auszuloten und hab' gleich dreimal die alte Guerilla-Taktik angewandet: Zuschlagen und verschwinden. Naja, genug davon ... sonst kommt mancher noch auf die Idee, dass ich dort ein wenig über die Stränge schlug ;-)

Sonntag hab' ich mich mit Michael, einem Kollegen aus Leipzig, spontan entschlossen "Den gamle by" (Die alte Stadt) zu besuchen: Diese Freilichtmuseum wurde 1914 eröffnet und zeigt knapp 80 historische Gebäude aus verschiedenen Dörfern Dänemarks. Der Bau dieser Häuser reicht bis in 17. Jahrhundert zurück. Alle Gebäude wurden an ihrem Entstehungsort Stück für Stück abgetragen und in "der alten Stadt" wieder aufgebaut. Auch die Innenräume sind begehbar und in ihrem Originalzustand zu bewundern.

Zudem trifft man dort Menschen an, die die Kleidung von damals tragen und damaligen Tätigkeiten nachgehen (z.B. Eisenschmied). Der Eintrittspreis für Studenten lag übrigens bei 45 DKK (ca. 6 Euro).

Bilder werden selbstverständlich noch nachgereicht ...

Unwichtiges Detail am Rande: Gestern abend habe ich es doch tatsächlich geschafft um 21.30 Uhr im Bett zu liegen und mir einen gemütlichen Fernsehabend mit "House MD" zu machen. Nachdem ich es seit meiner Ankunf nicht einmal geschafft habe, vor Mitternacht zu Bett zu gehen, finde ich dies durchaus erwähnenswert ;-)

Heute morgen habe ich zum Frühstück meine letzten Lebensmittelvorräte aufgebraucht (ein Glas Orangensaft und genau eine Scheibe Vollkornbrot). Deswegen haben wir die für heute geplante Shopping-Tour gleich ausgedehnt ...

Zuerst ging's um 11 Uhr zu dem hiesigen IKEA. Trotz des riesigen Parkplatzes waren Parkplätze schwer zu bekommen (und das an einem Werktag um 11 Uhr!). Bei IKEA erstand ich im Angebot eine ca. 90 cm hohe Lampe um 59 DK (die beiden dazugehörigen Glühbirnen kosteten genausoviel!). Maxi hatte wohl die Kaufwut gepackt ... sie kam nicht so billig davon 8)

Danach besuchten wir noch einen Second-Hand-Store wo ich mir mein erstes dänisches Buch kaufte: John Grishams's "Juryen" (Die Jury). Der Preis lag bei 20 DKK (keine drei Euro).

Abschließend besuchten wir noch den -wie ich behaupte- größten Supermarkt in der Umgebung von Århus: Bilka. Mir wurde gesagt, dass dieser nicht so günstig sein soll. Aber das wollten wir selbst mal sehen. Und siehe da ... ich komme noch günstiger weg als bei "Facta" und "Netto" (den uns empfohlenen Billig-Supermärkten). Dies gilt zwar nur, wenn man Mengen ab drei Stück kauft, aber das ist mir ohnehin lieber als täglich einkaufen zu gehen.

So, sobald ich diesen Eintrag fertig geschrieben habe, werde ich mich an das Aufbauen der Lampe machen. Dies könnte bei meinem handwerklichen Geschick etwas länger dauern ;-) Anschließend geht's ab auf's Laufband, um dabei jeweils zwei Folgen "Venner" (Friends) und "Kongen of Queens" (King of Queens) zu schauen.

Abends treffen wir uns in einem Pub in der Innenstadt. Manche von uns waren nur für diesen einen Monat hier und fahren danach wieder heimwärts oder in eine andere dänische Stadt, um dort zu studieren. Daher haben wir für heute abend ein letztes Treffen vereinbart ...


Mittwoch, 22. August 2007

Der Grauballe-Mann

Dienstag nachmittag stand ein Besuch im Moesgård Museum auf dem Programm. Dieses befindet sich in den Wäldern etwa 8 km südlich von Århus entfernt. Auf dem Anwesen Moesgård steht seit 1968 das vorgeschichtliche Museum.

Wir erhielten dort eine leider nur sehr kurze Führung, die nur Themen der Steinzeit (bis 8000 v.Chr.) und der Eisenzeit (800 - ca. 15 v.Chr.) behandelte. Offenbar gab es ein Organisationsproblem, denn wir trafen bereits um 13.30 Uhr beim Museum ein und die sehr kurze Führung begann erst um 14.45 Uhr. Dazwischen durften/mußten wir uns die Zeit vor dem Museum bzw. im Shop gegenüber vertreiben ...

Einer der Attraktionen ist der 2000 Jahre alte "Grauballe-Mann". Er ist die am besten erhaltene Moorleiche der Welt und wurde 1952 in der Nähe des Dorfes Grauballe (nahe Silkeborg) gefunden. Zuletzt wurde er im Jahre 2001 gründlich untersucht und es stellte sich heraus, dass er offensichtlich den damaligen Göttern geopfert wurde. Er war 173 cm groß, hatte abgenutzte Zähne und Paradontose, war aber ansonsten gesund. Im Zuge der Opferung wurde sein linkes Schienbein gebrochen und der Kopf beinahe vom Körper getrennt. Anschließend wurde der Körper in das Moor geworfen. Moore waren damals sehr oft Schauplatz von Opferungen. Aufgrund seines Mageninhaltes (ein Brei aus Gerstenkorn und Weizen) konnte man feststellen, dass er kein reicher (und damit angesehener) Mann war.

Wir sahen außerdem Masken- und Runensteine sowie Waffen aus der Eisenzeit. Nach der Museumsführung folgten wir (auf uns allein gestellt) dem ca. 3 km langen "Altertumspfad" zum Strand. Diesen Weg säumen Häuser, die jenen aus der Eisen- bzw. Steinzeit nachempfunden waren.

Nachdem wir dann so gegen 15.30 Uhr den Strand erreichten, begann es zu unser aller Freude wieder zu regnen. Zum Glück gab es an dem kleinen Parkplatz (fast direkt am Strand) einen überdachten Verkaufsstand. Während wir auf unseren Bus warteten, erfuhren wir, dass "unserem" Bus während der Fahrt das Benzin ausgegangen war(!!!) und wir daher auf einen Ersatzbus warten mussten. Eigentlich sollten wir laut Plan bereits um 16.30 Uhr wieder in Århus sein. Das wird wohl nichts werden ...

16.25 Uhr: Endlich kam der Ersatzbus. Doch es wurde noch besser. Als der Bus ankam, hatten einige schon ein mulmiges Gefühl, den er sah um einiges kleiner als der Doppeldecker-Bus aus, mit dem wir herfuhren. Und tatsächlich - für ca. 10 Personen fand sich kein Sitzplatz. Natürlich ließen wir den restlichen Damen den Vortritt und warteten auf die angeblich bereits georderten Taxis. In der Zwischenzeit vertrieben wir uns die Zeit mit Plaudern und Photographieren. Ich bestellte zwischenzeitlich einen "Cafe Choc".

17.00 Uhr: Das erste Taxi kam an. Platz hatte es für vier Fahrgäste. Da wir es sehr lustig hatten, ließen wir wieder Anderen den Vortritt. Okay, also noch Zeit für einen "Caufe au lait" 8)

17.15 Uhr: Das zweite Taxi kam an. Ein Van, der Platz für sieben Personen hatte. Jubel! Das Warten hat ein Ende. Eigentlich schade ... noch ein wenig mehr Zeit und ich hätte auch die anderen beiden Kaffee-Varianten ausprobieren können 8-)

Gegen 17.35 Uhr kamen wir dann endlich am Ausgangspunkt unserer Reise nahe der Universität an.

Heute vormittag stand wieder der übliche Sprachkurs auf dem Programm. Gestern erhielt ich endlich meine Aufenthaltserlaubnis per Post. Daher fuhr ich heute nach dem Fitnessklub gleich zum "Folkeregistret" (Registrierungsbüro, eine Abteilung des Innenministeriums), um eine "Central Registration Number" (eine Art Sozialversicherungsnummer) und eine "Health Insurance Card" (Krankenversicherungskarte) zu beantragen.

