... ist, glaub' ich, ein passender Titel für den heutigen Eintrag.
Gleich vorweg: Falls Du diesen Eintrag während der Arbeitszeit lesen solltest (in diesem Fall gleich mal ein "Ts, ts, ts!" 8-) ... so "schnell mal zwischendurch" lesen, das wird mit dem heutigen Eintrag nicht möglich sein ;-)
So, um nahtlos an den letzten Blog-Eintrag anzuschließen und meine Begeisterung über das dänische Gesundheitswesen (oder zumindest über jenen Teil mit dem ich in Berührung kam) kundzutun:
Letzte Woche Montag war ich -wie im vorigen Eintrag erwähnt- beim praktischen Arzt. Eigentlich ging's mir an diesem Tag wieder gut. Aber zum Einen war der Termin ausgemacht und zum Anderen hatte ich diese zwischenzeitlichen Hochs auch schon vorher, bevor ich dann wieder erledigt war. Dort angekommen hab' ich gleich mal erfahren, dass "mein" Arzt krank ist und sich die Schwester meiner annehmen wird. Nun gut, da ich ohnehin nicht mehr erwartet hatte als ein Rezept für ein Produkt der hiesigen Pharmaindustrie und den Ratschlag "Ausruhen & schonen", störte mich dies nicht weiter.
Nach einer kurzen Wartezeit wurde ich dann aufgerufen. Die zuvor erwähnte "Schwester" war jene Dame, bei der ich drei Tage zuvor mit meinen paar Dänisch-Brocken versuchte einen Termin zu arrangieren. Sie konnte sich gleich an mich erinnern und sprach mit auch auf Englisch an. Offenbar um mir peinliches Herumstammeln oder das Ringen nach Worten zu ersparen =8-o Nein, ernsthaft: Meine Symptome auf Dänisch erklären - dazu reichen meine kümmerlichen Kenntnisse nicht mal annähernd. Außerdem würde ich Gefahr laufen am Ende die Ordination mit einer erhaltenen Zeckenimpfung anstatt einer Untersuchung zu verlassen ...
Interessantes Detail am Rande: Obwohl alle Dänen fünf Jahre Deutschunterricht genießen(oder dazu genötigt werden; wie man's betrachtet), habe ich bislang nur einmal im Alltag erlebt, dass lieber Deutsch als Englisch gesprochen wurde. Ich frag' mich ohnehin wozu hier überhaupt noch Deutsch gelehrt wird? Ich kann mir dies aufgrund des deutschen Nachbarn nur aus wirtschaftlichen Gründen erklären.
Da wir schon beim Thema "Sprachen" sind: Die Dänen haben keinerlei Probleme Norwegisch zu verstehen, da sich beide Sprachen sich sehr ähneln und nur einige Worte unterschiedlich sind (vergleichbar mit Deutschland & Österreich). Ähnlich verhält es sich mit der schwedischen Sprache, wobei hier angeblich grössere Unterschiede bestehen.
Zurück zum Arztbesuch: Schnell die Symptome der letzten Wochen erklärt. Und schon beginnt der Unterschied zur Vorgangsweise des österreichischen praktischen Arztes: Zuerst wurde ich in den Finger gepiekst, um einen Mononukleose-Schnelltest (Dauer: ca. 5 min, Sensitivität angeblich 99%) durchführen zu können. Wegen meines geröteten Rachenraums gab's noch einen Schnelltest auf Streptokokken (Dauer ebenfalls ca. 5 min, Sensitivität angeblich 97%). Da beides negativ war, kam als Sahnehäubchen obendrauf noch der Teil den ich gerne ausgelassen hätte: Blutabnahme zur weiteren Untersuchung! Und damit meine ich nicht einen weiteren kleinen Piekser in den Finger, sondern die hässliche Variante mit der Nadel in der Armbeuge! =8-O Vier Ampullen meines kostbaren Lebenssaftes hat mir der Vampir in Schwesternverkleidung dort abgenommen! Dafür wird mein Blut nicht nur im Rahmen des üblichen Standard-Programms (Leberenzymwerte, Cholesterin, etc.) untersucht, sondern zusätzlich auch auf Allergien. Ich war also in guten Händen ...
