Samstag, 29. September 2007

Ein Teufelsgebräu aus Dänemark

Heute morgen hab' ich schon in der Küche die ersten Gratulationen entgegen genommen! Wenn das kein guter Start in den Tag ist 8-) Es geht's mir auch schon wieder besser! Kein Wunder - gestern hab' ich den gesamten Tag im Zimmer verbracht und Halswehtabletten verbraucht wie andere Leute Gummibärchen verputzen. Zudem hab' ich drei Paracetamol-Bomben namens "Panodil Hot" zu je 500mg eingeworfen: Dies ist das dänische Pendant zu "unserem" Neocitran in Österreich. Wer es kennt, weiß wie's gemacht wird: Man verrührt das Pulver einfach mit heißem Wasser und - fertig!

Allerdings: Verglichen zum dem dänischen Teufelsgebräu schmeckt die österreichische Version wie zuckersüßer Nektar, der lieblich den Gaumen umscheichelt: Dieses "Panodil Hot" ist eines der abscheulichsten Getränke von hier bis Nebraska!!! Nachdem man das "Getränk" unter Aufbietung aller Willenskraft zu Mund geführt und hinuntergespült hat, läßt der eintretende Würgreiz aufgrund des widerlichen Geschmacks nicht lange auf sich warten. Außerdem ist derart viel Menthol beigefügt, dass man beim ersten Atemzug danach das Gefühl hat als würde man im Winter am Südpol stehen und dort in Badehosen einen tiefen Atemzug zu machen. Soviel zum kurzweiligen "Frischegefühl" danach =8-O Wer sich da nicht noch zusätzlich mit dem gesund werden beeilt, ist selbst schuld!

Daher gleich' meine Bitte an meine lieben Eltern: Bitte bei eurem Besuch eine Packung "Neocitran" mitbringen!-)

Soweit meine ersten Erfahrungen mit Produkten der dänischen Pharma-Industrie 8) Zurück zu unserem Küchengespräch: Als wir dort mehrere waren, hat dieser Jungspund names Martin mich älteren Herren doch tatsächlich vor aller Augen schamlos und direkt gefragt wie alt ich bin. Ich hab' dann zuerst spaßeshalber gemeint, dass ich dies nicht vor morgen (beim Essen) sagen werde. Letzte Woche hat mich Maya gefragt und da hab' ich auch so geantwortet ... muß ja nicht jede(r) wissen, dass ich hier der "Heimopa" des gesamten Blocks bin ;-)

Als er dann aber meinte, dass er bestimmt älter ist als ich, weil er mit seinen 27 Jahren auch einer der Älteren hier ist, mußte ich -nach meinem Lachanfall- dann doch beinahe ein Tränchen der Rührung aus dem Augenwinkel wischen, weil er mich soviel jünger eingeschätzt hatte. Naja, da morgen bezüglich meines Alters sowieso "Hosen runter" gilt (sprich: ich es sowieso preisgeben muß, weil sie alle mir keine Ruhe geben werden), hab' ich gleich die Wahrheit gesagt. Und auf die Reaktion, dass sie mich nie so alt geschätzt hätten, sagte ich eben wie es ist: Kein Alkohol, keine Parties, überhaupt ein anständiger Lebensstil und jeden Tag um 22 Uhr im Bett ... Hehehe ;-)

Im Zimmer angekommen hab' ich dann gleich wie üblich mein Notebook angeworfen und wieder gab's eine Menge Gratulationen per Email, Skype und StudiVZ. Und warum ich das jetzt schreibe: Nicht, um mich selbst zu beweihräuchern, sondern weil ich zu Beginn des Kurses die Befürchtung hatte, dass es aufgrund meiner Arbeit genau das Gegenteil sein könnte. Ich belege keine Kurse an der Uni, wo sich alle meine Freunde und Bekannten und natürlich viele anderen Studenten "rumtreiben", sondern arbeite allein in meinem Zimmer oder am Institut. Fast könnte man sagen - isoliert von allen anderen. Und ich bin erleichtert, dass der Kontakt trotzdem nicht abreißt und meine Befürchtung nicht eingetreten ist ...

So, heute war' ich dann noch mit Maxi für meinen morgigen Küchen-Auftritt einkaufen. Man sollte meinen, dass man in einem riesigen Supermarkt wie "Bilka" alles bekommt. Denkste! Natürlich gab's gerade heute diese Aktion: "9 Stück Pizzateig für 100 Kronen". Konsequenz daraus: Für Michi kein Pizzateig mehr da! Das Regal war ratzeputz leer geräumt. Bei solchen Aktionen sind die Dänen wie die Geier! Und Pfefferoni hab' ich ebenfalls nicht bekommen: Nicht bei "Bilka" und nicht bei "Netto". Bei Letzterem (in meinem Stadtteil; "Bilka" liegt außerhalb in Tilst) hab' ich dann beim Einkaufen doch tatsächlich mehrere Brotpackungen gefunden, die aufgemacht und aus denen Brotscheiben gestohlen wurden ...

Zurück zur "Bilka-Aktion": Man muß allerdings auch sagen, dass dies eine der Marketingstrategien dieser Supermarkt-Kette ist: Es gibt immer derartige Mengenrabatt-Aktionen für sich ständig wechselnde Produkte, die dann wirklich günstig sind - zumindest für dänische Verhältnisse. Fairerweise muß ich zugeben: Ich würd' auch derartige Hamsterkäufe tätigen, wenn ich hier leben und mehr Platz haben würde. Kann ich aber nicht, weil ich sonst auf dem Gang schlafen müßte, weil mein Zimmer bis an die Decke mit Aktionsartikeln aller Art vollgestopft wäre ;-)

So, jetzt werd' ich mich daran machen wieder ein bißchen Dänisch zu lesen bzw es zu versuchen. Viel Zeit ist ohnehin nicht mehr! Schon um 19 Uhr treffen wir uns bei Anne. Das wird sicher wieder lecker schmecken und lustig werden!

Und morgen muß ich dann ab ca. 13.30 Uhr Uhr meinen Küchendienst antreten: Es wird Pizza, Schokoladekuchen und -torte geben. Die Studentenfütterung (11 Personen) ist für 17 Uhr angesetzt und ich muß dreieinhalb(!) Stunden vorher mit der Zubereitung anfangen ... Ächz!

Wahrscheinlich bin ich dann beim anschließenden Essen so erledigt, dass ich abends nicht aussehe wie 34, sondern 64. Und Hunger werd' ich auch keinen mehr haben! Halt, stop!!! Das mit dem "keinen Hunger" nehme ich zurück ... ich werd' vielleicht müde sein, aber nicht tot!-)

Viele Grüße aus dem verregneten Dänemark

Michael

Mittwoch, 26. September 2007

Unterwegs mit Müllsack und Klebeband

Das Wichtigste zuerst: Die provisorische Plastikabdeckung ist nicht mehr notwendig. Mein Auto hat seit vorgestern wieder ein rechtes Seitenfenster!