Die CPR-Number ist in Dänemark unbedingt notwendig. Ohne diesen zehnstelligen Code, der für jeden Dänen ein Leben lang gilt, ist ein Leben in Dänemark ungleich schwieriger als mit. Man kann kein Bankkonto eröffnen, kein Vertragshandy anmelden und sich auch nicht für einen Sprachkurs anmelden. Es ist noch nicht mal möglich sich ohne diese Nummer ein Buch in der Bibliothek auszuleihen.

Nachdem die notwendigen Formalitäten erledigt waren, wurde mir mitgeteilt, dass ich ab nächsten Mittwoch im Besitz einer gültigen CPR-Nummer bin und ab übernächsten Mittwoch einer "Health Insurance Card". Yeah!-)

Danach haben wir uns noch im Studentenheim "Skejbyparken" getroffen, um ein wenig zu plaudern, von mir mitgebrachte Mannerschnitten zu mampfen und ein paar Runden Tischtennis zu spielen. Dabei habe ich erfahren, dass die Packungen der Mannerschnitten in Australien nicht quadratisch, sondern rechteckig sind (wobei die Längsseite doppelt so lang ist). Wieso verkaufen sie in Australien die großen Packungen und uns, im Herkunftsland der Mannerschnitten, speisen sie mit den kleinen Packungen ab? Skandal!!! Eigentlich sollte ich gleich eine Beschwerdemail an die Firma "Manner" schicken. Aber ich denke, ich kann mich auch damit abfinden anstatt dessen einfach zwei Packungen zu mampfen ;-)

Bilder-Album: Moesgård Museum

Dienstag, 21. August 2007

"Thai-Abend"

Den heutigen Blog werde ich diesmal zu den Klängen von Billy Joel's "Greatest Hits" verfassen ;-)

Heute ist zwar schon Dienstag, trotzdem werde ich an den Beitrag von Samstag anknüpfen: Sonntag war ein eher ein ruhiger Tag. Vormittags Kraft- und Lauftraining im Gym. Da dort leider erst um 10 Uhr geöffnet wird, kam ich erst gegen 13 Uhr heim.

Danach gab's die üblichen Dinge: Essen, Aufräumen, Emails beantworten, etc. Eigentlich wollten wir uns dann kurz vor 16 Uhr bei James treffen, um uns das Spiel Liverpool gegen Chelsea anzusehen (der Treffpunkt wurde dann kurzfristig in einen Pub verlegt). Da ich aber im Gegensatz zu den Anderen abends keine Zeit für Hausaufgaben hatte (war zum Abendessen eingeladen), wollte ich diese noch schnell vorher erledigen. Naja, das "schnell erledigen" hat mich dann fast zwei Stunden gekostet und mein Vorhaben später nachzukommen, hat sich damit in Wohlgefallen aufgelöst 8-/ Naja, Hausaufgaben wird's ja keine mehr geben (zumindest in diesem Kurs), weil diesen Freitag die letzte Unterrichtseinheit stattfindet.

Danach muss jeder Eigeninitiative ergreifen. Für mich steht fest, dass ich weiterlernen werde. Ich hab' mir ja bereits in Österreich ein Buch inklusive Audio-CDs gekauft und werde damit weiterlernen. Überlegenswert wäre noch ein Kurs an dem hiesigen Spracheninstitut, der allerdings nicht ermässigt ist. Mal sehen, ob das 'Studenterhus' günstig gute Kurse anbietet.

Eine weitere Möglichkeit, die ich wahrscheinlich -nach Rücksprache mit meiner Sprachlehrerin- nützen werde, ist das "Face-to-Face"-Tandem: Man bekommt einen dänischen Deutsch-Studenten zugeteilt und trifft sich mindestens einmal die Woche, um gemeinsam etwas zu unternehmen und bestehende (oder nur latent vorhandene) Sprachkenntnisse zu verbessern. Das Programm beginnt am 12. September und bietet meiner Meinung nach eine ausgezeichnete Gelegenheit, um ein besseres Verständnis für die dänische Mentalität zu entwickeln und um endlich mal einen Dänen besser kennenzulernen.

So, bin wieder mal ein wenig abgekommen ... wo war ich? Ach ja - Match verpasst. Am Abend gab's dann ein Abendessen im kleinen Kreis bei Nanthyia. Da sie in Thailand (aber nun in Singapur lebt) aufgewachsen ist, wurde das Gericht natürlich in traditioneller Art & Weise zubereitet. Wie konnte ich da ablehnen?! 8) Auf dem Speiseplan stand Thai Chicken mit Nudeln, Shrimps, Pilzen und Salat. Wie erwartet hat's vorzüglich geschmeckt! Zudem waren die anderen zu meiner (natürlich nicht offen gezeigten) Freude äußerst schwache Esser und ich konnte ordentlich reinhauen ;-)

Nebenbei erfuhr ich auch Interessantes über asiatische Gebräuche und Gewohnheiten. Ein Beispiel: Ich wußte nicht, dass die Zahl "Vier" in Asien vermieden wird, wo nur möglich. Grund dafür ist, dass die Aussprache dieser Zahl mit dem Wort für "Tod" (="shi") übereinstimmt.

Daher wird man im asiatischen Raum kaum Gebäude finden in welchen das vierte Stockwerk auch als solches ausgewiesen ist. Dies gilt ebenso für andere Dinge wie z.B. einen Parkplatz oder den Sitzplatz in einem Flugzeug. Daher gilt es auch als Unding bei einem Besuch vier Geschenke mitzubringen. Eine Verdoppelung der Zahl "Vier", also z.B. das Datum "4.4.", ist natürlich umso schlimmer. Hingegen hat die Zahl 13, die bei abergläubischen Menschen hierzulande als angebliche Unglückszahl bekannt ist, dort keine besondere Bedeutung.

Kennzeichen in Singapur werden nicht zugeteilt, sondern versteigert. Auch hier wird natürlich wieder die Zahl "Vier" vermieden. Hingegen symbolisiert die Zahl "Acht" Reichtum und Geld sowie die Zahl "Neun" ein langes Leben und Gesundheit. Dementsprechend kann man den ungefähren Vermögensstand eines Fahrzeugbesitzers schon anhand seines Kennzeichens einschätzen. Ein Kennzeichen hat jedoch nur die Gültigkeit von 10 Jahren!

So, das war's mal wieder für heute. Ich hoffe es war wieder die eine oder interessante Kleinigkeit dabei, die zu einem erneuten Besuch motiviert ;-)

Abschließend hier noch der Link zu einigen Bildern von Sonntag abend.

Bilder-Album: Thai-Abend

Montag, 20. August 2007

Besuch im Legoland

Da es sich gestern ja leider nicht mehr ausgegangen ist, folgt heute der Beitrag zum Legoland-Besuch ...

Unsere Fahrt führte uns nach Billund. Dieser Ort liegt ca. 100 km südwestlich von Århus entfernt. Dort befindet sich das (als erstes von mehreren) eröffnete und auch bislang größte Legoland. Die Gesamtfläche beträgt etwa 14 Hektar und ist in acht Bereiche aufgeteilt: Duplo Land, Mini Land, Pirat Land, Lego City, Knights' Kingdom, Imagination Zone, Legoredo Town und Adventure Land.

Legoland hat samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Wir kamen ungefähr eine Viertelstunde vor Einlaß mit dem Bus an und haben uns gleich beim Anblick der wartenden Menschenmassen kopfschüttelnd gefragt wer die Schnapsidee hatte, diesen Besuch auf einen Wochendtag zu legen. Ein Termin unter der Woche wäre hier sicher vernünftiger gewesen. Ich nehme einfach mal an, dass man uns damit zeigen wollte wie beliebt das ach so schöne Legoland bei den Dänen doch ist. Nun gut, dass war aber auch schon der einzige Kritikpunkt (wenn überhaupt einer) an diesem Tag.

Wir bekamen unsere Eintrittskarten und wurden darüber belehrt spätestens um 16.30 Uhr wieder am Treffpunkt zu sein. Danach formierten sich gleich Gruppen und Grüppchen verschiedenster Größe und es wurden vor dem grossen Legoland-Logo in der Nähe des Haupteingang die ersten Erinnerungsbilder geknipst. Dann ging's auch schon, dem Menschenstrom folgend, ins Legoland.

