Montag, 28. Januar 2008

Zombie Rechner

Nein, "Zombie Rechner" ist nicht der Titel eines aktuellen Kinoschockers über eine wildgewordene künstliche Intelligenz. Und dies wird auch keine Review über einen Horrorfilm mit wiedererweckten Untoten oder ein sonstiger Ausflug ins Horror-Genre. Der Grund für diesen Titel ist ein anderer. Bei der Lektüre meiner diversen Newsfeeds bin ich über einen aktuellen Bericht zu diesem Thema gestoßen.

Zur Erklärung: "Zombie Rechner" sind Computer, die nicht unter der ausschließlichen Kontrolle ihres Besitzers stehen (wie es sein sollte), sondern von Dritten ferngesteuert und für ihre Zwecke missbraucht werden. Alle derart gesteuerte Rechner werden in einem sog. Bot-Net zusammengefasst. Hacker können somit also über Tausende von PCs verfügen. 11 Prozent aller PCs mit Internetanschluss sind bereits infiziert und für 85(!) Prozent des Spam-Mailversands zuständig. Jeden Tag kommen ca. 500.000(!) Rechner hinzu. Wer's nicht glaubt, kann dies u.a. hier nachlesen. Zombie Rechner werden im Rahmen eines riesigen Bot-Netzes kontrolliert und der User kann dies kaum nachvollziehen, da (bei intelligentem Einsatz durch den Hacker) die Performance des infizierten Rechners kaum absinkt und in Zeiten von Breitband-Verbindungen die wenigsten regelmässig ihren "Traffic" (Datenumsatz) kontrollieren.

Das folgende Video zeigt ein kurzes Video aus dem Labor des Unternehmens F-Secure in Helsinki., das die Verbreitung des "Storms Worms" am 19. dieses Monats innerhalb von nur wenigen Stunden dokumentiert:

Betrachtet man die oben erwähnten Zahlen, würde dies bedeuten, dass (statistisch gesehen) der Computer jedes zehnten Leser hier bereits Teil eines Bot-Netzes ist und somit von anderen zum Versand von Spam, Verbreitung von Malware, für Phishing-Angriffe oder sogar DDoS (Distributed Denial of Service)-Attacken auf andere Rechner missbraucht wird.


Was man dagegen tun kann?

Hier eine Auflistung der wichtigsten Maßnahmen:
  • Betriebssystem und andere Applikation ständig auf dem neuesten Stand halten.
  • Der Einsatz eines zuverlässigen Virenscanners (siehe Links unten), der regelmäßig aktualisiert wird, also auf aktuelle Virensignaturen zurückgreifen kann, um Schädlinge aufzuspüren.
  • Eine Firewall nutzen. Dazu ist keine kommerzielle Lösung notwendig. Eine richtig konfigurierte Windows-Firewall ist absolut ausreichend!
  • Entsprechende Software zum Aufspüren von Spyware einsetzen (siehe Links unten).
  • Keine Links in Emails dubioser Herkunft anklicken oder noch besser: Diese ungelesen löschen.

Anbei noch einige Software-Empfehlungen, die alle kostenlos sind, die ich mir aus der Unzahl von Programmen herausgepickt habe und auch auf meinem Notebook zum Einsatz kommen:

Virenscanner Antivir Personal Edition [Link]
Removal tools Spybot Search & Destroy [Link]
Removal tools Ad-Aware 2007 Free [Link]
Removal tools A-Squared Free [Link]