Ich hab' dann später noch ein paar dänischen Mitbewohnern gefragt, weil ich ob des umfangreichen Untersuchungspaketes etwas misstrauisch war. Möglicherweise lässt man einem "exchange student" ja eine bessere Behandlung angedeihen, um ihm die Vorzüge des Landes zu demonstrieren?! Doch, weit gefehlt. Alles 08/15-Standardvorgehensweise hier in Dänemark. Nur nach der Untersuchung auf mögliche Allergien muss man üblicherweise zusätzlich fragen ... also, war mein Misstrauen diesbezüglich fehl am Platz!
Freitag war ich dann wieder dort, um die ersten Ergebnisse zu erfahren ... mittlerweile "pumperlgsund"! Da alle Werte im normalen Bereich waren, habe ich dann mit der Ärztin eigentlich nur über die mir aufgefallenen Unterschiede bei der Behandlung bzw. den Maßnahmen geplaudert. Medikamente, falls notwendig, hätte ich erst nach Vorliegen meiner Untersuchungsergebnisse bekommen. Hier wird also nicht gleich die Penicillin-Keule ausgepackt, sondern selektiv vorgegangen. Die Ärztin meinte, dass die Schnelltests aufgrund der hohen Mononucleose-Verbreitung hier angewendet werden und bei wahlloser Penicillingabe die Resistenz der Erreger dagegen nochmals ansteigt ...
Am Samstag fand dann hier im Haus Maja's Geburtstagfeier statt ... in der Küche gab's während des Essen keinen Platz mehr, danach war es laut und ... es ist lustig anzusehen, wenn ein paar Dänen betrunken durch die Gänge torkeln ;-)
Am Nachmittag davor hat sich in meinem Zimmer aber noch die "London-Clique" getroffen, um endlich den Flug und die Unterkunft zu buchen. Wie befürchtet konnten viele während des Semesters nicht mitkommen und so fand sich nur ein kleines Häuflein von Mitreisenden. Insgesamt sind wir fünf Studenten von hier plus ein "Ausländer" ;-) ... mein Bruder kommt auch mit! Eigentlich hätte ich nicht geglaubt, dass er wirklich bucht - aber ich habe mich offenbar geirrt. Sein Flug kommt zur exakt gleichen Uhrzeit in London an wie unserer. Dort kann er gleich seine Sprachkenntnisse zur Geltung bringen und uns einen günstigen Transport von Stansted zum Hostel verschaffen ;-)
Hier in Kürze die Daten unseres Aufenthaltes: Wir kommen am 12. November um ca. 11 Uhr in London an und bleiben bis zum 15. November. Beide Flüge (hin und zurück) kosten 35 Euro. Drei Nächte im Piccadilly Backpackers Hostel kosten 46 Euro. Wer da nicht mitfährt, ist selbst schuld! Jedenfalls freu' ich mich schon auf diesen Kurzaufenthalt in London. Ich hab' nochmals ein "Meeting" angesetzt, damit wir schon hier in Århus ein Programm zusammenstellen und nicht erst vor Ort darüber diskutieren (Anmerkung an mein Brüderlein: Christian, Mail an mich nicht vergessen!).
Sonntagabend war ich dann zu Thanksgiving eingeladen. Das Gute daran: Es fand bei Katrina statt - um dorthin zu gelangen und mir den Bauch vollzuschlagen, musste ich zuvor einen Gewaltmarsch von sage und schreibe (ca.) 30 Metern zurücklegen ;-) Da die Fressorgie von einigen Kanadierinnen organisiert wurde (Heimweh?), war ich natürlich neugierig wie dort Thanksgiving zelebriert wird. Ich hatte den kürzesten Weg von allen zurückzulegen, kam trotzdem als Letzter (und das obwohl es Essen gab!) und durfte "als Strafe" gleich drei Brathühner fachgerecht zerteilen. Eigentlich sollte es natürlich Truthahn geben, aber da wir beim Einkaufen am Samstag keinen einzigen Truthahn fanden und Katrina und Erin auch am Sonntag gescheitert sind, mussten drei Hühner als Truthahn-Ersatz herhalten. Beim Essen wurde mir von Ellen, die hier lebt, gesagt, dass ganze Truthähne hier üblicherweise vorher bestellt werden müssen.
Nachdem die Hühner tranchiert und alle Beilagen auf dem Tisch waren, durfte ich/man nicht gleich zum Besteck greifen. Uns wurde gesagt, dass es in Kanada üblicherweise zwei Möglichkeiten gibt: Entweder wird von einer Person am Tisch ein Gebet gesprochen oder jede Person am Tisch teilt mit wofür sie dankbar ist. In unserem Fall wurde für letztere Option entschieden, d.h. man reicht sich die Hände und jeder in der Runde teilt eben mit wofür er gerade jetzt dankbar ist.