Im Legoland selbst mussten wir dann sehr gut aufpassen, dass wir uns gegenseitig nicht aus den Augen verloren. Nun ja, was soll ich sagen: Wir gingen von einer Legolandschaft zur nächsten und knipsten was die Kameras hergaben. Außerdem benutzten wir einige Attraktionen wie z.B. Achterbahn oder den "Viking's River Splash". Trotz meiner Aversion gegen Achterbahnen wurde ich von der gesamten Gruppe dazu "genötigt"; auf die Fahrt selbst möchte ich hier nicht näher eingehen. Nur soviel: Mir wurde danach gesagt, ich sehe ein wenig blass aus =8-O

Die Benützung sämtlicher Attraktionen war im Preis inbegriffen. Vorweggenommenes Fazit des Tages: Wir hatten eine Menge Spaß 8-)

Natürlich wird man durch das ständige Herumlaufen auch hungrig (müde sowieso ;-) Die Preise für Essen & Getränke waren -wie erwartet- horrend hoch. Deswegen habe ich mir auch morgens ein üppiges Frühstück gegönnt und zusätzlich ein wenig Proviant mitgenommen. Ein kleines Sandwich (35 Kronen!) hab' ich am frühen Nachmittag dann doch gekauft, um die zu erwartenden, weiteren Strapazen auf mich nehmen zu können!-) Leider bin ich dann doch noch einmal schwach geworden und konnte an einem Eisstand kein zweites Mal (beim ersten Mal klappte es mit ein wenig Willenskraft irgendwie noch) vorbeigehen. Von meiner Gruppe schloß sich Sam meinem Vorhaben an. Was soll ich sagen? Ich war schon fertig mit dem Eis, da hatte er gerade die Hälfte verputzt. Trinken können sie, diese Aussis, aber mit dem Eis essen hapert's noch ... Hehehe!

Das Wetter an diesem Tag ähnelte dem der letzte Woche: Ein ständiger Wechsel zwischen Sonnenscheim und dunklen Gewitterwolken (die man auf manchen Fotos sieht). Geregnet hat es aber glücklicherweise kein einziges Mal - im Gegensatz zu den Tagen davor.

Bei der Heimreise waren dann alle ziemlich erledigt. Am Abend wurde dann per Chat noch ein wenig über den Tag gesprochen und es wurden untereinander Bilder, die man von anderen geknipst hatte, ausgetauscht.

Bilder-Album: Legoland - Teil 1

Bilder-Album: Legoland - Teil 2


Samstag, 18. August 2007

Dänische Ampeln schalten anders

Der Legoland-Exklusivbericht (mit Bildern) sollte morgen online sein. Versprechen will' ich aber nichts, da mein morgiger Tag eigentlich schon verplant ist. Nun, aber zwei Themen, die ich noch erwähnen will ...

An dieser Stelle noch ein Nachtrag zum Thema "Dinge, dir mir bislang aufgefallen sind" aus dem letzten Beitrag. Mir ist schleierhaft wieso ich gerade diesen Punkt nicht erwähnt habe, obwohl es mich fast jeden Tag betrifft: Die Verkehrsampeln in Dänemark!

Dieser Absatz ist an jede(n) gerichtet, der in Österreich mit dem Auto fährt und den Luxus einer Verkehrampel, die durch Blinken das Ende der "Freie Fahrt"-Phase ankündigt, genießt. Ein typisches Beispiel, stellvertretend für viele andere Dinge im täglichen Alltag, die man oft gar nicht mehr "bemerkt" und/oder als selbstverständlich erachtet. Erst hier in Dänemark ist mir aufgefallen wie sehr ich mich daran gewöhnt habe, dass "unsere" Verkehrsampeln artig durch Blinken darauf hinweisen, dass die Grünphase gleich vorbei ist. In Dänemark, wie übrigens auch in allen anderen Ländern der EU, gibt's das nicht. Hier wird einfach von Grün- auf Gelb geschalten.

Wenn man diese Zeilen hier liest, erweckt diese Tatsache für so manchen natürlich den Eindruck eines winzigen Details im Verkehrsgeschehen, einer Lächerlichkeit, nicht der Rede wert. Wer allerdings auf einer Straße im Stadtgebiet mit (erlaubten) 70 km/h auf eine dieser Verkehrsampeln zurast und dieses verdammte Mistding schaltet genau 30 oder 40 Meter, bevor man die Kreuzung erreicht, ohne jegliche Vorwarnung und in vermutlich bösartiger Absicht, auf "Gelb" (und in weiterer Folge natürlich auf "Rot") um, wird hier eines Besseren belehrt. Der Abstand zur Kreuzung ist in diesem Moment natürlich gerade zu groß, um noch in Bleifuß-Manier mit aufheulendem Motor rechtzeitig vor "Rot" über die Kreuzung zu preschen. Selbstverständlich aber auch zu kurz, um das Fahrzeug vernünftig dosiert, und ohne den Sicherheitsgurt auf seine Funktionstüchtigkeit testen zu müssen, abzubremsen. Das Ergebnis, etwas salopp formuliert: Man darf ordentlich in die "Eisen steigen" ...

Und wenn man Glück hat, vollzieht sich dieses Szenario gleich an einigen Kreuzungen hintereinander. Was zur Folge hat, dass man, sobald die nächste Kreuzung in Sichtweite ist, in angespannten Zustand und mit Tunnelblick dieses kleine, eigentlich unscheinbare, Lichtsignal fixiert. Zusätzlich beschleunigt man das Fahrzeug, um die Kreuzung unbedingt noch bei "Grün" zu passieren. Der Ampel ist dies natürlich herzlichst egal: Sie schaltet auch dann mit emotionsloser Gleichgültigkeit auf "Gelb", wenn man mit bereits 90 km/h heranbraust und sich dann demzufolge natürlich noch mehr einbremsen müsste.

Und wenn dann die ersten Paranoia-Anfälle auftreten ("Warum nur? Was habe ich Dir getan? Warum hasst Du mich, Du verdammtes Mistding?") und man nach dem ungewollt herbeigeführtem Stillstand des Fahrzeuges vor Ärger am liebsten ins Lenkrad beißen möchte, dies aber unterlässt, um nicht die ungewollte Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer auf sich zu ziehen, dann weiß man: Verkehrsampeln im Ausland schalten anders!-)

So, nun noch schnell -wie versprochen- die Bilder zum Besuch im "Aros Museum". Diesmal sind es nur wenige, weil in den Ausstellungräumen Kameras verboten waren (das Bild mit James wäre eigentlich nicht erlaubt gewesen und daher war es auch versteckt und "aus der Hüfte" geschossen).

Bilder-Album: Besuch im Aros Museum

Das war's wieder!

lg
Michael
PS: Das Thema "Verkehrssünder in Australien" wird noch nachgereicht ;-)

Freitag, 17. August 2007

Morgen geht's ab nach Legoland

Morgen früh geht's bereits um 8.30 Uhr Richtung Legoland los. Daher ist für die meisten, die morgen dabei sind, heute ein ruhiger Abend angesagt. Zumindest werd' ich heute nicht in der Stadt anzutreffen sein, mir einen gemütlichen Abend machen und kann somit den heutigen Eintrag schon um 20 Uhr beginnen (ansonsten war's ja eher immer zur Geisterstunde) ...

Das Wichtigste zuerst: Kein Wassereintritt mehr seit gestern abend! Manche meiner Kollegen hier hatten auch noch in der Nacht mit dem Wasserproblem zu kämpfen, aber diesmal hatte ich Glück. Und seit heute morgen ist definitiv alles versiegelt. Das Thema ist somit abgehakt!

Gestern wurden wir durch das AROS Kunstmuseum geführt. Ich sag's gleich: Ich konnte mich nie für Kunst begeistern und gestern wurde mir wieder vor Augen geführt, dass sich nichts verändert hat. Warum Leute Millionen Euro dafür ausgeben, um ein Stück Papier mit ein paar Farbklecksen darauf (dessen Materialwert wahrscheinlich ein paar Euro beträgt) zu Hause an die Wand zu hängen, ist mir einfach schleierhaft. Aber bitte: Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

Und in manchen Fällen bin ich sogar stolz darauf ein Kunstbanause zu sein: In einem der Räume stand eine sehr lange Glasvitrine, die von beiden Seiten einsehbar war und Glasbehälter enthielt, deren Inhalt mir nicht gleich ersichtlich war. Rechts oben war ein Video zu sehen, auf dem gerade -als ich hinsah- ein Pferd auf eine Wiese geführt wurde. Nachdem mir eine Kollegin erklärte worum es sich hier handelt, nahm ich gleich Reißaus: In den Behältern befand sich das gezeigte Pferd - fein säuberlich zersägt und zerschnitten, um in die Glasbehälter zu passen. Und das Video, das in einer Endlosschleife gezeigt wurde, dokumentierte die Tötung des Pferdes! Manche nennen es Kunst, ich nenne es krank ...