Freitag, 25. Januar 2008

Kulinarische Wahnsinnstat

Vormittags musste ich zweimal in den Waschraum ... und kann nur sagen: Bei dem Wetter derzeit würd' ich nicht mal einen Hund vor die Tür jagen (mal abgesehen davon, dass ich das sowieso nicht machen würde). Seit gestern nacht regnet es ständig, es ist tagsüber ständig bewölkt, somit dunkel und teilweise herrscht so starker Wind vor, dass einem die Regentropfen waagrecht entgegen kommen. Der Fahnenmast auf unserem Heimgelände pendelt hin und her als wär er ein Strohhalm und die Arbeiter draußen hüpfen aufgrund der Wassermassen von oben alle im Ganzkörper-Kondom, sprich Regen-Overall, durch die Gegend. Eigentlich wollte ich heute "per pedes" zum Supermarkt gehen (ca. 2 x 15 Minuten Fussweg), aber auf diesen Survival-Trip habe ich gerne verzichtet und werde eben auf meine Notration zurückgreifen: Nudeln, Fertig-Sauce und Parmesan. Kann man für Monate verstauen und schmeckt immer wieder! Aufgrund des Umfangs meiner "eisernen Reserve" überstehe ich locker drei Schlechtwetter-Tage überstehen. Und im äussersten Notfall könnte ich immer noch 15 andere, bis zum Bersten angefüllte, Schränke plündern, um mein Überleben hier sicherzustellen sgrin

Heute morgen kam ein Anruf aus der Werkstatt: Mein Fahrzeug ist wahrscheinlich erst Mittwoch fertig. Naja, wie schon im vorigen Blogeintrag erwähnt, hab' ich nichts anderes erwartet. Solange die Arbeit entsprechend sorgfältig ausgeführt und gut erledigt wird, soll's mir recht ein. Mittlerweile hab' ich mich schon an das Benutzen der Öffis gewöhnt. Als verwöhnter Eigentümer eines eigenes Fahrzeuges war die Umstiegsphase, sprich der Verlust von Bequemlichkeit,  zwar hart, aber man gewöhnt sich ja doch recht schnell um.

Gestern hab' ich gemeinsam mit Kenny Palatschinken (für die geschätzten Leser aus Deutschland: Pfannkuchen) gemacht. Die erste Palatschinke ist beim Wenden leider tragisch verunglückt, ab der zweiten war alles nur noch Routine. Bei der letzten hat Kenny mich davon abgehalten diese per Wurf in Richtung Decke zu wenden. Was sicherlich kein Fehler war: Die Vermutung, dass diese überall, nur nicht wieder in der Pfanne gelandet wäre, ist äußerst naheliegend. Ach ja - Kenny kannte zwar das Wort "Pfannkuchen", aber ich hab' ihm gleich die österreichische Version beigebracht. Schließlich muss ich meinen Einfluss hier auch sprachlich ein wenig zur Geltung bringen. Sein Kommentar dazu: "Das klingt ein wenig wie Russisch" srolleyes

Jedenfalls passierte bis zum Wichtigsten, nämlich dem Schnabulieren des Ganzen, nichts was einer Erwähnung hier bedürfte. Wir sitzen zu dritt im Fernsehzimmer, alles ist angerichtet ... und ich wundere mich noch, dass offenbar nicht an die Marmelade gedacht wurde. Womit soll man Palatschinken sonst essen? Und dann ... schnappen sich Kenny und Nils die Zuckerdose, streuen Zucker darauf und schieben sich die zusammengerollte Palatschinke hinter die Kiemen als wär's das Normalste auf der Welt. Mir fehlten die Worte! Die dazu getrunkene Limonade als letzte Zugabe für den ultimativen Zuckerrausch sei hier nur am Rande erwähnt ... sshocked 

Und mit diesem Fotobeweis einer kulinarischen Wahnsinnstat verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 23. Januar 2008

Håndbold feber

Derzeit findet in Norwegen die Handball-Europameisterschaft statt. Eine Sportart, die in Österreich nur ein Schattendasein fristet, sich in Dänemark hingegen größter Beliebtheit erfreut und so manche(n) hier in das "Håndbold feber" (Handball-Fieber) versetzt. In unserer Bar werden gemeinschaftliche Abende vor dem Fernseher organisiert und diese per Email und Aushang in allen Gebäuden des Studentenheim-Komplexes angekündigt: Håndbold wird hier an den Spieltagen von 16 bis 20 Uhr auf "TV 2 Sport" übertragen, das Spiel von Dänemark ab 18.15 Uhr zusätzlich noch auf "TV 2" gezeigt. Sogar im Fitnessklub wurde ich gestern darauf angesprochen, ob ich mir "das Spiel" abends ansehe. Zu dem Zeitpunkt wusste ich peinlicherweise noch nicht mal welche Sportart überhaupt gemeint ist, geschweige denn, dass eine Handball-EM abgehalten wird. Ich hoffe man spricht dort trotz der unfreiwilligen zur Schaustellung meines Handball-Desinteresses weiterhin mit mir ...