Damit kann ich mir die sorgenerfüllten Blicke gen Himmel ersparen sowie die täglichen Kontrollen, ob noch alles dicht und der Innenraum trocken ist, ersparen und über jeden Regenschauer, der nun hier niedergeht, nur noch lächeln ... mein Auto ist wieder in Ordnung! Und als kleines "Goodie" gab's eine Flasche Scheibenreiniger gratis dazu. Also, wenn das die Reparatur jetzt nicht als Schnäppchen erscheinen läßt, weiß ich auch nicht mehr 8-)

Vorgestern hab' ich also mein Auto gegen 13.30 Uhr abgeholt. Auf meine Frage, dass die Firma hier in Århus (wie schon letztens erwähnt - zwölf Autoeinbrüche alleine Samstag nacht) ja eine Goldgrube sein muß, erhielt ich die Antwort, dass heute bereits ein anderes "Wochenendopfer" zur Reparatur angemeldet ist. Naja, genug zu dem Thema. Jedenfalls war ich glücklich, dass die Angelegenheit so schnell behoben war. Da ich mit meinem Kennzeichen zu den Exoten hier gehöre, gab's natürlich schon des öfteren neugierige Blicke. Meist in der Reihenfolge: Kennzeichen, meine Wenigk, Kennzeichen. Und es wirkt auch nicht gerade unauffälliger, wenn zusätzlich ein Teil des Fahrzeuges mit Müllsäcken und reflektierendem Klebeband abgedeckt ist ;-)

Den restlichen Tag verbrachte ich mit Dänsich lernen, Diplomarbeit schreiben und Neocitran "einwerfen": Wieder Husten und Halsschmerzen. Offenbar hab' ich mein Immunsystem in Österreich zurückgelassen. Keine Ahnung was ich da mit mir rumschleppe.

Gestern ging's wieder besser: Bin am Vormittag kurz zu Maxi rübergegangen, um mir noch ein bißchen beim Dänisch lernen helfen zu lassen. Sie lernt diese Sprache ja schließlich schon eineinhalb Jahre. Das muss man natürlich schamlos ausnutzen!-) Dazwischen wieder die üblichen Tätigkeiten: Wissenschaftliche 'papers 'durchlesen und Internet-Datenbanken absuchen, um weitere interessante 'papers' oder Bücher, die ich mir ausleihen sollte, zu finden.

Gestern abend fand dann der erste von zwei Tests für das Modul zwei statt. Zwei Stunden lang saßen wir in einem eigenen Testraum und mußten diverse Aufgaben durcharbeiten: Einen Brief an mehrere Freunde schreiben, in dem man sie zu einem Fest einlädt. Fragen zu einem vorgelegten Text schriftlich beantworten, ein Interview anhören und die passsenden Bilder zu verschiedenen Teilen des Gesprächs zuordnen, Beschreibungen von Sternzeichen lesen und diese dann einem Satz, der zum jeweiligen Sternzeichen paßt, zuordnen, etc.

Vorne saß unsere Testleiterin, die anschließend immer alle Angaben einsammelte und uns neue gab. Zu jedem Testbeispiel gab's eine genau definierte Zeitspanne. Und sobald wir alle gemeinsam unsere Angaben umdrehten, drückte "Frau Oberlehrerin" vorne auf ihre digitale "Kochuhr" und die Zeit spielte gegen uns. Sobald die Uhr den ersten Bieps von sich gab, ist sie schon aus dem Sessel geschnellt, um die Angaben wieder einzusammeln ...so ging das zwei Stunden lang.

Nächsten Mittwoch erfolgt dann der zweite und letzte Test zu Modul zwei. Bis dahin müssen wir drei Novellen mit jeweils ca. 70 Seiten (wenn auch nur im A5-Format) lesen. Eines dieser drei Bücher wird dann am Mittwoch spontan vom Prüfer bzw. der Prüferin ausgewählt und dann "darf" man kurz über das Buch sprechen und muss auch Fragen dazu beantworten. Ich freu' mich jetzt schon drauf =8-O

Für die eine Hälfte unserer Klasse, die schon seit eineinhalb Jahren Dänisch lernt, wird dies wahrscheinlich eher eine leichtere Übung werden. Für die andere Hälfte wird's wohl eher nicht so leicht werden.

Den heutigen Test hab' ich mit Sicherheit geschafft. Trotzdem überlege ich mir zum Anfängerkurs zu wechseln. Der Aufwand, den ich für den Kurs betreibe(n muß), spricht sich einfach nicht dafür. Oberste Priorität sollte eigentlich der Grund meines Aufenthaltes hier haben und nicht ein Sprachkurs. Zumal im Anfängerkurs die Prüfungen wesentlich sinnvoller gestaffelt sind (ab Mitte Oktober jedes Monat eine Modulprüfung - beginnend mit dem ersten Modul). Und nicht wie in "meinem" Kurs bereits nach zwei Wochen die "Modul 2"-Prüfung ...

Der geschätzte Zeitaufwand bis Mittwoch für das Lesen der drei Bücher und Vorbereiten der Texte liegt mir jetzt schon schwer im Magen 8-/

So, jetzt zu den positiven Dingen: Samstag findet "Mad clubben" Teil 3 statt und aus diesem Anlass hab' ich schnell die Bilder zu den ersten beiden Treffen hochgeladen. Aber erwarte nichts Besonderes - man sieht nur ein paar Studenten beim Mampfen ;-)


Bilder-Album: Mad clubben (16.09.2007

Bilder-Album: Mad clubben (20.09.2007


Ach ja, Sonntag: Für diesen Tag hab' ich an unserem Küchen-Nachrichtenbrett für 17 Uhr Pizza und Schokoladenkuchen angekündigt. Nachdem bereits zahlreiche Anmeldungen eingegangen sind (sprich: schon Zimmernummern unter meiner Ankündigung stehen), gibt's kein Zurück mehr! Mal schauen ob es in einem Fiasko endet oder ich doch halbswegs Eßbares aufwarten kann. Da mir aber bereits Unterstützung zugesagt wurde, seh' ich dem sonntäglichen Kochfiasko aber mit ein wenig Zweckoptimismus entgegen ;-)

Dienstag, 25. September 2007

Short update in between

So, schnell ein kurzes Update zwischendurch, bevor ich mich wieder an die Arbeit mache ...

Vorhin bin ich gerade von der Autowerkstatt zurückgekommen, schlürfe nun eine Tasse Kaffee und lausche momentan (zu) Phil Collins' "Tonight, tonight, tonight" auf "Radio 2": Im Zuge der Renovierungsarbeiten werden unsere Zimmertüren gestrichen, die dafür geöffnet sein müssen - was einer Zwangsbeglückung durch das Radiogerät der Malerinnen gleich kommt. Aber ich will mich nicht beschweren, die Musik ist okay ;-)

Heute morgen mußte ich bereits um 7.15 Uhr aus den Federn. Das "Erschreckende": Ohne Wecker hätte ich's nicht geschafft. Erstaunlich wie schnell man gewohnte, ich nenn's mal, Verhaltensmuster aufgibt. Vor ein paar Wochen war 7 Uhr meine übliche Aufstehzeit - ohne Wecker.

Anschließend kurz ins Bad, um auch draußen als Mensch erkannt zu werden. Danach eine heiße Tasse Kakao in der Küche, weil ich schon wieder Husten und Halsweh habe. Die Heizung ist nach wie vor maximal handwarm und in der Früh ist es jedesmal verdammt kalt! Die Lage hier hat sich zwar ein wenig gebessert - aber nach wie vor sind viele hier krank ...

Passend dazu: Heute sind seit den Morgenstunden dunkle Regenwolken am Himmel zu sehen und es regnet bereits seit ich aufgewacht bin. Dazu bläst einem hier fast ständig der Wind um die Ohren! Im Gegensatz dazu: Eine Freundin von mir ist seit zwei Monaten in Washington DC und dort hat es in dieser Zeit erst zweimal geregnet! Und derzeit hat es dort 30 Grad ... Hrmpf ... Frechheit sowas!-)

So, bevor ich noch weiter abkomme ....wo war ich? Ach ja: Danach hab' ich mein Auto pünktlich um 8 Uhr bei der Firma "Dansk bilglas" in Tilst abgeliefert und damit auch dieses Thema für mich abgeschlossen. Es nützt mir ohnehin nichts, wenn ich mich weiter darüber ärgere!