Es wurde nicht erlaubt Fotos zu machen, daher konnte ich die meisten nur außerhab machen. Ich werde das Bildmaterial aber sichten und beim nächsten Mal (gemeinsam mit den Legoland-Bildern) den Link hier posten ...

Anbei ein paar Dinge, die mir in der bislang kurzen Zeit meines Aufenthaltes aufgefallen sind:
  • Straßenverkehr - Augen auf: Falls man mit dem Auto unterwegs ist, muss man bei jedem Abbiegen (egal ob links oder rechts) genau aufpassen, ob man wirklich abbiegen kann. Hier sind bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Und sie haben immer Vorrang. Wer also nicht von einer Horde tobender Dänen aus dem Fahrzeug gezerrt werden will, weil ein Däne mit seinem Fahrrad an einer Fahrzeugseite klebt, der sollte genau schauen 8)
  • Straßenverkehr - entspanntes Fahren: Es liegt natürlich auch an der -im Vergleich zu Wien- ungleichen geringeren Verkehrsdichte (u.a. wegen der Neuwagenpreise; mehr weiter unten), aber hier kann man tatsächlich auch in der Stadt sehr entspannt mit dem Auto fahren. Selbst für mich als "Häferl" gab es hier keinen nenneswerten Zwischenfälle. Müßte ich in Wien täglich zur Uni fahren, bekäme ich wahrscheinlich jeden zweiten Tag einen Blutrausch ...
  • Kennzeichen: In Dänemark gibt es keine regionalen Kennzeichen. Die Nummer besteht aus zwei Buchstagen und fünf Zahlen. Zudem gibt es weiße und gelbe Nummernschilder. Gelb bedeutet, dass diese Fahrzeug als LKW angemeldet ist und dadurch steuerlich begünstigt sind. Da die Steuern hier so teuer sind (Neupreis = Neuwagenpreis netto + 180% Gewichtsabgabe und dann nochmal 25% Mehrwertsteuer!!!), verwundert es nicht, dass: 1.) so viele Dänen mit dem Rad unterwegs sind und 2.) viele PKW-Besitzer ihre Fahrzeuge als LKWs anmelden. Dazu muss man einfach die Rückbank "unbrauchbar" machen, das Auto also ein "Zweisitzer" sein ...
  • Radweg - nicht nur Fahrräder: Hier flitzen nicht nur Radfahrer herum, sondern auch Mofas sind erlaubt! Ein Grund mehr beim Abbiegen (mit dem Auto) genau zu schauen ...
  • Radweg - Ampeln: Ich bin mir nicht sicher, ob es in Wien auch so ist, aber: Hier haben Fahrrad-Fahrer eigene Ampeln, die nicht (immer) mit jenen für die Autofahrer sychnron geschaltet sind.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Hier wird nicht -wie in Österreich- "irgendwo" eingestiegen und ausgestiegen, sondern läuft alles geregelt ab: Hinten wird eingestiegen, vorne wieder ausgestiegen.
Seit ca. einer Woche überlegte ich, ob ich mir für ein Monat (zumindest solange sollte es noch relativ schön bleiben) ein Fahrrad ausborge. Der Mietpreis für ein Monat beläuft sich auf 345 DKK (also ca. 46 Euro), der Gesamtbetrag inklusive Depotzahlung jedoch auf 1500 DKK (ca. 200 Euro). Ich hab' jetzt einige Tage überlegt, ob ich mir diese Ausgabe leisten will.

Doch seit Dienstag abend hat sich das Problem erledigt: Ich stand mit dem Auto unwissentlich in einer gebührenpflichtigen Parkzone und hatte somit auch keinen Parkschein gekauft. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und so darf ich nun für diese Vergehen 510 Kronen (ca. 69 Euro!) zahlen!!! Eigentlich würde ich gerne schreiben "Die spinnen, die Dänen!", aber ... naja ... selbst schuld 8-/

Gerade ist es 20.14 Uhr, die Sonne scheint draussen und einer dieser plötzlichen, heftigen Regengüsse hat gerade eingesetzt. So war's auch in den letzten Tagen: Eigentlich immer Sonnenschein bei 20 bis 24 Grad. Trotzdem waren fast immer irgendwo am Himmel dunkle Wolken zu sehen und ein bis mehrmals täglich gab es kurze, heftige Wolkenbrüche.

Themenwechsel zum Abschluß: Beim nächsten Mal werd' ich ein wenig darüber erzählen wie mit Verkehrssündern in Australien umgegangen wird bzw. wie Verkehrsdelikte dort geahndet werden ...

So, das war's mal wieder für heute. Ich werd' den Abend ganz gemütlich ausklingen lassen. Ausnahmsweise früh schlafen gehen, um morgen fit zu sein ;-)

Abschließend möchte ich mich noch bei all jenen bedanken, die hier vorbeizuschauen, um meine Beiträge lesen. Kommentar gab's bislang ja nur leider einen einzigen (noch dazu anonym - bitte melden! ;-), aber die steigende Anzahl von registrierten Besuchern freut mich natürlich ;-)

Liebe Grüße an Euch alle aus Århus,
Michael

Mittwoch, 15. August 2007

Ein wenig erfreulicher Mittwoch

Gestern waren wir wie berichtet im Rathaus. Ab 19 Uhr gab's dann ein Barbecue vor dem "Studenter Hus" (Studentenhaus). Dort angekommen gab's gleich die Auflage: "One sausage und two pieces of meat max." (Eine Bratwurst und maximal zwei Stücke Fleisch). Naja, was soll ich sagen ... wenn's um Essen geht, werde ich erfinderisch: Durch geschicktes Anstellen an verschiedenen Warteschlangen, unter Verwendung eines zweiten *sauberen* Tellers und durch Einsatz eines traurigen Dackelblicks gepaart mit Unschuldsmiene ("Ich hab' noch nichts bekommen!"), gelang es mir doch tatsächlich vier Stück Fleisch und eine Grillwurst zu "entführen". Ich möchte an dieser Stelle jedoch betonen, dass alle satt wurden ... und wenn dem nicht so gewesen wäre, hat es mir trotzdem gut geschmeckt ;-)

Danach gab' es noch ein geselliges Zusammensein ... und heute spüre ich die Müdigkeit erstmalig so richtig stark. In den letzten drei Nächten hatte ich knappe 12 Stunden Schlaf (die Nächte davor war's ähnlich). Manchen reicht das, aber mir ist das einfach zu wenig .... aber ich bin ja selbst daran schuld ...

Gestern war die Welt noch in Ordnung: Heute gibt es weniger erfreuliche Nachrichten. Um ehrlich zu sein, muss ich mich gerade zurückhalten, um nicht wie ein Rohrspatz drauf loszuschimpfen ...

Wie ich ja bereits geschrieben habe, begann ja Montag das Problem mit dem eindringenden Wasser (aufgrund von Renovierungsarbeiten an unserem Gebäude). Eigentlich dachte ich, dass dies eine einmalige Sache sei. Weit gefehlt! Heute morgen wurde ich durch penetrant aufdringliches Tropfen aus dem Schlaf gerissen.
Als ich das nach einigen Sekunden halbwegs wach und aufnahmefähig war, sah ich die Bescherung: An der gesamten Längsseite (Fensterseite) meines Raums lief Wasser herunter und tropfte von der Garnische an drei Stellen direkt auf den Teppich. Durch das Auftreffen der Tropfen auf der Garnische hatte sich das Wasser auch schon bis zu einem Meter (von der Wand weg) fein auf Schreibtisch und u.a. den darunter liegenden Netzteilen von Notebook und externer Festplatte verteilt ... ganz toll!