Ich betrachte es ja als reinste Folter - der Tisch biegt sich ob der vielen Speisen beinahe und dann muss man sich vorher noch anhören wofür die anderen dankbar sind. Also, wirklich - muss das sein? ;-)
Bilder-Album: Thanksgiving
So, nachdem der formelle Teil vorbei war, gab's aber kein Halten mehr. Als Beilagen gab' es Gebäck, Karotten, Füllung, Erbsen, Preiselbeeren, Kartoffelpüree, Salat, etc. Danach gab's noch ein Nachspeisen-Menü mit Schokoladentorte, "Dream Cake" (keine Ahnung was das ist - geschmeckt hat's gut ;-), Apfelkuchen, Keksen, usw. Dazu gab's sogar Kakao! Seufz, das Leben kann so schön sein!
Hier wieder ein Detail am Rande: Eigentlich wird Thanksgiving in Kanada offiziell jeden zweiten Montag im Oktober gefeiert. Dieser Montag ist natürlich ein Feiertag. Allerdings feiern viele Sonntag UND Montag - einmal im kleineren und danach im größeren Familienkreis bzw. in beiden Familienkreisen. In den USA wird Thanksgiving übrigens am vierten Donnerstag im November gefeiert. Hmm ... wenn ich darüber nachdenke: Vielleicht kann ich bis dahin noch schnell ein paar Amerikaner ausfinding machen, Freundschaft schließen und ein zweites Mal bei Thanksgiving "abstauben" 8-)
So, Montag bis Mittwoch ist schnell erzählt: Montag hab' ich das Zimmer nur verlassen, um mir Essen in der Küche zuzubereiten, vorgestern und gestern war ich gegen mittags im Gym. Ansonsten hab' ich mich von früh bis spät dem Thema "Performance Analysis" sowie den Büchern "Notational analysis of Sport" und "Handbook of Soccer Match Analysis" gewidmet. Und wieder war ein winziger Schritt Richtung Ziel vollbracht ...
Um mir selbst etwas "Druck"im positiven Sinne aufzuerlegen, hab' ich mir vor zwei Wochen einen Termin mit meinem Supervisor ausgemacht, um mit ihm Ende Oktober das bis dahin Erreichte durchzugehen und Feedback zu erhalten. Und da möcht' ich natürlich schon etwas vorzuweisen haben ...
Ach ja - die Bilder von vor zwei Wochen sind auch online. Jene vom Treffen bei Anna (im letzten Beitrag erwähnt) am 29. September:
Bilder-Album: Mad clubben at Anne's place
Wer sich mehr Abwechslung bei den Bildern wünscht, dem kann geholfen werden. Die letzen Wochen war ich ein wenig nachlässig was Ausflüge außerhalb Århus anbelangt. Aber das wird sich ändern ...
Für nächste Woche ist eine Reise zur nördlichsten Stadt Dänemarks, nach Skagen, und außerdem zur Eagleworld geplant (hier ist übrigens eine Karte auf der beide Ort zu finden sind). Wahrscheinlich wird dies sogar eine 2-Tages-Reise werden - zumindest wollen alle anderen dies auf zwei Tage aufteilen. Weiteres steht noch eine Reise zum höchsten "Berg" Dänemarks, dem Himmelbjerg, an - mit sagenhaften 148 Metern. Ich hoffe wir können dieses Bergmassiv ohne Zuhilfenahme von Sauerstoffmasken erklimmen 8-) In Österreich würde man dies wohl eher als "Hügelchen" bezeichnen ;-)
Kurzum: Landschaftsaufnahmen werden bald folgen. Ich hoffe, dass Wetter spielt an den entsprechenden Tagen mit ...
So, zum Abschluß noch das Programm für die nächsten Tage: Heute abend schauen wir uns hier gemeinsam "Pulp Fiction" an, danach fahre ich zu einer Party in Skejbyparken, Freitagabend schau' ich mir den Film "Superbad" im Cinemaxx an, Samstagabend trifft sich wieder unser "Dinner Club" und Samstag- oder Sonntagnachmittag geht's Richtung Himmelberg ...