Mein Auto steht seit Montag früh in der Werkstatt in Skanderborg. Wie könnte es anders sein, gab's natürlich wieder mal eine unerwartete Wendung. Wie jede Versicherung, die die Erstattung von Kosten fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, ist hier auch die Tryg Forsikring keine Ausnahme. Grundsätzlich werden Kosten für Leihfahrzeuge schon rückerstattet ... an dieser Stelle kommt nun das unvermeidbare "aber" ... aber, das nur wenn man nachweisen kann, dass man das Fahrzeug für geschäftliche Zwecke und/oder außerhalb der Stadt benötigt. Als Austauschstudent komme ich da leider ein wenig in Beweisnotstand. Zu den beiden Werkstätten-Heinis (jeweils Leiter Werkstatt & Service) war ich dann leider ein wenig ungehalten: Kommt keiner auf die Idee mich anzurufen und mir das vorher zu sagen, damit ich - bereits in Kenntnis der Lage - rechtzeitig und vorbereitet selbst bei der Versicherung anrufen kann, um vielleicht doch noch etwas herauszuholen? Nein, das erfahr' ich Montag morgen bei der Schlüsselabgabe in der Werkstatt. Mein Fahrzeug soll dafür angeblich vielleicht schon Freitag fertig sein. Naja, damit rechne ich vorläufig mal gar nicht ...

Zwei Stunden nachdem ich zähneknirschend anhand der erhaltenen Wegbeschreibung zur Busstation marschierte, um die unfreiwillige Irrfahrt von Skanderborg nach Århus in Angriff zu nehmen, war ich wieder zuhause. Für diese Fahrt durch alle drei Zonen durfte ich 38 Kronen löhnen und mir für weitere Busfahrten in dieser Woche auch noch eine Klippekort (10 Fahrten) um weitere 115 Kronen kaufen. Sauerei, das Ganze! complain

Am ersten Tag meiner neuen ungewollten "Freiheit" (also nicht im eigenen Auto sitzend) gleich ein unliebsames Erlebnis: Als ich aus dem Bus der Linie 12 aussteige, seh' ich schon den Anschlussbus, den ich nehmen muß. Also schnell hingelaufen und gerade noch bei der hinteren Tür reingehüpft. Geschafft! Nach dem anfänglichen Ärger mit der zuvor falschen Buslinie, klappt's also doch noch und nun geht's in Richtung Ziel, sprich der Fitnessklub Equinox in der Nørrebrogade. Jetzt nur noch die Randersvej hinunter: Ich nehme Platz und bin in Gedanken schon im Gym. Denkste! Der Fahrer denkt nicht daran loszufahren, schaut noch ca. 20 Sekunden in meine Richtung und sagt dann etwas mir Unverständliches, dass aber deutlich an mich adressiert war. Natürlich dreht sich jeder um und ich muß natürlich nach vorne gehen wie ein Schuljunge, der in der Volksschule zur Lehrerbank zitiert wird. Ich erklär' ihm, dass ich bereits meine Klippekort entwertet habe, zeig' sie ihm auch - und das war's! Ich hab' bis heute keine Ahnung was das eigentlich sein sollte. Vermutlich sehe ich wie ein potentieller Schwarzfahrer aus, der schamlos die öffentlichen Verkehrsdienstleistungen in Anspruch nimmt, ohne dafür zu bezahlen. Wenn ich mir allerdings überlege welche Gestalten eindeutig nicht dänischer Herkunft sich in den Bussen so rumtreiben, muss ich meine eigene Theorie entkräften. Naja, Schwamm darüber ... ansonsten gab's bislang keine Probleme!