Dies war natürlich ein Aufstehen nach meinem Geschmack: Ich vergleich's mal mit einem Auto, bei dem man gleich nach dem Start mit noch kaltem Motor das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt. Schimpfend und fluchend bin ich aus dem Bett gesprungen, habe mich notdürftig angekleidet und bin nach draussen gelaufen, um Kübel und Schüsseln zum Unterstellen zu holen. Nachdem der Regen draussen nicht nachließ und die Abdeckfolie durch die Arbeiter entweder zu spät darüber gelegt wurde oder undicht war, ist einer Hälfte des gesamten Raumes das Wasser von der Decke getropft. Das heißt ich mußte natürlich auch alles (Kleidung, Schreibmaterial, Papier, Notebook, Festplatte, Kameras, etc.) in die andere Hälfte des Raumes verlegen. Den gesamten Vormittag habe ich damit verbracht, Kübel und Schüsseln zu verrücken und auszuleeren. Wie hat schon Roland Düringer gesagt: "Bös' könnt' i werden!"

Nachdem es besser wurde, hab' ich kurz Rücksprache mit den anderen gehalten. Es ging ihnen ähnlich, allerdings hatte ich natürlich das Glück, dass der Wassereintritt beim mir offenbar am heftigsten war. Anschließend hab' ich meine Meinung gleich bei den Arbeitern und dem Hausmeister kundgetan.
Es kann ja nicht sein, dass die uns bei stärkstem Regen das Dach wegreissen und es einfach so dabei belassen! Zwei Kolleginnen hatten sich angeblich schon beschwert. Ein anderer schrieb eine nette Email an die Verwaltung dieses Gebäudes ...

Nachdem das Wetter besser wurde und es nicht mehr regnete, hab' ich es gewagt das Haus am Nachmittag zu verlassen. Vor einer Stunde bin ich heimgekommen und hab' gleich das Dach überprüft. Und siehe da: Der gesamte freigelegte Bereich des Daches wurde provisorisch mit Teerpappe abgedichtet. Offenbar waren unsere Proteste also doch von Erfolg gekrönt ...

Es scheint dicht zu sein: Doch ich bin mißtrauisch und hab' mir noch alle Schüsseln und Kübel im Zimmer behalten. Derzeit ist zumindest die Decke trocken, der Teppich natürlich noch nicht. Ich hoffe inständig das dies nicht die Ruhe vor dem Sturm ist ...

Denn eines ist gewiß: Nach dem heutigen Kampf gegen die Wassermassen, der so erfolgreich war wie Don Quijote's Kampf gegen die Windmüheln
, bekomm' ich nach wahrscheinlich einen Schreikrampf, wenn ich auch nur einen winzigen Wassertropfen an der Decke erspähe =8-O

PS: Seit heute kannst Du Deinen Kommentar in diesem Blog verewigen! Um auch Deinen Namen anzugeben, wähle als Identität bitte "Sonstiges" anstatt "Anonym"!

Dienstag, 14. August 2007

Besuch des Rådhus in Århus

Heute Nachmittag stand der Besuch des Rathauses auf dem Programm. Ich kam leider ein wenig verspätet an, doch das war glücklicherweise nicht schlimm, da unsere "Tourguides" noch später dran waren. Einziger Wermutstropfen: Da kommt man einmal zu spät und was passiert: Es wurde ein Buffet mit frischem Obst bereitgestellt! Dieses wurde natürlich bereits in den wenigen Minuten vor meiner Ankunft scham- und hemmungslos geplündert. Dem zurückgebliebenen Resten nach zu urteilen, müssen meine lieben Kollegen wie ein Rudel ausgehungerter Piranhas über die armen Früchtchen hergefallen sein =8-O

Fazit: Ich habe meine Lektion gelernt, werde nicht mehr zu spät kommen, somit auch nicht das nächste Buffet verpassen (soferne es eines geben sollte) und bei der nächsten "Buffet-Schlacht" an vorderster Front dabei sein. Sollte ich dann "meine" Banane (oder in Ermangelung derer eben eine andere Frucht) erobert haben, werde ich sie zähnefletschend, kratzend, beißend und mit allen sonstigen schmutzigen Tricks verteidigen ;-)

Mit Verspätung begann die Aufteilung unserer Gruppe in drei Teilgruppen, die jeweils von einem weiblichen Tourguide angeführt wurden. Zuerst gab's einen kurzen historischen Crash-Kurs in der Halle des Rathauses, (siehe Bild 3). Anschließend ging's in den 'wedding room' (Hochzeitsraum). Dieser ist schon sehr alt, der Teppich ist bereits 40 Jahre alt und auch die Luft riecht bereits sehr modrig. Doch dies tut dem Ansturm keinen Abbruch. Normalerweise werden hier in 15 Minuten vier Paare abgefertigt (viel Romantik wird da wohl nicht aufkommen). Hierher kommen auch sehr viele deutsche Staatsbürger, die zu lange auf einen Termin in ihrer Heimat warten müssten. Der symbolische Beitrag, den sie dafür leisten müssen, beläuft sich auf 500 Kronen (ca. 68 Eur0).

Danach ging's über endlos lange Treppen in schwindelerregende Höhen auf den Turm des Rathauses. Doch der Ausblick war die Anstrengung allemal wert! Natürlich wurde nach den ersten verzückten Blicken in alle Himmelsrichtugen sofort Kameras gezückt und viele liefen hektisch von einer Seite zu anderen, um ja alles ablichten zu können. Jeder wollte ein Foto von sich mit der Skyline von Århus im Hintergrund ;-)

Nach dem "Abstieg" wurden wir in den Rathaussaal geführt, wo wir ein wenig über die Beschlussfassung und den hierachischen Aufbau der Stadtverwaltung erfuhren. Zudem wurde auch der "Dead-man-button" erwähnt: Mit diesem Knopf kann der Bürgermeister dem gerade Sprechenden einfach das Mikrofon abschalten und dieser wird somit einfach nicht mehr gehört. Angeblich kommt dieser Knopf aber nur sehr, sehr selten zur Anwendung 8)

Danach folgte noch ein 90 Minuten langer Vortrag von einem Angestellten der Stadt Århus. Dabei wurde über den Wohlfahrtsstatt Dänemark, Steuerbelastung, Gesundheitswesen, Arbeitslosigkeit, Zuwanderungsproblem, etc. gesprochen.

Hier einige Facts:
  • Die Steuerbelastung eines Durchschnittsverdieners in Dänemark liegt bei 45 Prozent!
  • Der maximale Steuersatz liegt bei 61 Prozent!
  • Die Zulassungssteuer in Dänemark bei Neuwagen liegt bei 180 (einhundertachtzig!) Prozent!
  • Auch in Dänemark gibt es einen erheblichen Mangel an Pflegepersonal für die zunehmend älter werdende Bevölkerung.
  • Vor kurzen wurde das Pensionsalter von 60 auf 62 Jahre angehoben
  • Die Arbeitslosenrate liegt bei nur 3,1 Prozent.
  • Jedermann muß Kosten für Medikamente bis zu einem gewissen Betrag selbst zahlen. Erst bei Übersteigen dieser Grenze springt der Staat ein und übernimmt weitere Kosten.
  • Dies gilt auch für Zahnarztkosten!
  • Ein Rezept wird direkt vom Arzt an die Apotheke übermittelt.
  • 59% aller Dänen besitzen ein eigenes Haus, 80% einen Internetanschluss und 94% ein Mobiltelefon.

Bilder-Album: Führung im Rathaus


Noch kurz ein Kommentar zu den Bildern: Ich werde versuchen ab nun die Bemerkungen zu den Bildern zweisprachig zu halten (zuerst in Englisch, darunter in Klammer dann in Deutsch). Beginnend mit dem heutigen Datum ...

Montag, 13. August 2007

Ein feuchter Abend ...