Gleich vorweg: Falls Du diesen Eintrag während der Arbeitszeit lesen solltest (in diesem Fall gleich mal ein "Ts, ts, ts!" 8-) ... so "schnell mal zwischendurch" lesen, das wird mit dem heutigen Eintrag nicht möglich sein ;-)
So, um nahtlos an den letzten Blog-Eintrag anzuschließen und meine Begeisterung über das dänische Gesundheitswesen (oder zumindest über jenen Teil mit dem ich in Berührung kam) kundzutun:
Letzte Woche Montag war ich -wie im vorigen Eintrag erwähnt- beim praktischen Arzt. Eigentlich ging's mir an diesem Tag wieder gut. Aber zum Einen war der Termin ausgemacht und zum Anderen hatte ich diese zwischenzeitlichen Hochs auch schon vorher, bevor ich dann wieder erledigt war. Dort angekommen hab' ich gleich mal erfahren, dass "mein" Arzt krank ist und sich die Schwester meiner annehmen wird. Nun gut, da ich ohnehin nicht mehr erwartet hatte als ein Rezept für ein Produkt der hiesigen Pharmaindustrie und den Ratschlag "Ausruhen & schonen", störte mich dies nicht weiter.
Nach einer kurzen Wartezeit wurde ich dann aufgerufen. Die zuvor erwähnte "Schwester" war jene Dame, bei der ich drei Tage zuvor mit meinen paar Dänisch-Brocken versuchte einen Termin zu arrangieren. Sie konnte sich gleich an mich erinnern und sprach mit auch auf Englisch an. Offenbar um mir peinliches Herumstammeln oder das Ringen nach Worten zu ersparen =8-o Nein, ernsthaft: Meine Symptome auf Dänisch erklären - dazu reichen meine kümmerlichen Kenntnisse nicht mal annähernd. Außerdem würde ich Gefahr laufen am Ende die Ordination mit einer erhaltenen Zeckenimpfung anstatt einer Untersuchung zu verlassen ...
Interessantes Detail am Rande: Obwohl alle Dänen fünf Jahre Deutschunterricht genießen(oder dazu genötigt werden; wie man's betrachtet), habe ich bislang nur einmal im Alltag erlebt, dass lieber Deutsch als Englisch gesprochen wurde. Ich frag' mich ohnehin wozu hier überhaupt noch Deutsch gelehrt wird? Ich kann mir dies aufgrund des deutschen Nachbarn nur aus wirtschaftlichen Gründen erklären.
Da wir schon beim Thema "Sprachen" sind: Die Dänen haben keinerlei Probleme Norwegisch zu verstehen, da sich beide Sprachen sich sehr ähneln und nur einige Worte unterschiedlich sind (vergleichbar mit Deutschland & Österreich). Ähnlich verhält es sich mit der schwedischen Sprache, wobei hier angeblich grössere Unterschiede bestehen.
Zurück zum Arztbesuch: Schnell die Symptome der letzten Wochen erklärt. Und schon beginnt der Unterschied zur Vorgangsweise des österreichischen praktischen Arztes: Zuerst wurde ich in den Finger gepiekst, um einen Mononukleose-Schnelltest (Dauer: ca. 5 min, Sensitivität angeblich 99%) durchführen zu können. Wegen meines geröteten Rachenraums gab's noch einen Schnelltest auf Streptokokken (Dauer ebenfalls ca. 5 min, Sensitivität angeblich 97%). Da beides negativ war, kam als Sahnehäubchen obendrauf noch der Teil den ich gerne ausgelassen hätte: Blutabnahme zur weiteren Untersuchung! Und damit meine ich nicht einen weiteren kleinen Piekser in den Finger, sondern die hässliche Variante mit der Nadel in der Armbeuge! =8-O Vier Ampullen meines kostbaren Lebenssaftes hat mir der Vampir in Schwesternverkleidung dort abgenommen! Dafür wird mein Blut nicht nur im Rahmen des üblichen Standard-Programms (Leberenzymwerte, Cholesterin, etc.) untersucht, sondern zusätzlich auch auf Allergien. Ich war also in guten Händen ...
Ich hab' dann später noch ein paar dänischen Mitbewohnern gefragt, weil ich ob des umfangreichen Untersuchungspaketes etwas misstrauisch war. Möglicherweise lässt man einem "exchange student" ja eine bessere Behandlung angedeihen, um ihm die Vorzüge des Landes zu demonstrieren?! Doch, weit gefehlt. Alles 08/15-Standardvorgehensweise hier in Dänemark. Nur nach der Untersuchung auf mögliche Allergien muss man üblicherweise zusätzlich fragen ... also, war mein Misstrauen diesbezüglich fehl am Platz!