Bei der Planung meiner Routen bin ich auf eine Unart der  offiziellen Seite midttrafik.dk gestoßen: Man kann sich die Information über die Busrouten nur einzeln als PDF-File ansehen, aber alle Busrouten auf einer übersichtlichen Karte zu sehen - das spielt's nicht. Dies ist später vielleicht nicht so wichtig, wenn man schon öfters unterwegs war und die Linien kennt. Zu Beginn ist es jedoch frustrierend und wurde auch schon früher von meinen Kollegen bemängelt - nur bin ich bislang dank des Luxus eines eigenen Transportmittels damit nie in Berührung gekommen und hab' ich es bislang auch wieder vergessen.

Da ich schon über die öffentlichen Verkehrsmitteln hier spreche, gleich noch ein paar Details, die mir spontan einfallen: 
  • Die "Öffis" bestehen ausschließlich aus Bussen, Straßenbahnen gibt es in Århus nicht.
  • Bustüren sind immer mit optischen Markierungen (rotes Einbahnzeichen bzw. weiße Balken auf grünem Hintergrund) versehen. Man darf entweder einsteigen oder aussteigen. Im Fall von nur zwei Doppeltüren am gesamten Bus gilt immer: Hinten einsteigen, vorne aussteigen!
  • Århus ist in drei Zonen aufgeteilt. Ein Standard-Fahrschein bzw. ein Streifen auf dem 10-Zonen-Fahrschein gilt für zwei Zonen.
  • Die Klippekort wird nicht gefaltet (wie ich es noch von Österreich kennen), um sie stempeln zu können. In der dänischen Version wird gestempelt und gleichzeitig links einfach ein Teil weggeschnitten, d.h. kein Falten notwendig.
  • Gelbe Bus verkehren innerstädtisch (plus Umgebung), blaue Busse sind Überlandlinien und verkehren somit auch außerhalb der Stadt.
  • Manche Haltestellen sehen etwas eigenartig aus. Als Beispiel ein Foto, das ich in einem Picasa-Webalbum einer mir unbekannten Person gefunden habe. Diese Haltestellen sind allerdings nur vereinzelt anzutreffen.

Ach ja - noch schnell ein anderes Thema: Wenn ich bis 4. April 2008 hierbliebe, würde ich mir die gesamten Studiengebühren für das kommende Semester (immerhin ca. 390 Euro) ersparen. Um diese Befreiung kann man ansuchen, wenn man zumindest 4 Wochen des Semester im Ausland verbringt. Inzwischen hab' ich in der Kürze versucht einen halbwegs vernünftigen Job zu finden, um  die finanziellen Ressourcen für die eventuelle Verlängerung aufbringen zu können und heute hätte es beinahe geklappt (Stundenlohn: 300 DKK!). Leider wurden aber keine Leute mehr gesucht. Da ich bis nächsten Montag den Mietvertrag hier verlängern müsste, wird sich das aber leider zeitlich wohl nicht mehr ausgehen ...

Freitag, 18. Januar 2008

Glück im Unglück

Montag früh hab' ich einen Anruf vom Unfalllenker erhalten, dass der Schaden der Versicherung gemeldet und von dieser akzeptiert worden sei. Erzählen kann er mir viel, aber nachdem er bislang sehr bemüht war, war ich geneigt das als Tatsache hinzunehmen. Inzwischen hab' ich auch meine Versicherung in Österreich kontaktiert, um zu hören wie der Ablauf in so einem Fall ist.

Dienstag hab' ich dann zwei Mitsubishi-Werkstätten kontaktiert, um mich über den Ablauf eines Versicherungsfalles aus dänischer Sichtweise zu erkundigen. Wie sich herausstellte, war die Information meiner Versicherung nicht richtig. In Dänemark ist die Vorgehensweise in so einem Fall: Gegnerische Versicherung kontaktiert die Versicherung des Geschädigten, die beiden entscheiden über den Fall und dann gibt letztgenannte Versicherung die Freigabe zur Reparatur. In Österreich bekommt man eine Schadensnummer von der gegnerischen Versicherung und kann damit zur nächsten Werkstatt fahren.