Gestern hat Christian einige Firmen für mich angerufen, die ich rausgesucht habe, um das günstigste Angebot ausfindig zu machen. Und jenes Unternehmen, das Kristian (kein Schreibfehler - ist ein anderer "Dansker"!-) mir gestern nach einem Telefongespräch mit seinem Vater vorgeschlagen hat, war zufälligerweise auch das günstigste. Die Preisspanne für meine Seitenscheibe lag übrigens zwischen 3111 DKK und 4200 DKK!

Den Heimweg mußte ich natürlich per Bus antreten. Dies war auch meine allererste Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hier und hat mich 18 DKK gekostet. Selbstverständlich hab' mich streng brav an die "Vorgaben" hier gehalten, um mir nicht den Unmut der dänischen Fahrgäste zuzuziehen: Immer hinten einsteigen und vorne aussteigen!-)

Gestern und heute morgen hab' ich bereits den Bankomaten bzw. mein Konto geplündert, weil's auf nicht möglich war den Gesamtbetrag auf ein Mal abzuheben. Mein Limit scheint bei 2500 DKK pro Tag zu liegen. Bei meinem Versuch 3000 DKK abzuheben, hat der Bankomat seinen Dienst verweigert und die Karte gleich wieder ausgespuckt 8-O

Gestern abend fand übrigens wieder der Sprachkurs statt. Wir haben hauptsächlich einen alten Mustertest durchgearbeitet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Mittwoch in den zwei Stunden auf uns zukommen wird.

Sonstige Aktivitäten derzeit: Dänisch lernen und Diplomarbeit schreiben. Nebenbei organisiere ich gerade einen kurzen London-Aufenthalt: 21(!) Euro für beide Flüge (inklusive aller Steuern und Abgaben) plus 20 Euro pro Nacht und Nase für die Unterkunft. Wir werden am 10. November hier in Århus abfliegen und dann zwischen 3-5 Tagen dort bleiben. Wir werden erst bei unserem ersten Treffen entscheiden wie lange wir dort bleiben. Als Unterkunft habe ich das "Piccadilly Backpackers Hostel" ausgewählt, weil es sehr zentral liegt und günstig ist.

Daher auch die Einladung an alle in Österreich: Wenn Du Lust hast mit uns London unsicher zu machen, mußt Du nur den Flug nach London selbst buchen. Für Unterkunft und Programm wird gesorgt. Bei Fragen schick' mir einfach eine Email. Ich würd' mich freuen, wenn Du dabei bist!!!

Samstag, 22. September 2007

Auto aufgebrochen!

Eigentlich wollte ich heute Bilder unserer letzten beiden "Dinner Club"-Treffen uploaden und ein paar Worte dazu schreiben. Leider gibt's aus aktuellem Anlaß eine "Programmänderung" ...

Heute morgen gegen 10 Uhr ging zu meinem Fahrzeug und hatte vor zum Fitneßklub zu fahren. Schon von der Weite sah ich, dass die rechte Wagentüre offenstand. Dort angekommen, offenbarte sich das ganze Schadensausmaß: Die Seite war eingeschlagen, Glas war überall im und neben dem Auto verteilt und der Inhalt meines Handschuhfaches lag verstreut auf dem Beifahrersitz. Der Tankdeckel und die Motorhaube waren ebenfalls entriegelt ...

In den ersten Sekundenbruchteilen denkt man, dass das nicht wahr sein kann. Aber gleich danach folgt die Ernüchterung, dass dem sehr wohl so ist, gefolgt von blanker Wut. Es ist jedesmal das Gleiche: Man erwischt Verbrecher nie in flagranti! Ich wünsch' mir diesen Abschaum nur ein einziges Mal dabei zu erwischen!

Ich habe dann kurz überprüft was fehlt und ob eventuell noch andere Schäden angerichtet wurden. Aus dem Handschuhfach wurde das Autoladelkabel für mein Navigationssystem gestohlen und die Halterung für selbiges von der Windschutzscheibe entfernt. Das Radio blieb unangetastet und auch sonst fehlte nichts. Da der Tankdeckel offen war, habe ich zunächst befürchtet, dass der oder die Täter eventuell etwas in den Tank geschüttet haben. Aber ich denke, dass dies passierte als sie alles durchwühlt und alle Hebel (daher auch die geöffnete Motorhaube) betätigt haben.

Glück im Unglück: In der Nacht hat es nicht geregnet und somit war wenigstens der Innenraum trocken geblieben. Bislang (16.00 Uhr) hat es auch nicht geregnet und ich hoffe, dass dies bis Montag so bleibt. Eine Dichtheitsprüfung meiner provisorischen Abdeckung muß nicht unbedingt sein ...

Ich bin dann zurück zum Heim gelaufen, um meine Kamera zu holen und Fotos zu machen (wieso eigentlich? - bin sowieso nur haftpflichtversichert) und Kristian zu bitten seinen Vater anzurufen. Das Auto seines Vaters wurde ebenfalls aufgebrochen als er hier in Århus zu Besuch war. Er hatte also schon Erfahrung diesbezüglich. Kristian half mir dann auch noch beim provisorischen Abdichten der Seitentüre mit einer Rolle Müllsäcke. Nachdem wir das Seitenfenster abgedichtet haben, fuhr ich im Schneckentempo zum nächsten Baumarkt, um stärkeres Klebeband zu kaufen. Dort hab' ich gleich vor Ort alles ordentlich fixiert und die Tür so gut als möglich abgedichtet.

Anschließend fuhr ich zur Polizei, um dort Anzeige zu erstatten. Dies eigentlich nur zur Gewissensberuhigung. Denn es ändert sowie nichts und die Täter werden auch nicht gefasst. Auf der Polizeitstation erzählte mir der Beamte, dass allein in dieser Nacht in Århus zwölf aufgebrochene Autos gemeldet wurden. Detail am Rande: Er wollte lieber Deutsch als Englisch sprechen. Die Täter sind laut seiner Aussage einige Jugendliche, die mit dem Mofa die Gegend unsicher machen.

Er meinte, dass es ganz sicher die Halterung für das Navigationssystem war, die zum Einbruch führte. Ich weiß momentan nicht worüber ich mich mehr ärgern soll: Über die Täter, weil sie so dämlich sind und aufgrund einer Halterung an der Windschutzscheibe annehmen, dass ein Navigationssystem im Auto auf sie wartet. Oder auf mich selbst, weil ich so dumm war nicht mit der Dummheit dieser Idioten gerechnet zu haben ...

Generell kommt das Problem der Kriminalität -soweit ich das hier aus Gesprächen und Berichten mitbekommen habe- zu einem großen Teil aus dem Immigrantenbereich.Südlich meines Stadtteils Hasle befindet sich der Bezirk Brabrand wo 86% der Einwohner einen Migrationshintergrund haben und erwiesenermassen war (und ist) die Kriminalitätsrate dort sehr hoch. Und wirkt sich natürlich auch auf angrenzende Bezirke aus. Wer denkt, dass ich als überfremdungsgeschädigter Wiener übertreibe, der möge sich bitte an die hiesige Polizeistation wenden.