... aber nicht wie mancher jetzt denken würde ;-)

Århus, 20 Uhr: Während ich vor dem Notebook sitze und in die Tasten klopfe, begleitet mich ein ständiges monotones Tropfen, dass von der Fensterseite meines Raumes stammt. Der Grund: Heute morgen Punkt sieben Uhr begannen die Renovierungsarbeiten an dem Dach meines Heimes. Leider hatte es morgens kurz nach dem Entfernen der wasserdichten Schicht ein wenig geregnet und dieses Wasser ist mittlerweile durch die Decke gesickert. Als ich heute am späten Nachmittag heimkam, tropfte es schon von der Decke =8-O

Als ich die Bescherung sah, bin ich gleich zum Ordner mit den Telefonnummern gehechtet, habe schnell die Nummer des "caretakers" (Hausmeisters) eingetippt (noch nie schienen mir die Tasten meines Handys so klein) und nur erfahren, dass er da nichts machen kann. Verärgert aufgelegt, Kübel und Tücher geholt und anschließend runter zu den Arbeitern gelaufen. Fazit: Ich muß leider abwarten bis das Regenwasser durchgesickert ist, da sie erst frühestens morgen das Dach wieder "versiegeln" können. Aber mittlerweile sei das Dach provisorisch mit einer Folie abgedeckt. Na toll ...

Nachdem ich nun das Auftreffen der Wassertropfen (in zwei darunter gestellte Kübel) seit mehr als einer Stunde höre, meine ich, das es etwas nachgelassen hat. Ich gebe mich der Hoffnung hin, das dies keine Einbildung ist, denn sonst seh' ich einer schlaflosen Nacht entgegen: Beim kleinsten Geräusch verweigert mein Körper sich der wohlverdienter Schlafphase ... ganz zu schweigen von Wassertropfen, die stakkatoartig aus mehr als zwei Metern Höhe in einen halbvollen Kübel knallen!

Am Vormittag war wieder der übliche Sprachkurs angesagt. An dieser Stelle muß ich öffentlich zugegeben, dass ich heute einen Teil der Hausaufgabe (wie das schon klingt ... als würde ich wieder im Gymnasium sitzen!) abgeschrieben habe, weil ich gestern keine Zeit dazu hatte und heute morgen die Zeit nicht gereicht hat ... hmmm, okay also vielleicht doch kein so großer Unterschied zu früher ... Hehehe ;-) Jawohl, ich oute mich hiermit öffentlich: Ich habe abgeschrieben und ich fühlte mich nicht schlecht dabei!!! 8-)

Derzeit bleibt bei allen für Dinge wie Hausaufgaben fast leider keine Zeit, weil es wichtiger ist Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen. Nach dem 24. August (Ende des "Denmark Today"-Programms) sieht man ja alle nicht mehr - außer jene, die man bereits näher kennt und mit denen man Kontaktmöglichkeiten ausgetauscht hat. Und als offenes und kommunikatives Kerlchen war ich bislang im Sammeln von Kontaktdaten sehr fleißig 8-) Ist hier aber -wie schon erwähnt- auch sehr wichtig für die Zeit nach dem Kurs ...

Nachmittags gab' es einen Vortrag über "Die Dänen und ihre Politik", der sehr interessant war und auch das Thema "Überfremdung" und "Ausländerzuzug" behandelt hat. Im Beitrag ging der Vortragende auch auf die Integrationsunwilligkeit mancher Eingebürgerten (und siehe da, auch hier stand ein "noch-nicht-EU-Land", das mit "T" beginnt, ganz oben auf der Liste). Zudem wurde auch auf die "Mohammed-Affäre" eingegangen. Wer mich näher kennt, weiß meine Meinung zu diesem Thema und daher will ich mich dazu auch gar nicht weiter äußern.

Fazit des Vortrages: Die Dänen haben die gleichen Probleme wie Österreich. Der feine Unterschied: Sie haben sie relativ früh erkannt und die dänische Regierung hat einheitlich effektive Maßnahmen beschlossen (im Gegensatz zu den "pseudo-Maßnahmen" der österreichischen Regierungsweicheier). Ich muß sagen, dass ich von einem Vortragenden einer Universität nicht so klare Worte erwartet hatte, die allerdings allesamt auf Fakten beruhten.

So, eigentlich wollte ich über den Vortrag nur einen kurzen Absatz verfassen ohne näher darauf einzugehen, aber irgendwie ist mir das nicht gelungen ...

Das vorraussichtliche Programm für diese Woche: Dienstag: Besuch im Rathaus & abends Barbecue; Mittwoch: Sportnachmittag & abends "Die Hard 4" (nicht im Rahmen des Dänemark-Programms ... hehehe ;-), Donnerstag: Besuch des Kunstmuseums und Freitag ein ganztägiger Besuch der "Hadsten Højskole" (Gymnasium mit 60 bis 70 Schülern). Samstag sehen wir uns in einem Pub in der Stadt eventuell Liverpool gegen Chelsea an ... aber das kann sich ja alles noch ändern 8-)

So, das war's wieder für heute ...

PS: Jubel!!!! Während des Verfassens dieses Beitrags habe ich gar nicht mitbekommen, das das Tropfen fast gänzlich nachgelassen hat ... somit steht einer geruhsamen Nacht nichts mehr im Wege!

Sonntag, 12. August 2007

Besuch im 'Deer Park'

Mittlerweile ist es schon wieder Sonntag abend. Die letzte Nacht war abermals viel zu kurz und mittlerweile spür' ich das Schlafdefizit der letzten Tage bzw. Nächte. Daher diesmal nur ein kürzerer Eintrag ...

Der heutige Morgen/Vormittag, der für mich erst um 10 Uhr begann, bestand hauptsächlich aus dem Pflegen von freundschaftlichen Kontakten und Informationsaustausch mit Kollegen. Am Nachmittag war dann ein entspannter Besuch im 'Deer Park' angesagt. Das Wetter war dafür optimal (24 Grad und Sonnenschein, kaum Wolken).

Dieser Tierpark befindet sich in den Wäldern von
Marselisborg und ist für jederman frei zugänglich (den genauen Standort findest Du unter "Standorte in Århus" in der Rubrik "Links zum Thema"). Die Tiere (hauptsächlich Rehe, Hirsche, Enten) dort sind sehr zutraulich und an Menschen gewöhnt. Das Füttern erlaubt ist, wußte ich zuvor leider nicht. Dies war bei einigen Bildern jedoch sehr hilfreich 8)

Bilder-Album: Besuch im 'Deer Park'

So, das war's für heute ...

Samstag, 11. August 2007

Stadtbummel & dänischer Hot Dog

Freitag hätten wir eigentlich die Nationalbibliothek besuchen sollen. Da das Wetter aber gerade richtig für einen Stadtspaziergang war (manchmal bewölkt, ein wenig Wind und angenehme 25 Grad), haben Sam und ich uns mit Kameras bewaffnet und die Innenstadt erkundet.

Den Besuch der Nationalbibliothek werden wir nächste Woche mit einer anderen Gruppe nachholen. Zum Einen wird die Gruppenzugehörigkeit nicht überprüft, zum Anderen werden uns die angestaubten Bücher wohl kaum davonlaufen ;-)

Nach zwei Stunden Herumlaufens hab' ich dann auch meinen ersten ersten Hotdog verputzt, der in Dänemark (natürlich erst nach dem Smørrebrød) sehr populär ist. Der dänische Hotdog ist ein halb aufgeschnittes Brötchen mit einer gegrillten oder gekochten Wurst und wird mit Gewürzgurkenscheiben, rohen Zwiebeln & Röstzwiebeln gereicht. Hinzu kommen Ketchup, Senf und dänische Remoulade. Als die Dame am Stand fragte "With everything?", kam von mir natürlich ein bestimmtes "Yes". Sehe ich aus, als würde ich mich beim Essen mit Kleinigkeiten abspeisen lassen ;-)

Zu meiner Verteidigung: Beim Sightseeing letzten Samstag wurde uns dies nahe gelegt. Und ich möchte mich ja nun wirklich nicht vor der Kultur anderer Länder (vor allem vor deren Esskultur ... hehehe ) verschließen 8-)

>> Bilder-Album: Stadt & Hot Dog <<

Abends gab's dann eine Party im 'Social Club'. Die Stimmung war gut und die letzte Nacht mal wieder sehr kurz 8)

So, nun ist es mittlerweile schon 15 Uhr und ich werd' im Gym versuchen den Hot Dog wieder von den Hüften runterzubekommen;-)

Anmerkung: Text wird zu den Bilder noch hinzugefügt - hatte bislang keine Zeit ...