Mittwoch vormittag hab' ich dann mit Telefonieren verbracht. Zuerst mit einer speziellen Hotline meiner Versicherung, die zuständig für Auslandsschadensfälle ist. Dort wurde mir die "dänische Vorgangsweise" bestätigt. Schön und gut, aber das würde mir viel zu lange dauern: Mitte/Ende Februar kehre ich ja wieder heim ... und das bitte in einem Fahrzeug mit möglichst intakter Karosserie und Rücklichtern, die sich hinter entsprechendfarbigen Plastik befinden. Wenn ich derzeit abends auf die Bremse trete, leuchtet die rechte hintere Seite meines Fahrzeuges infolge der fehlenden Plastikteile hell wie ein Weihnachtsbaum.

Zurück zum Thema - so kann das also nicht ablaufen. Also, weg mit den Headset für Skype-Gespräche (ins Ausland) und schnell die Nummer der Tryg Forsikring eingetippselt. Durch die Telefon-Menüs konnte ich mich noch durcharbeiten, aber als dann in der Schadenabteilung niemand Englisch oder Deutsch sprach, war vorerst mal Ende der Fahnenstange. Über einen Versicherungsfall möchte ich mit meinen paar Dänisch-Brocken nicht sprechen. Ein Satz falsch verstanden oder eine falsche Antwort und ich hab' vielleicht noch eine Teilschuld am Hals!

Also, hab' ich eine dänische Freundin gebeten dies für mich zu übernehmen. Nach zwei langen Telefongespräch, während derer mein Prepaid-Guthaben dahinschmolz wie Schnee in der Sonne, dann die gute Nachricht. Ich war im Besitz einer Schadensnummer, die ich der Werkstatt vorweisen kann. Juhuuuu!!! Meine Hartnäckigkeit, in diesem Fall jene Marlene's, hat sich bezahlt gemacht! 

Bereits 30 Minuten später, es war irgendwann gegen Mittag, fuhr ich schon zu Mitsubishi Skanderborg. Den Termin hab' ich schon am Vortag ausgemacht. Erstmals seit dem Unfall auf der Autobahn, hab' ich gleich mit einem  Bleifuss getestet ob auch bei höheren Geschwindigkeiten alles so klingt wie's sein soll. Leider nicht - ab Tempo 140 werden die Vibrationen so stark, dass man meinen könnte, man sitzt während des Take-offs im Space Shuttle. Dasselbe Problem tritt beim Bremsen ab 50 km/h auf (das bemerkte ich natürlich schon vorher). Offenbar hat einer vorderen Reifen ein Wuchtgewicht verloren. Also runter vom Gas und mit Tempo 110 dahingezuckelt.

In der Werkstatt verlief alles glatt: Es wurden ein paar Fotos gemacht, alle Daten notiert und ... mir bereits ein Termin für diesen Montag angeboten. Die Reparatur wird angeblich ungefähr eine Woche dauern. Als Sahnehäubchen obendrauf krieg' ich auch noch ein Leihauto. Bezüglich der Kosten schlägt sich die Werkstätte mit der Versicherung herum bzw. regelt alles. So ist zumindest noch der heutige Stand - ich hoffe Montag morgen höre ich nichts anderes, sonst leg' ich vor Ort einen Sitzstreik ein! Die Werkstatt befindet sich nämlich 30 Minuten außerhalb von Århus in einem eher abgeschiedenen Industrieviertel.

Zwar scheint jetzt in dieser Angelegenheit alles wieder in Ordnung zu kommen. Trotzdem: Unnötiger Ärger, Benzinkosten, Telefonkosten und vor allem wieder Stunden an Zeit vergeudet, die anders weitaus besser angelegt wären.

Ich bin aber nicht der Einzige, der Probleme hatte: Ein Freund von mir mußte vor einigen Tagen feststellen, dass sein Konto innerhalb nur eines Tages mittels Abbuchungen im Wert von jeweils 200 Kronen geplündert wurde. Folge: Karte gesperrt, Konto eingefroren und somit auch kein Zugriff aus das eigene Geld. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Abbuchungen offenbar ein Fehler im Computersystem waren. Nichtsdestotrotz wird das Konto erst wieder freigegeben und das Geld rücküberwiesen, wenn die interne Ermittlung der Bank abgeschlossen ist.