Freitag war ich dann wieder dort, um die ersten Ergebnisse zu erfahren ... mittlerweile "pumperlgsund"! Da alle Werte im normalen Bereich waren, habe ich dann mit der Ärztin eigentlich nur über die mir aufgefallenen Unterschiede bei der Behandlung bzw. den Maßnahmen geplaudert. Medikamente, falls notwendig, hätte ich erst nach Vorliegen meiner Untersuchungsergebnisse bekommen. Hier wird also nicht gleich die Penicillin-Keule ausgepackt, sondern selektiv vorgegangen. Die Ärztin meinte, dass die Schnelltests aufgrund der hohen Mononucleose-Verbreitung hier angewendet werden und bei wahlloser Penicillingabe die Resistenz der Erreger dagegen nochmals ansteigt ...
Am Samstag fand dann hier im Haus Maja's Geburtstagfeier statt ... in der Küche gab's während des Essen keinen Platz mehr, danach war es laut und ... es ist lustig anzusehen, wenn ein paar Dänen betrunken durch die Gänge torkeln ;-)
Am Nachmittag davor hat sich in meinem Zimmer aber noch die "London-Clique" getroffen, um endlich den Flug und die Unterkunft zu buchen. Wie befürchtet konnten viele während des Semesters nicht mitkommen und so fand sich nur ein kleines Häuflein von Mitreisenden. Insgesamt sind wir fünf Studenten von hier plus ein "Ausländer" ;-) ... mein Bruder kommt auch mit! Eigentlich hätte ich nicht geglaubt, dass er wirklich bucht - aber ich habe mich offenbar geirrt. Sein Flug kommt zur exakt gleichen Uhrzeit in London an wie unserer. Dort kann er gleich seine Sprachkenntnisse zur Geltung bringen und uns einen günstigen Transport von Stansted zum Hostel verschaffen ;-)
Hier in Kürze die Daten unseres Aufenthaltes: Wir kommen am 12. November um ca. 11 Uhr in London an und bleiben bis zum 15. November. Beide Flüge (hin und zurück) kosten 35 Euro. Drei Nächte im Piccadilly Backpackers Hostel kosten 46 Euro. Wer da nicht mitfährt, ist selbst schuld! Jedenfalls freu' ich mich schon auf diesen Kurzaufenthalt in London. Ich hab' nochmals ein "Meeting" angesetzt, damit wir schon hier in Århus ein Programm zusammenstellen und nicht erst vor Ort darüber diskutieren (Anmerkung an mein Brüderlein: Christian, Mail an mich nicht vergessen!).
Sonntagabend war ich dann zu Thanksgiving eingeladen. Das Gute daran: Es fand bei Katrina statt - um dorthin zu gelangen und mir den Bauch vollzuschlagen, musste ich zuvor einen Gewaltmarsch von sage und schreibe (ca.) 30 Metern zurücklegen ;-) Da die Fressorgie von einigen Kanadierinnen organisiert wurde (Heimweh?), war ich natürlich neugierig wie dort Thanksgiving zelebriert wird. Ich hatte den kürzesten Weg von allen zurückzulegen, kam trotzdem als Letzter (und das obwohl es Essen gab!) und durfte "als Strafe" gleich drei Brathühner fachgerecht zerteilen. Eigentlich sollte es natürlich Truthahn geben, aber da wir beim Einkaufen am Samstag keinen einzigen Truthahn fanden und Katrina und Erin auch am Sonntag gescheitert sind, mussten drei Hühner als Truthahn-Ersatz herhalten. Beim Essen wurde mir von Ellen, die hier lebt, gesagt, dass ganze Truthähne hier üblicherweise vorher bestellt werden müssen.
Nachdem die Hühner tranchiert und alle Beilagen auf dem Tisch waren, durfte ich/man nicht gleich zum Besteck greifen. Uns wurde gesagt, dass es in Kanada üblicherweise zwei Möglichkeiten gibt: Entweder wird von einer Person am Tisch ein Gebet gesprochen oder jede Person am Tisch teilt mit wofür sie dankbar ist. In unserem Fall wurde für letztere Option entschieden, d.h. man reicht sich die Hände und jeder in der Runde teilt eben mit wofür er gerade jetzt dankbar ist.