Danach habe ich noch die restlichen Glassplitter entfernt und den Innenraum so gut wie möglich gereinigt. Anschließend fuhr ich in den Fitneßklub, um mich ein wenig abzureagieren. Dort traf' ich Allen, der dort Filialleiter ist. Da wir uns ein wenig angefreundet haben, plauderten wir auch darüber und er meinte, dass es ganz sicher die Halterung war. Einem Freund ist das Gleiche widerfahren. Auf jeden Fall wird er abends ein paar Freunde anrufen und mir morgen sagen, ob er eine Möglichkeit gefunden hat, dass ich die Scheibe möglichst günstig ersetzten lassen kann. Ansonsten werd' ich Montag morgen bei der Werkstatt auftauchen, bei der Kristian's Vater war.

Trotzdem: Ich denk' diesmal werd' ich nicht so viel Glück haben wie damals mit der Zahnarzt-Rechnung ... naja, genug davon. Anbei noch ein paar Bilder von heute morgen. Ich könnt' noch immer schimpfen wie ein Rohrspatz, wenn ich mir die Bilder ansehe!





Von heute morgen - Bild 1


Von heute morgen - Bild 2


Von heute morgen - Bild 3


Heute nachmittag - Endlösung


Noch ein paar Anekdoten zum Thema "Kriminaliät" hier: Letzte Woche wurde einer Kollegin im Nebengebäude am hellichten Tag das Notebook aus ihrem Zimmer gestohlen. Dort wird noch renoviert und daher umgibt ein Gerüst das Heim. Sie hat das Zimmer verlassen, um sich in der Küche ein Essen zuzubereiten und vergessen das Fenster zu schließen. Als sie zurückkam, war das Notebook weg. Ein anderer Student hat zwar zwei Jugendliche auf dem Gerüst gesehen, sie aber nichts dabei gedacht ...

Zu Beginn unseres Aufenthaltes haben zwei Jugendliche auf einem Mofa versucht eine Austauschstudentin aus Deutschland während der Fahrt vom Fahrrad zu stoßen und dabei ihre Tasche an sich zu bringen. Sie ist zwar gestürzt, aber ihre Tasche konnte sich retten ...

Keine Ahnung, ob ich mich jetzt noch auf meine Dänisch-Hausaufgaben konzentrieren kann, aber ich werd's mal versuchen ...

Donnerstag, 20. September 2007

Kursbeginn ... und gleich Test!

Montag abend war ich erstmals im Sprachkurs (der ja eine Woche zuvor begonnen hat). Meine Befürchtungen, dass ich im absoluten Anfängerkurs lande, haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. Im Gebäude habe ich wie vereinbart Christian getroffen, von dem ich am Vorabend beim "Dinner Club" erfahren habe, dass er im Fortgeschrittenen-Kurs ist. Da kurz darauf seine Lehrerin vorbeikam, hab' ich ihr kurz meine Situation erklärt und sie war sofort einverstanden mich in die Klasse aufzunehmen.

So, schnell einen freien Platz gesucht und Unterlagen hervorgekramt. Nach den ersten paar Minuten war ich gleich ein wenig frustriert, weil "Denmark Today" dagegen ja ein Kinderspiel war: Das Niveau ist viel höher, die Sprechgeschwindigkeit der Vortragenden ebenso! Worte, die wir nicht verstehen, werden zu 99% auf Dänisch erklärt. Zudem lernen einige Teilnehmer hier in der Klasse bereits seit Monaten Dänisch und sind auch schon verdammt gut!

In der Pause nach ungefähr 80 Minuten war ich dementsprechend frustriert: Fast drei Wochen kein Dänisch mehr gesprochen (ich war ja zwei Wochen krank) und dann lande ich gleich 'nem "Hardcore-Kurs"! In der Pause habe ich dann erfahren, dass es nicht nur mir so ging. Zudem wurde ich von meinen Kollegen moralisch ein wenig aufgerichtet.

Mit frisch gestärkter Moral ging's dann in die zweite Hälfe - und es gab' gleich die nächste "Watsch'n": Der erste Teiltest für "Modul 2" (Lesen, Hören, Schreiben) findet am 26. September statt, der zweite am 3. Okober (freies Sprechen). Dauer des ersten Test: über zwei Stunden!

Wer den Test nicht schafft, darf offiziell nicht mehr in dieser Klasse bleiben, weil dann bereits "Modul 3" unterrichtet wird. Mit anderen Worten: Abstieg in den absoluten Anfängerkurs! Inoffiziell darf man "wahrscheinlich" dabei bleiben, aber darauf möchte ich mich nicht verlassen ...

Allgemeine Meinung - und auch meine: Absoluter Schwachsinn! Zwei Wochen nach Kursbeginn bereits den ersten Test anzusetzen, der für uns sicher nicht so einfach zu schaffen sein wird. Nun ja, was ein bißchen Leistungsdruck ausmachen kann: Dienstag hab' ich mein Zimmer nur verlassen, um ins Gym zu fahren. Ansonsten hab' ich den ganzen Tag Dänisch Hausaufgaben (Grammatikübungen, Brief verfassen, etc.) gemacht und während des Fernsehens dänische Phrasen mitgeschrieben. Da hier 99 Prozent der Serien in Englisch mit dänischen Untertiteln ausgestrahlt werden, werd' ich auch diese Möglichkeit nutzen.

Für unseren zweiten Test müssen wir drei dänische Novellen lesen und über eine davon müssen wir dann frei reden und Fragen dazu beantworten. Damit steht schon mal fest, dass mein Geburtstagswochenende ins Wasser fällt. Eigentlich wollt' ich den Sprachkurs nebenbei besuchen und mich auf meine Diplomarbeit konzentrieren - derzeit ist es leider genau umgekehrt =8-/

Mittwoch fand dann mein zweiter Kursbesuch statt - und ich denke, dass ich mich schon ein wenig "angepasst" habe: Der Frustfaktor war deutlich geringer. Ich denke, dass es bald noch besser werden wird, wenn ich weiterhin regelmäßig Zeit investiere. Leider ist eben der Test viel zu früh angesetzt - zumal wir sowieso für beide Module bis Dezember/Jänner Zeit haben. Trotzdem: Es ist immer noch besser ge- als unterfordert zu werden. Ich bin ja schießlich nicht auf Urlaub hier ...

Seit heute morgen arbeite ich am Institut und schreibe gerade diesen Blogeintrag, bevor ich wieder heimfahre. Dazwischen war ich kurz auf dem "Sprogcenter", um mir drei Bücher, die ich für den zweiten Teiltest brauche, auszuleihen. Heute abend trifft sich dann wieder unser "Dinner Club" - diesmal bei Elaine. Mal sehen was es dort zu schnabulieren gibt ...

PS: Gestern wurde endlich das Gerüst, dass um unser Haus herum aufgebaut war, entfernt. Wieder ein kleines bißchen Lebensqualität mehr: Niemand mehr, der direkt am Fenster im 1. Stock vorbeigeht und außerdem kann ich jetzt endlich das Fenster offen lassen, wenn ich mal nicht zuhause bin ...

Montag, 17. September 2007

Der "Dinner Club"

Wieder ist eine Woche vergangen. Bis zum Donnerstag gibt's mehr oder weniger nichts zu berichten, da ich bis dahin ja unfreiwillig zuhause bleiben mußte ...

An dieser Stelle möchte ich gleich einen Teil einer Mail einfügen, die mir mein Professor diese Woche geschickt hat und die zeigt, dass es hier in Dänemark ein wenig anders zwischen Studenten und Professoren zugeht - auch wenn es in dieser Form wahrscheinlich eine Ausnahme ist;-)

"Lieber Michael! ... Damit Du Dich nicht als verweichlichter Schwächling fühlst, der mit dem etwas rauherem Klima hier nicht zurecht kommt ... möchte ich Dich wissen lassen, dass sich drei weitere Kollegen krank gemeldet haben ;-) ... liebe Grüße, Henrik!"