Donnerstag, 9. August 2007

Endlich ... auf zum Strand

Mittwoch war Pflichtermin für alle: Von 13 - 15.30 Uhr wurden alle Studenten abgefertigt, da zwei Vertreter vom 'County of Århus' auf dem Unigelände für uns abgestellt waren. Dies diente dazu, um alle ausländischen Studenten hier in Århus zu registrieren. Dies sollte spätestens fünf Tage nach der Ankunft erfolgen. Erst damit ist es möglich die wichtige CPR-Number zu bekommen. Ohne diese Nummer geht in Dänemark überhaupt nichts! Egal ob es die 'National security card" ist, die man braucht um krankenversichert zu sein, ob man Bücher ausleihen oder ein Konto bei einer Bank eröffnen will (um Zahlungen ohne Abhebegebühren oder Auslandsüberweisungsspesen vornehmen zu können).

Abends war dann für alle Erholung angesetzt, da ausnahmslos jeder erledigt war. Ausser vor dem Notebook sitzen, ein wenig chatten, Mails schreiben und Bilder hochladen war nicht viel los. Ich hab' auch erstmals auf dem Notebook "ferngesehen": Eine Folge "House MD", von der ich die letzten 10 Minuten nur noch teilweise sah ;-)

Um 23 Uhr war dann aber endgültig Feierabend ...

Heute, Donnerstag, wurde uns endlich ein freier Nachmittag zugestanden (d.h. es gab nur den Sprachkurs am Vormittag) und wir konnten endlich einen freien Nachmittag geniessen. Nachdem es seit meiner Ankunft fast ständig über 25 Grad hatte, war es auch heute zum Glück nicht anders: Sonnenschein und ungefähr 27 Grad. Da gab's natürlich kein Halten mehr und wir vereinbarten ein Treffen am Strand, d.h. eigentlich planten es nur eine Handvoll Leute, aber mittels Mundpropaganda, Handy und Skype verbreitet sich dies natürlich schnell. Ich kam gegen 15 Uhr als einer der ersten beim Treffpunkt an. Am Ende waren wir dann 20 bis 25 Leute, die in der Sonne lagen, plauderten, schwimmen gingen, ein wenig am Strand grillten und bis nach Sonnenuntergang blieben. Bislang eines meiner schönsten Erlebnisse hier.

>> Bilder-Album: Strandparty <<

Dienstag, 7. August 2007

Die "Aussie Night"

Heute vormittag war wie üblich Sprachkurs angesagt, nachmittags gab's einen Vortrag über administrative Dinge bezüglich diverser Universitätsaktivitäten (wie melde mich für Kurse an, wie wird gelehrt, wie spricht man Professoren an, was wird erwartet, etc.)

Danach hab' ich die Zeit genutzt, um ein erstes Probetraining in einem Fitnessklub gleich neben der Uni zu absolvieren. Dieser ist auf drei Stockwerke verteilt, jedoch wesentlich kleiner als die mir in Wien bekannten Klubs. Trotzdem gibt es alles was notwendig ist: Laufbänder, Fahrräder, Stepper im Erdgeschoss; Maschinen und freie Gewichte im 1. Stock und Aerobic-Räume im 2. Stock. Die meisten Maschinen sehen zwar schon etwas älter aus, die Hanteln sind entweder in einem Stück aus Eisen gegossen oder typische Kurzhanteln mit Scheiben. Es gibt keine Gummi-Ummantelungen oder ähnliches. Die Gewichte sind allesamt zerkratzt und sehen aus als hätte schon Arnie mit ihnen trainiert. Trotzdem: Mir gefiel's auf Anhieb besser als meiem KLub in Wien. Nach dem Probetraining wußte ich schon, dass ich hier "bleibe" ;-)

Abends wurde vor dem "Studenter Hus" (zumindest für eine Hälfte von uns, die andere folgt nächste Woche) ein Barbecue von 19 bis 21 Uhr veranstaltet. Danach fand eine "International night" für alle Austauschstudenten statt. Leider war der Großteil der Studenten aber von dem Programm der letzten Tage ziemlich erledigt und so gingen viele gleich nach dem Barbecue heimwärts. Demzufolge war die Party sehr schwach besucht. Zudem herrschten im Gebäude selbst tropische Temperaturen (oder wie James zu sagen pflegte: "It was fuckin' boilin' inside!"). Daher gingen wir nach draussen und dort ein wenig geplaudert ... und natürlich geknipst ;-)

>> Bilder-Album: Vor dem Studenter Hus <<

Montag, 6. August 2007

Erster Kinobesuch

Wie ich es bereits vor meiner Abfahrt geplant, hatte bin ich / sind wir am ersten Wochenende ins Kino gegangen. Alleine wär' ich nicht gegangen (würde ich auch in Österreich nicht machen), aber ich habe mich schon zu Beginn mit einer Gruppe von Australiern (Sam, Senna, Ben & Rashna) angefreundet. Daher mußte ich sie nur noch dazu bringen mich zu begleiten. Das war aber nicht schwer, da sie selbst gehen wollten ;-)

Nur als Detail am Rande: Der Flug von Melbourne nach Århus dauert insgesamt 25 Stunden (u.a. über Singpur und London) und kostet ungefähr 2500 australische Dollar (ca. 1500 Euro)!

Wir haben uns für das "Cinemaxx" entschlossen, weil dies angeblich das Beste sein soll. Das Kino ist tatsächlich relativ groß: Es gibt acht Säle und der größte verfügt über 544 Plätze.

Der Film "Transformers" (bei uns leider erst nach meiner Abreise angelaufen, hier aber schon vor einem Monat) ist natürlich kein intellektuell ansprechender Film. Deswegen wollt' ich ihn aber ja auch nicht sehen ;-) Popcorn-Kino eben: Gehirn bei der Kasse abgeben, reinsetzten & genießen.

Auf jedenfalls dürften die Dänen fleißige Kinobesucher sein. Trotz schönen Wetters und der Tatsache, dass es 21 Uhr an einem Sonntag war, wartete eine ziemlich lange Schlange vor der Kasse (allerdings war nur eine geöffnet).

Zum Preis: Eine Karte kostet 100 dänische Kronen (das entspricht etwas weniger als 10 Euro). Ermäßigung für uns arme Studenten gibt's leider nur Montag bis Mittwoch. Also werden wir beim nächsten Mal natürlich unter der Woche gehen ;-)

Sonntag, 5. August 2007

Nachtrag - Bilder

Hier nachträglich noch einige Bilder, die Sam aufgenommen hat: Von der 'Welcome'-Party am 2. August und nach dem Sightseeing am 4. August

>> Bilder-Album: "Willkommen-Party" & vom Sightseeing <<

Anmerkung: Mitterlweile hab' ich mir auch eine dänische Nummer (Prepaid natürlich) zugelegt. Handy und Skype (oder MSN) sind hier DIE Hilfsmitteln, um zu wissen wer wann was wo plant ;-)

Samstag, 4. August 2007

Sightseeing & Campus

Freitag, also gestern, gab es neben dem üblichen Programm auch einen sehr interessanten Vortrag über Grönland, der von Svend Kolte vorgetragen wurde. Zudem erhielten wir auch eine kurze Einführung in die Struktur, Aufbau und Aussprache von Grönländisch, die äußerst kompliziert ist und keine Ähnlichkeiten zu anderen Sprachen aufweist. Wer mal versuchen will diese zu lesen, kann dies hier versuchen.

Um eines der Gerüchte aus der Welt zu schaffen: Auch die Inuit haben nicht mehr als 9 oder 10 Begriffe für Schnee ;-)

Heute war ich trotz der "Welcome"-Party gestern (eigentlich war sie auch heute ;-) und der damit verbunden kurzen Nacht bereits vormittags auf dem Campus, um einige Bilder vom Universitätsgelände zu machen. Ich wünschte die Universität(en) zuhause würden ähnlich sein

>> Bilder-Album: Campus der Universität Århus <<

Weiters fand heute im Rahmen des "Denmark Today"-Programms ab mittags eine kleine Sightseeing-Tour statt. Wir wurden in kleine Gruppen aufgeteilt und folgten einem hiesigen Studenten, der uns verschiedene Orte in der Stadt zeigte. Unser Guide hieß "Mads" (wird ausgesprochen als "Mäs"). Dies war auch mein erster längerer Aufenthalt in der Stadt.