Ich betrachte es ja als reinste Folter - der Tisch biegt sich ob der vielen Speisen beinahe und dann muss man sich vorher noch anhören wofür die anderen dankbar sind. Also, wirklich - muss das sein? ;-)
Bilder-Album: Thanksgiving
So, nachdem der formelle Teil vorbei war, gab's aber kein Halten mehr. Als Beilagen gab' es Gebäck, Karotten, Füllung, Erbsen, Preiselbeeren, Kartoffelpüree, Salat, etc. Danach gab's noch ein Nachspeisen-Menü mit Schokoladentorte, "Dream Cake" (keine Ahnung was das ist - geschmeckt hat's gut ;-), Apfelkuchen, Keksen, usw. Dazu gab's sogar Kakao! Seufz, das Leben kann so schön sein!
Hier wieder ein Detail am Rande: Eigentlich wird Thanksgiving in Kanada offiziell jeden zweiten Montag im Oktober gefeiert. Dieser Montag ist natürlich ein Feiertag. Allerdings feiern viele Sonntag UND Montag - einmal im kleineren und danach im größeren Familienkreis bzw. in beiden Familienkreisen. In den USA wird Thanksgiving übrigens am vierten Donnerstag im November gefeiert. Hmm ... wenn ich darüber nachdenke: Vielleicht kann ich bis dahin noch schnell ein paar Amerikaner ausfinding machen, Freundschaft schließen und ein zweites Mal bei Thanksgiving "abstauben" 8-)
So, Montag bis Mittwoch ist schnell erzählt: Montag hab' ich das Zimmer nur verlassen, um mir Essen in der Küche zuzubereiten, vorgestern und gestern war ich gegen mittags im Gym. Ansonsten hab' ich mich von früh bis spät dem Thema "Performance Analysis" sowie den Büchern "Notational analysis of Sport" und "Handbook of Soccer Match Analysis" gewidmet. Und wieder war ein winziger Schritt Richtung Ziel vollbracht ...
Um mir selbst etwas "Druck"im positiven Sinne aufzuerlegen, hab' ich mir vor zwei Wochen einen Termin mit meinem Supervisor ausgemacht, um mit ihm Ende Oktober das bis dahin Erreichte durchzugehen und Feedback zu erhalten. Und da möcht' ich natürlich schon etwas vorzuweisen haben ...
Ach ja - die Bilder von vor zwei Wochen sind auch online. Jene vom Treffen bei Anna (im letzten Beitrag erwähnt) am 29. September:
Bilder-Album: Mad clubben at Anne's place
Wer sich mehr Abwechslung bei den Bildern wünscht, dem kann geholfen werden. Die letzen Wochen war ich ein wenig nachlässig was Ausflüge außerhalb Århus anbelangt. Aber das wird sich ändern ...
Für nächste Woche ist eine Reise zur nördlichsten Stadt Dänemarks, nach Skagen, und außerdem zur Eagleworld geplant (hier ist übrigens eine Karte auf der beide Ort zu finden sind). Wahrscheinlich wird dies sogar eine 2-Tages-Reise werden - zumindest wollen alle anderen dies auf zwei Tage aufteilen. Weiteres steht noch eine Reise zum höchsten "Berg" Dänemarks, dem Himmelbjerg, an - mit sagenhaften 148 Metern. Ich hoffe wir können dieses Bergmassiv ohne Zuhilfenahme von Sauerstoffmasken erklimmen 8-) In Österreich würde man dies wohl eher als "Hügelchen" bezeichnen ;-)
Kurzum: Landschaftsaufnahmen werden bald folgen. Ich hoffe, dass Wetter spielt an den entsprechenden Tagen mit ...
So, zum Abschluß noch das Programm für die nächsten Tage: Heute abend schauen wir uns hier gemeinsam "Pulp Fiction" an, danach fahre ich zu einer Party in Skejbyparken, Freitagabend schau' ich mir den Film "Superbad" im Cinemaxx an, Samstagabend trifft sich wieder unser "Dinner Club" und Samstag- oder Sonntagnachmittag geht's Richtung Himmelberg ...
Wenn man Deinen Bericht liest stellt man bei Dir sicherlich kein Heimweh fest. Bezüglich des Thankgivingsessens warst Du ja da in Deinem Element. Essen, essen und wieder essen solange der Tisch voll ist. Schmatz, schmatz....
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