Na, wenn das nicht aufmunternde Worte sind, meines lieben 'Supervisors' sind. An dieser Stelle sei vermerkt, dass ich natürlich dementsprechend geantwortete habe. Auf jeden Fall macht's Spass, wenn man seinem Professor auch mal verbal "einschenken" darf ohne Konsequenzen befürchten zu müssen =8-)

Donnerstag abends haben wir uns zum Küchentreffen eingetroffen, um bei Kaffe (in meinem Fall ein Glas Milch ;-) und Kuchen einen neuen "Køkkenkongen" (Küchenkönig) zu wählen und diverse andere Dinge zu besprechen, die alle hier betreffen. Erklärung: Der Küchenkönig ist zuständig für die Verwaltung der Finanzen und für Organisation administrativer Dinge jedweder Art.

Freitags habe ich dann mittags kurz das Insitut besucht und beim Mittagessen mit ein paar Kollegen geplaudert. Dabei habe ich erfahren, dass unser EDV-Admin seit den 90ern ein Internet-Cafe (mit einem Partner), quasi nebenbei, besitzt, in dem die neuesten Games gezockt werden. Und das von 8 - 22 Uhr. Realisiert wurde das Ganze mit einer eigens entwickelten Oberfläche, Scripts, die virtuellen CDs 'mounten' - und alles ist online wartbar! Awesome!!! Ich hab' schon versprochen, dass ich demnächst einen Besuch abstatten werde!-)

Ab 16.30 Uhr war ich dann vor Ort bei Danmarks største Fredagsbar (Dänemark's größter Freitagsbar). Dort hab' ich mich mit dann vorerst mit Sabrina, Tobi, Anne, Katharina (alle D), Emi (FIN), Maurice (SIN) und Katrina (CAN) getroffen. Im Laufe des Tages bzw. Abends variierte die Gruppenzusammensetzung natürlich ständig. Man plauderte mal hier & mal dort, traf ständig auf andere Kollegen und Freunde, die man schon kannte und lernte auch neue kennen.

Mittelpunkt der "Fredagsbar" war ein riesiges Zelt wo nachmittags Schach (auf herkömmliche Weise oder mit großen Figuren auf dem Rasen) und Tischfussball gespielt wurde. Zu Ersterem: Keine Ahnung wie die Spieler sich bei dieser extrem lauten Musik konzentrieren konnten. Zu Letzterem: Der Tisch war ungefähr ... zwei- bis dreimal so lange wie üblich. Ich hatte den undankbaren Job des Torwarts bzw. der ersten Verteidungslinie. Ich war ja schon als Vereinspieler dazu da, Tore zu machen und nicht um welche zu verhindern... auf dieser Position kann man ja nur verlieren!-)

Außerdem gab's diverse Sportgeräte zum Ausprobieren, es wurde Fussball gespielt und überall gab's Bier. Später am Nachmittag wurde es dann ziemlich kühl und windig. Ich hab' zwar verzweifelt danach gesucht, aber es gab keine Möglichkeit irgendwo ein warmes Getränk aufzutreiben. Bier, Bier, Bier ... wohin das Auge reichte!

So, gegen 8 Uhr sind wir dann mit Ben (AUS), Allison, Janet (beide CAN), Terry (IRL) und Elina (FIN) zur Wohnung der beiden Letztgenannten gegangen, um uns bei heißem Tee ein wenig aufzuwärmen. Dort angekommen habe ich erstmals ein Apartment gesehen, dass mir doch tatsächlich noch weniger zusagte als meines. Alles war sehr beengend (ich weiß nicht ob ich's dort lange ausgehalten hätte), nicht in bestem Zustand und vor allem die Küche winzig. Zudem ist unsere Miete in etwa gleich hoch. Aber in Vergleich zu ihrem winzigen Apartment kann ich mich in den "weitläufigen Hallen" unserer Gemeinschaftsräume ja fast verlaufen 8)

Es wurde dann über Politik, natürlich auch über Dänemark, über die Heimatländer von uns allen im Allgemeinen und die sprachlichen Unterschiede zwischen Kanadiern und Australiern im Speziellen diskutiert. Alle waren sich einig: Die Schotten versteht keiner!-)

Samstag hab' ich dann alles nachgeholt, was ich zuvor nicht machen konnte: Lebensmittelvorräte auffüllen, Wäsche waschen, etc. Für den Abend waren keine Aktivitäten geplant. Das war mir diesmal aber auch ganz recht, weil ich den Abend eher gemütlich gestalten wollte.

Ach ja - diese Woche war ich zum Küchendienst eingeteilt. Neben den Dingen, die man jeden Abend machen sollte (Küche aufräumen, Tische reinigen, etc.), muß man Sonntags eine Liste an Aufgaben abarbeiten, die genau definiert sind. Als da wären: Beide Herde, den Mikrowellenherd und beide Toaster reinigen; den Boden im Fernseh- und Speisezimmer sowie in der Küche fegen und waschen, Geschirrtücher und Schürzen waschen, Küchenflächen reinigen, Fenster putzen, Abfall, Altpapier und Flaschen hinaustragen, usw.

Glücklicherweise weiß jeder hier, dass Sonntag der "Kitchen duty day" ist. Denn ansonsten müßte ich Angst haben, dass mich jemand für einen Alkoholiker hält - bei der Anzahl an leeren Flaschen von Spirituosen aller Art, die ich entsorgen mußte. Unglaublich, was die in einer Wochen saufen ... ja, richtig gelesen: saufen nicht trinken ... ist eigentlich unfassbar! =8-O

Naja, genug gelästert über die allwöchentlichen dänische Trinkgelage! Abends war ich dann zum Abendessen eingeladen und hab' wieder neue Leute kennengelernt: Jon aus Island und Ann aus Finnland. Der Abend war wieder sehr lustig, das Essen gut und die Leute nett. Im Verlauf des Abends haben wir uns dann entschlossen eine Art "Dinner Club" zu gründen und auch gleich einen Plan erstellt. Nächste Woche kocht Elaine (CAN), an meinem Geburtstagswochenende darf ich mein Glück versuchen, Judite (LET) die Woche darauf an Ihrem, usw. Diesmal gibt's kein Entrinnen mehr - jetzt muß ich versuchen ein halbwegs schmackhaftes Mahl zu kochen. Ich hoffe, dass mich meine Klub-Kollegen wegen meiner kümmerlichen Kochkünste nicht anschließend hochkant aus selbigen werfen 8)

So, inzwischen sollte sich meine letzte Aufgabe des Küchendienstes von selbst erledigt haben, sprich: die Geschirrtücher im Trockner bereits "abholbereit" sein. Ich werde anschießend zum Institut fahren, um mir u.a. wieder ein verbales Scheingefecht mit meinem Professor zu liefern ;-)

Anschließend hab' ich heute ab 17 Uhr in der Stadt meinen ersten Termin für den Sprachkurs am Sprogcenter (bis ca. 19.20 Uhr) und in den nächsten Tagen sollte ich meine Zuteilung für das "Language tandem" erfahren ... langweilig wird mir also sicher nicht werden!-)

Liebe Grüße an Euch alle!

Michael

Mittwoch, 12. September 2007

Dänische Energiesparmeister

Viel gibt's diesmal leider nicht zu berichten, da ich die letzten Tage krankheitsbedingt fast ständig in meinem Studentenheim war.