Danach wurde uns der Film "After the wedding" (mit Mads Mikkelsen; Schurke im letzten Bond-Film "Casino Royale") gezeigt, der -entgegen unserer Befürchtungen- sehr gut war.

>> Bilder-Album: Kurze Sightseeing-Tour <<

Donnerstag, 2. August 2007

Kurzer Besuch am Strand

Am Abend des zweiten Tages habe ich das bisschen Freizeit nach unserem "Denmark Today"-Programm (Sprachkurs am Vormittag und Vorlesungen über Denmark bzw. gemeinsame Aktivitäten am NM) genutzt, um eine kleine Spritztour durch die Stadt und zum Strand (im Süden der Stadt) zu unternehmen. Es gibt auch auch noch einen Strand im Norden. Den werde ich mir jedoch später ansehen.

So, nun zum eigentlich Programm der Universität, das wir im ersten Monat absolvieren: Wir haben von 2. bis 24. August ein straff durchorganisiertes Programm und sind bis auf einen Tag in der Woche (SA oder SO) immer von 9 bis mind. 15.30 Uhr (meistens länger) "eingeteilt".

Jeden MO bis FR gibt es von 9-12 Uhr den Sprachkurs (in meiner Gruppe sind 13 Kollegen aus
Ländern wie Kanada, Australien, Deutschland, Polen, Frankreich, Italien und England). Anschließend gibt es eine Stunde Pause, die erstaunlicherweise immer zu schnell um ist ;-) In dieser Zeit gehen wir gemeinsam (zu zweit, dritt oder mehr) Essen und fragen uns gegenseitig über unsere Länder aus ("How is that in your country?", "Do you also have a tube?", etc.).

Ich hab' gottseidank keine Probleme mit meinem Englisch. Einmal bin ich sogar als Ire durchgegangen, ein anderes Mal als 'the australien guy' ;-) Ich kann jetzt schon sagen, dass der Aufenthalt hier bezüglich der Verbesserung meiner Sprachkenntnisse ein voller Erfolg ist bzw. sein wird.

Ab 13 Uhr gibt es dann meist bis 15.30 Uhr Vorlesungen, die im Zusammenhang mit der
dänischen Kultur, Religion, etc. zusammenhängen. Beispiel: Ein (sehr interessanter) Vortrag
über Grönland, Sightseeing & gemeinsam einen Film ansehen und norwegische Mythologie. Weiters wird u.a. noch folgen: dänische Politik, Besuch in Legoland, Besuch der Staatsbibliothek, Dänen & ihre Religion, Barbecue.

Danach müssen meisten noch einige administrative Dinge (Passfotos anfertigen lassen, Dictionary kaufen, sich im 'studenter hus' (=Studentenhaus) in der Nähe des Hafens für diverse Aktivitäten anmelden, etc) erledigt werden, Einkäufe getätigt werden (Prepaid-Karte kaufen, Lebensmittel einkaufen, etc.).

Weiters haben wir noch jeden Tag Hausaufgaben (vom 'language course') zu erledigen. Somit haben wir fast jeden Tag ein volles Programm ...

Kontaktschwierigkeiten gibt's überhaupt keine. Da alle von außerhalb kommen, ist's ganz einfach jemanden anzusprechen. Ist übrigens sehr interessant zu raten, wo jemand herkommt und dann herausfinden, ob man richtig oder falsch lag ;-)

>> Bilder-Album: Strand im Süden von Århus <<

Nachtrag vom 9. August: Die Strandparty fand' nur ca. 1 km südlich vom Ort dieser Aufnahmen statt.

Mittwoch, 1. August 2007

Die Anreise

Die Anreise im Zug war nicht so toll. Für knappe 290 Euro hätte ich mir eigentlich etwas anderes erwartet. Die Kabine selbst war nicht grösser als ein Abstellkammerl: Ich konnte darin liegen und bin mit den Füssen und Kopf ganz knapp nicht an den Enden angekommen. Mein Mitleid ergeht an alle Passagiere, die eine Körpergrösse von 190 cm überschreiten! Die Breite ebenso: Angelehnt an eine Wand, konnte ich mit den Fingerspitzen die andere Seitenwand erreichen. Klaustrophobisch durfte man hier also nicht veranlagt sein =8-O


Zudem kam dann gegen 23.30 Uhr und 0.30 Uhr wegen technischer Probleme eine Durchsage über alle Lautsprecher, die natürlich jeden aus dem Schlaf gerissen hat. Als Sahnehäubchen obendrauf hat die ältere Dame in der Kabine neben mir um 4(!) Uhr morgens begonnen mit, mir unbekannten Tätigkeiten, zu beginnen und dabei dementsprechend Lärm gemacht. Am liebsten wär' ich rübergegangen, um die Lärmquelle wieder ins Reich der Träume zu schicken, aber als friedliebender Mensch beißt man in die Bettdecke und hält sich den Polster über den Kopf.

Dementsprechend gerädert bin ich dann natürlich auch aufgestanden. Zudem auch die Nacht vor der Abreise zu kurz war. Als Ausnahme-Organisationstalent habe ich nämlich in dieser Nacht noch bis Mitternacht einige Dinge vorbereitet ...

Nun gut, Nacht überstanden: In Hamburg bin ich ausgestiegen. Aber nach ein paar Sekunden dachte ich mir schon, dass da was nicht stimmen kann, denn: Wie komme ich an mein Auto, wenn das offenbar nicht die Endstation ist? Ein kurzer, von nackter Panik beschleunigter Sprint zur Stewardess am anderen Ende des Waggons, bestätigte dann meinen Verdacht: Hamburg ist also doch nicht Hamburg-Altona! Und schwupps, war ich wieder im Wagon. Der kurze Adrenalinschub ließ jedoch meine Müdigkeit im Nu verfliegen.

Zu meiner Verteidigung: Ich war nicht der Einizige, dem es während des zweiminütigen Aufenthaltes so ging ... auch andere waren schon ausgestiegen. Leider wurden wir nie informiert welche Station dies nun ist und es gab auch keinen Fahrplan im Waggon.

Fazit dieser Reise: Wahrscheinlich werde ich bei meiner Rückreise die gesamte
Strecke mit meinem Auto zurücklegen.

Also bin ich dann am 1. August von Hamburg-Altona mit dem Auto weitergefahren. Geplante Ankunftszeit war ungefähr halbzwölf. Der Zug hatte 90(!) Minuten Verspätung und wir mussten dann noch ca. 20 Minuten auf das Abkoppeln des Waggons warten, der auf ein seperates Gleis gebracht wurde. Daher kam ich erst kurz vor 14 Uhr in Århus an. Schon während der Hinfahrt hab' ich schon einige SMS mit meinem Mentor (Kontaktperson) Anders ausgetauscht.

Um 14 Uhr traf' ich mich dann mit Anders beim 'International secretariat' und wir holten die Schlüssel für mein Zimmer ab. Dort wurden auch noch andere Formalitäten erledigt, man erhielt Informationsmaterial und dann hatten wir ein kurzes Mittagessen. Anschließend händigte ich ihm die mitgebrachten Mozartkugeln aus, die er bereits am selben Tag mit seiner Familie verputze und dann ging's ab in Richtung "Vilhelm Kiers Kollegiet". Das Badezimmer ist leider nicht so schön, aber okay: Ich hab' keine Luxusvilla erwartet.

Anschließend ging's in seinem Auto weiter in die Stadt, dort zeigte er mir die wichtigsten Orte (Supermarkt, Bankomat, etc.) und dann hab' ich mich im Studentenheim darum gekümmert alle meine Dinge vom Auto hinauf ins Zimmer zu schleppen. Dabei ist mir wieder bewußt geworden wieviel ich mit hatte. Gottseidank, bin ich im ersten Stock zuhause (Ächz!) ....

Am ersten Tag haben mich meine Mitkollegen (leider alles Dänen) dann gleich zum Barbecue eingeladen. Eigentlich nur ein Teil von ihnen, weil diesmal nicht alle dabei waren. Auf jeden Fall war der Empfang sehr nett. Störend war nur, dass sie manchmal plötzlich wieder ins Dänische zurück wechseln, wenn sie untereinander reden. Das ist auch eigentlich der einzige Kritikpunkt.

>> Bilder-Album: Erster Tag <<