Montag fand das "Photoshooting" für das nächste Studentenhandbuch (also das Sommersemester 2008) statt. Ziel war es, eine möglichst internationale Gruppe dafür zu gewinnen: Die Akteure waren Senna (aus Australien, ihn würde man aber eher zu Brasilien oder Indien zuordnen), Lisa (aus Kanada, die aber dänische Eltern hat), Deniz und Gözde (beide aus der Türkei und erst einige Tager vorher hier angekommen) und meine Wenigkeit. Treffpunkt war das "International secretariat" ... und von dort ging's direkt zum Uni-Campus. Das Wetter war zwar sonnig, aber es war relativ kalt und sehr windig.

Im Grunde hat sich der Photograph für drei verschiedene Motive entschieden. Mehr sag' ich dazu nicht, weil Bilder sagen ja mehr als Worte. Und diese werd' ich nachreichen sobald wir sie bekommen. Nach dem letzten Standortwechsel mußten wir an einer sehr windigen Stelle ausharren. Leider hat es länger gedauert bis der Photograph und sein Assistent alles aufgestellt hatten und das Knipsen der Bilder benötigte natürlich auch noch Zeit. Wir alle sind dann dort zitternd und bibbernd vor der Kamera gestanden und haben versucht doch noch ein Lächeln aus der unterkühlten Visage herauszuquetschen.

Gleich danach bin ich zum "Sprogcenter" gefahren, um mich dort für den nächsten Sprachkurs anzumelden. Von 14 bis 16 Uhr konnte man sich dort informieren und anmelden. Bei der Gelegenheit habe ich gleich Ling aus Japan und ein Mädchen aus Indien kennengelernt, deren Name für mich absolut unausprechlich ist. Wir einigten uns auf "Aka" ... und ich dachte Dänisch sei schwer auszusprechen ;-)

Infos zum Kurs: Es werden für 'exchange students' drei Module angeboten: A1, A2, B1 - alle im Eiltempo innerhalb von drei Moanten, aber entsprechend den Common European Framework of Reference for Languages. Ein Modul würde 500 DKK kosten. Allerdings werden Studenten, die mindestens zwei der drei Module abschließen, die Module zwei und drei refundiert (d.h. anstatt 3x 500 DKK zahlt man letztendlich "nur" 500 DKK).

Das einzige Problem dabei für jene, die bereits einen Einsteiger-Kurs besuchten (einige mit denen ich "Denmark Today" besuchte waren auch dort): Wir müssen wieder bei "Null" beginnen. Nicht, dass wir jetzt Sprachexperten wären. Aber jetzt müssen wir -zumindest im ersten Monat- jede Woche zweimal für jeweils zwei Stunden in die Stadt fahren, um Dinge zu hören, die wir schon wissen (oder wissen sollten).

Tja, kurzes Fazit des Montags: War wirklich lustig, freu' mich schon auf die Photos - aber ich war abends wieder krank. Vielleicht hätte ich auch das (ohnhein leichte) Training am Vormittag verzichten sollen ...

Im meinem Stock sind von den fünfzehn Bewohner derzeit mehr als ein Drittel bettlägrig, dabei es zu werden oder haben es gerade hinter sich. Das ist allerdings bei der Kombination "Dänisches Wetter und übertriebenes Engergiesparen" kein Wunder: Meistens nicht mehr als 15 Grad tagsüber, oft Regen und ständig Wind. Im Badezimmer ist aufgrund der Renovierungsarbeiten der Abzugsschacht bis gestern vollkommen offen gewesen. Daher ist's dort noch kälter als im Zimmer - Heizung gibt's im Badezimmer überhaupt keine! Zum Energiesparen von vorhin: Die Heizung funktioniert nach wie vor (bei allen) nicht, obwohl die Temperatur nächstens weit unter 10 Grad abfällt. Ich bevorzuge ja kühlere Temperaturen, aber die dänischen Energiesparmeister übertreiben es ein wenig. Falls sich das in den nächsten Tagen nicht ändert, kann ich meine Lebensmittel gleich hier im Zimmer lagern - anstatt im Kühlschrank in der Küche =8-o

Für Dienstag hatte ich in der Woche zuvor einen Termin beim Friseur im "Storcenter Nord" vereinbart. Eigentlich wollte ich den gar nicht warhnehmen, aber nachdem er nur fünf Autominuten entfernt war und ich den Termin nicht verschieben wollte, fuhr ich ihn. Als kleines Beispiel für die Lebenshaltungskosten in Dänemark: Ein 08/15-Haarschnitt um 315 DKK (42 EUR)!!! Wer jetzt vermutet, dass ich mit Haarextensions oder dauergewelltem Kopfhaar den Laden verließ, der irrt ...

Beim ersten Mal zahlte ich andernorts "nur" 155 DKK (21 EUR). Allerdings würd' ich dort nie wieder hingehen. Danach spielte ich nämlich (wenn auch nur kurz) mit dem Gedanken mir selbst einen 3 mm-Haarschnitt á la "Full Metal Jacket" zu verpasssen. Und damals dachte ich schon, dass die mich "linken", weil ich neu in der Stadt bin. Seit Dienstag aber weiß ich, dass der Preis wirklich günstig war. Der Haarschnitt war wirklich absolut okay, aber um den Preis kann ich zuhause fast fünfmal zur Friseurin meines Vertrauens gehen =8-O

Seitdem gibt's nicht Besonderes zu berichten, da ich eben hauptsächlich im Bett lag. Ich hoff', dass ich morgen wieder fit bin, da am Nachmittag der Treffpunkt für das "Sprachtandem" (Deutscher lernt dänisch, Däne lernt deutsch) stattfindet ...

Damit der heutige Beitrag nicht ganz bilderlos bleibt: Ben und Senna waren ja vor zwei Wochen in Spanien und haben dort u.a. bei "La Tomatina" mitgemacht. Dort befetzt sicher jeder eine Stunde lang mit überreifen Tomaten. Kleidung, die man auch später noch in einem Stück haben will, sollte man dort nicht tragen ;-)

Mit seiner Genehmigung poste ich hier den Link - die Bilder wurden natürlich nur mit einer Wegwerfkamera gemacht:

Bilder-Album: Ben & Senna bei "La Tomatina"

Noch ein Eintrag in eigener Sache: Nach Verfassen des letzten Beitrages standen wir knapp vor 500 Hits auf dieser Seite. Mittlerweile sind schon weitaus mehr.

"Danke!" für Euer regelmässiges Vorbeischauen ... das motiviert natürlich ungemein weiterhin Beiträge zu verfassen!-)

Sonntag, 9. September 2007

"Hausarrest"

Bereits am Abend meines letzten Post habe ich mich schon nicht gut gefühlt und am nächsten Tag war's dann klar: Krank! Um 5.30 Uhr habe ich schon das erste NeoCitran "eingeworfen". Leider mußte ich just an diesem Tag den Zahnarzttermin um 12 Uhr wahrnehmen. Glücklicherweise war dieser nur ein paar "Auto-Minuten" entfernt.

Der Zahnarzt sprach tatsächlich relativ gutes Deutsch. Zum Einem, weil er in den Anfängen seines Aufenthaltes im französischen Teil der Schweiz das deutsche Fernsehen dem französischen vorzog. Zum Anderen, weil er zweimal im Jahr mit seiner Frau zum Ski-Fahren nach Österreich kommt ;-)

Nach kurzer Begutachtung war klar, dass ein Stückchen einer Plombe fehlt und eine neue vonnöten ist. Bei der Frage, ob ich eine Betäubungsspitze haben möchte, mußte ich nicht lange überlegen: Warum sollte ich mich freiwillig Schmerzen aussetzen?

Nun gut. Die Injektion wurde durchgeführt und fünf Minuten gewartet. Danach hatte ich bereits ein Taubheitsgefühl im rechten Kiefer und war total entspannt. Auch noch nach dem erstmaligen Vernehmen dieses typisch-häßlichen Geräuschs, das ein Bohrer eben von sich gibt, wenn er sich durch einen Zahn "frißt" und welches durch die Schallleitfähigkeit der Knochen noch unangenehmer wirkt. Doch als einen Wimpernschlag später die ersten Schmerzimpulse meine Nervenbahnen entlang flitzen, war's mit meiner Entspanntheit blitzartig vorbei: Der Zahnarzt bemerkte dann doch, dass meine Körperspannung vielleicht ein klein wenig angestiegen war (obwohl ich mich in dem anatomische Stuhl befand, waren Kopf, Hüfte und Zehenspitzen auf gleicher Höhe) und gab mir eine erneute Injektion ... diesmal höher dosiert als vorhin.

Nachdem ich schon nach der ersten Injektion ein leichtes Taubheitsgefühl in der rechten Gesichtshälfte verspürte, nehme ich mal an, dass ich nach der zweiten bereits eine gewisse Ähnlichkeit zu Slyvester Stallone aufwies (auch wenn's bei ihm die linke Gesichtshälfte ist/war). Egal, hier ging's um keinen Schönheitsbewerb, sondern um Schmerzvermeidung. Flugs den Bohrer angesetzt und ... gleiches Ergebnis: Körperspannung von 0 auf 100 und Armlehnen des Stuhl erneut malträtiert.

Der Zahnarzt wollte mir daraufhin noch eine dritte(!) Betäubungsinjektion geben. Da ich aber keine Lust darauf hatte, dass sich nach Verlassen der waagrechten Position mein rechter Mundwinkel vielleicht irgendwo unterhalb meines Kinns befindet, hab' ich dies dann doch dankend abgelehnt.

Nachdem alles erledigt war, war wenigstens die Rechnung ein wenig Balsam für mich. Nur 156 DKK! Ein weiteres Drittel wurde mir dank meiner "Sundhedskort" vom Staat Dänemark gezahlt. Narkose war in diesem Preis natürlich nicht inbegriffen ... wäre ja noch schöner! Ein Kollege hier erzählte mir, dass er 300 DKK bezahlen muss, wenn alles in Ordnung ist ...

Die restlichen Tage bis heute hab' ich natürlich größtenteils in meinem Zimmer verbracht - das war ja fast wie Hausarrest. Seit gestern nachmittag geht's mir wieder ganz gut. Abends hab' ich gemeinsam mit Kristian Spaghetti (von mir) und Pizza (von ihm) gemampft und "Simpsons" gesehen. Nächste Woche werden wir dann wieder einen Pizza-Abend einlegen und er wird mir zeigen wie man eine schmackhafte Pizza zubereitet.

Heute ging's noch besser: Nur noch ein wenig Schnupfen und Husten. Die Energien des gestrigen Abendmahls habe genutzt, um meinen Schreibtisch zur Fensterseite zu schieben und einen kleinen Spaziergang in Sonnenschein zu unternehmen. Das Wetter ist heute ausgezeichnet. Kaum ein Wölkchen am Himmel, knappe 20 Grad und strahlender Sonnenschein ...

Hier noch vier Bilder meines Zimmers ... aus jeder Ecke eines ;-)





Morgen hab' ich einen Termin am "International secretariat". Dort werd' ich gemeinsam mit vier anderen Studenten für das nächste Handbuch der Austauschstudenten abgelichtet. Da ich mich seit Dienstag nicht mehr rasiert habe, sollte ich dies vielleicht noch vor dem Foto-Termin machen ;-)

Diese Woche beginnt das Face-to-Face-Tandem und zusätzlich werde ich wahrscheinlich noch einen Sprachkurs mit jeweils zwei Abendeinheiten pro Woche belegen ... aber dazu mehr beim nächsten Eintrag!

Dienstag, 4. September 2007

Dienstantritt am "Center for Idræt"

Den heutigen Eintrag verfasse ich erstmals nicht in meinem Zimmer im Studentenheim, sondern am "Institut für Sportwissenschaften", dass wiederum Teil des "Center for Idræt" (Sportzentrum) ist.

Für diesen Montag war mein "Dienstantritt" und gleichzeitig das erste Treffen mit meinem Supervisor Henrik Sørensen vereinbart. Das gesamte Institut ist erst Anfang August in das neue Gebäude in der Dalgas Avenue 4 übersiedelt und dieses ist noch nicht ganz fertiggestellt.

Nachdem ich das Zimmer 521 erreichte, saß dort bereits mein Zimmerkollege für die nächsten fünf Monate: Torben Aasgaard (ein anderer Master-Student). Das wurde mir aber bereits zuvor von Henrik per Mail mitgeteilt. Torben ist 32 Jahre alt und plant im Dezember seine "Master thesis" (Diplomarbeit) einzureichen. Zudem kann ich schon jetzt sagen, dass er ein netter Kerl ist (oder zumindest zu sein scheint).

Das Zimmer selbst liegt im fünften (und letzten) Stock, hat eine schöne Aussicht und es ist genügend Platz vorhanden. Eigentlich nutzen wir zu zweit nur eine Raumälfte. Eine Seite des Raumes ist komplett verglast und daher ist der Raum auch dementsprechend hell und wirkt sehr freundlich.

Nachdem ich mich bei Torben vorgestellt und kurz mit ihm geplaudert hatte, ging ich einen Stock tiefer, um das Zimmer von Henrik zu suchen. Nachdem ich den Raum betreten hatte, schaute er mich noch fragend an. Aber nach einem kurzen "Hi! I'm Michael!" wußte er gleich Bescheid und sprang auf, um mich zu begrüssen. Nach einigen Minuten habe ich ihm die mitgebrachten Mozartkugeln überreicht. Dies natürlich mit dem Hinweis, dass er sich bitte an diese nette Geste meinerseits erinnern soll, falls er es später jemals bereuen sollte mich als Student akzeptiert zu haben 8-)

Der Unterschied beim Umgang zwischen Studenten und Professoren hier in Dänemark im Vergleich zu Österreich ist, dass man diese nicht mit "Herr Prof." o.Ä. anspricht, sondern einfach und formlos mit dem Vornamen. Dies ist natürlich einer ungezwungeren Unterhaltung sehr förderlich und nimmt gleichzeitig eine künstliche erzeugte Distanz.

Der Eindruck, den ich durch meinen Email-Austausch mit ihm gewonnen hatte, täuschte nicht. Jederzeit zu einem Witzchen aufgelegt, kann auch einiges einstecken (natürlich verbal gemeint ;-) und pflegt einen zwanglosen Umgang mit seinen Studenten. An diesem Tag trug er eine Jeans ohne Gürtel, T-Shirt und Sportschuhe. Keine Spur also von Förmlichkeit!-)

Danach führte er mich durch das gesamte Gebäude und stellte mir möglicherweise relevante Personen vor. Es folgten noch ein paar administrative Dinge (LAN-Zugang, Bibliotheks-Zugang, Zutrittskarten, etc.), ein kurzes Gespräch über mein Diplomarbeitsthema und unsere Zusammenarbeit hier. Ich hatte vorher "befürchtet", dass ich hier eventuell von 8 - 17 Uhr "Dienst nach Vorschrift" machen muss. Aber diesbezüglich muß ich mir keine Sorgen mehr machen: Anwesenheitspflicht gibt es keine. Ich kann kommen und gehen wann ich will. Falls ich von zuhause aus arbeiten will, ist das auch kein Problem. "Seine" Studenten haben diesbezüglich alle Freiheiten ... Yeah!!!

Mein Notebook hatte ich nicht mit, da ich eigentlich davon ausging einen Arbeitsplatz mit Computer zu bekommen. Dem ist aber nicht so - jeder Student muß sein Notebook mitbringen. Daher gab es an diesem Tag für mich nichts mehr zu tun und ich ging schon gegen 14 Uhr.

Heute, Dienstag, hatten wir am Vormittag eine längere Besprechung über meine Diplomarbeit und die weitere Vorgangsweise. Beim zuständigen Administrator hab' ich mir hier eine Email-Adresse einrichten lassen (das klappt aber nach wie vor nicht) und anschließend gab's Mittagessen in der Kantine (die leider nicht zu den günstigsten gehört) mit Torben, Henrik und Jens (Institutsleiter). Aber da ich schon eine Woche keine warme Mahlzeit zu mir genommen habe, habe ich mir trotzdem eine ausreichende Portion (inkl. Nachschag) um 50 DKK gegönnt.

Ach ja - Zahnarzttermin morgen um 12 Uhr! Da ich meine "Sundhedskort" ja schon erhalten habe, komme ich vielleicht nochmal mit einem blaugen Auge davon. Angeblich zahlt mir der Staat Dänemark einen Teil meiner Kosten ... naja, mal sehen. Ich hab' jedenfalls schon mal Geld abgehoben.

Detail am Rande: Der Zahnarzt spricht neben Englisch und Französisch auch Deutsch, da er einige Jahre in der Schweiz gearbeitet hat. Da werd' ich seine Sprachkenntnisse morgen mal auf die Probe stellen ;-)

So, mittlerweile ist es 16.52 Uhr und ich werd' mich langsam auf den Weg ins Gym machen ...

PS: Mittlerweile bin ich schon mehr als einen Monat hier in Dänemark - eigentlich unglaublich wie schnell die letzten fünf Wochen vergangen sind ...

Sonntag, 2. September 2007

"The Police" in concert!!!

Gestern nachmittag besuchten wir das Festival in Århus, das von diesem Freitag bis nächsten Sonntag stattfindet. Wir waren allerdings nur am Nachmittag dort, da wir ja abends das Konzert von "The Police" sehen wollten. Daher war das Programm noch relativ unspektakukär und hauptsächlich für Kinder gestaltet.

Trotzdem war es nett durch die Stadt zu bummeln und die einzelnen Stände und Vorführungen anzusehen. Im Hafen hab' ich mir dann gemeinsam mit Katrina aus Canada, die auch in meinem Kollegiet wohnt, um 30 Kronen eine Fahrt mit dem Riesenrad gegönnt. Die Gondeln dort waren nicht wie bei "unserem" Riesenrad richtige Kabinen, sondern sahen eher aus wie kleine Untertassen, die für maximal vier Personen Platz boten und an einem Stahlrohr hangen. Eine nicht sehr vertrauenseinflößende Konstruktion! Wie erwähnt haben wir es dann trotzdem gewagt. Ich möcht es mal dezent ausdrücken: Nach einem Stop inklusive zweimaligen kurzen Richtungswechsel in 38 Meter Höhe, der die kleine Gondel schwanken und um die eigene Achse drehen ließ (auch durch den Wind), kamen mir dann doch erste Zweifel an der Richtikgeit meiner Entscheidung. =8-O

Danach ging's wieder Richtung Innenstadt zum "Domkirkenpladsen", wo die hiesigen Kampfsportvereine interessante und eindrucksvolle Demonstrationen aus Nunchaku, Karate und Taekwondo präsentierten. Zu erwähnen wäre außerdem noch eine kleine Bühne mit Rap und Freetyle Dance in der Nähe "Spanish stairs".

Anschließend ging ich noch schnell ins Gym und dann haben wir uns bereits in unserer Heimküche bzw. vor dem Gebäude getroffen, um zum Konzert aufzubrechen.

Wir trafen so gegen 20.35 Uhr am Konzertgelände ein. "The Police" begann um 20.45 Uhr zu spielen (die Vorgruppen haben wir uns erspart). Nachdem wir ja keine Tickets (700 DKK) hatten, haben wir uns auf einem nahegelegen Hügel einen Platz mit möglichst guter Sicht zur Bühne gesucht. Dort waren natürlich auch schon andere Einheimische, die allerdings wesentlich besser ausgerüstet waren: Camping-Stühle und Ferngläser gehörten zur Mindestausstattung! Erstaunerlicheweise waren es aber nicht mehr als 30 bis 40 Menschen. Ich hatte damit gerechnet, dass wir uns dort vorkommen wie "Ölsardinen in einer Blechbüse", lag aber glücklicherweise falsch.

Alles war rabenschwarz. Wir war standen ein wenig oberhalb des nur spärlich beleuchteten Konzertgeländes. Die Bühne selbst war, abhängig von den Lichteffekten, dunkel, hell erleuchtet oder teilweise in gleißendes Licht gebadet. Keine Autos, keine Straßenbeleuchtung - nirgendwo eine andere Licht- oder Lärmquelle. Dazu Musik, die so laut war als würde man bei den hinteren Rängen stehen. Und das alles inmitten freier Natur ... ein tolles Erlebnis!!!

Ungefähr eine halbe Stunde vor Schluss bin ich dann trotzdem noch mal hinunter gegangen und habe gesehen, dass die zuvor bewachten und verschlossenen Eingangsschleussen geöffnet waren und die Order offenbar nicht mehr kontrollierten. Ich bin dann möglichst unauffällig (geht das überhaupt?) durch die Kontrollschleusen spaziert und habe eigentlich jede Sekunde damit gerechnet, dass mich trotzdem jemand auf meine Karte anspricht. Nach den ersten zwanzig Schritten auf dem Konzertgelände bin ich dann im Laufschritt zur Bühne gelaufen und habe so von dort das restliche Konzert miterlebt. "Zur Bühne gelaufen" ist so zu verstehen, dass zwischen mir und der Bühne noch ungefähr 50.000 andere standen 8-) Ich mußte mich natürlich mit einem der hinteren Plätze begnügen, weil an ein Durchkommen nicht zu denken war. Trotzdem: 50.000 andere Menschen, die mitsingen und jubeln ... das war wirklich Spitze!

Bilder-Album: "The Police" in concert

Hier noch zwei kurze Videoclips vom Konzert:






Ächz ... heute morgen bin ich erst nach 10 Uhr(!) munter geworden. Nach einem Blick in den Spiegel mußte mir erstmals eingestehen, dass das Nachtleben hier vielleicht doch erste Spuren hinterlassen hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so dunkle Augenringe hatte! =8-O

Fazit meines heutigen Badezimmer-Erlebnisses, frei nach dem Kabarettisten Roland Düringer: "I kenn Di zwar net, die Zähnd' putz' i da oba trotzdem!"

Dafür muss ich morgen zum Zahnarzt, da ich offenbar eine Plombe verloren habe. Heute kann ich nicht gehen, da Zahnarztbesuche in Dänemark teuer sind - und somit am Wochenende (für mich) wahrscheinlich unerschwinglich. In Dänemark muß man bei den Zahnärzten immer einen Teil der Behandlung selbst zahlen (bei allen anderen Ärzten hier ist das nicht so!) 8-/ Ich frag' mich gerade wozu ich eine Woche vor meiner Abreise eigentlich in Wien beim Zahnarzt war?!