Ansonsten ist derzeit hier nicht viel los: Seit 2. Jänner trudeln hier jeden Tag in Århus Frischlinge ein und beginnen -wie wir damals- mit dem "Denmark Today"-Programm: Sprache lernen, Vorlesungen über Dänemark & Co., Kulturprogramm und Parties. Von Letzterem halte ich selbst derzeit ein wenig Abstand - davon hatte ich in den letzten Monaten (für meine Verhältnisse) mehr als genug. Es ist auch mal schön, wenn man ohne Wecker und dunklen Augenringen um 8.30 Uhr aufwachen kann. Die Prüfung für Modul zwei in der Sprachschule rückt ebenfalls immer näher. In ungefähr zwei Wochen soll es soweit sein. Die Chaoten dort haben selbst noch keine Ahnung wann diese genau stattfinden wird. Aber egal - ich bereite mich langsam darauf vor: Mann muss über drei Bücher und zwei Themen erzählen und Fragen beantworten können. Zwei (dieser fünf) davon werden per Zufall ausgewählt, danach gibt's noch einen Dialog über ein vorgegebenes Thema. Sobald ich bestanden habe, schnapp' ich mir mein Zertifikat und ... auf Nimmerwiedersehen! Auf Modul 3 pfeif' ich ... das ist mir mittlerweile keine weiteren 500 Kronen wert. Außerdem - wer weiß ob ich jemals wieder Dänisch sprechen kann oder muss. Trotzdem war es auf jeden Fall interessant mit dieser Sprache in Berührung gekommen zu sein. Möglicherweise kommt mir das irgendwann in der Zukunft noch zu Gute ....
 

Dienstag, 15. Januar 2008

ein Hoffnungsschimmer weniger

Heute nachmittag hat sich leider ein kleiner Hoffnungsschimmer zum Thema "Zweite Diplomarbeit" zerschlagen. Nach Durchsicht der Vergaberichtlinien war ich der Annahme, dass ich die Bedingungen für ein Studienabschluss-Stipendium erfülle. Eines der Kriterien dafür war: "noch kein Studium abgeschlossen". Nach einem Telefonat mit der zuständigen Sachbearbeiterin musste ich jedoch leider erfahren, dass in diesem Kontext ausschließlich ein Bakkalaureat als abgeschlossenes Studium gemeint ist. Weiters bedeutet dies natürlich natürlich, dass man ein Studienabschluss-Stipendium nur am Ende des Bakkalaureats-, nicht jedoch am Ende des Masterstudiums, erhalten kann. Da für mich der "Bachelor of Science" bereits Geschichte ist, habe ich bzw. jeder andere im Master-Studium somit keine Möglichkeit auf ein derartiges Stipendium. #*~$§

Gestern vormittag habe ich einen Anruf vom Unfalllenker erhalten, dass der Schaden gemeldet und von der Versicherung akzeptiert worden ist. Da mir jedoch noch keine Schadensnummer mitgeteilt wurde, werd' ich morgen mal selbst bei der Tryg Forsikring anrufen und ein wenig nachhaken. Außerdem werde ich bei Mitsubishi Viby und Mitsubishi Skanderborg nachfragen ob sie den Wagen reparieren können und wie lange es dauern wird, wenn ich besagte Schadensnummer von der Versicherung vorweisen kann. Mittlerweile weiß ich auch warum mein nicht gerade leichtes Fahrzeug so einfach zur Seite gedrückt wurde. Das andere Fahrzeug war ein Peugeot Boxer - der angeblich nicht mal eine Schramme hatte. Die Auskunft war natürlich sehr tröstlich für mich!

Ansonsten gibt es derzeit nicht viel zu berichten. Die Temperaturen hier schwankten in den letzten ständig zwischen 5 und 8 Grad, dafür ist es aber meistens regnerisch. Die Renovierungsarbeiten sind noch immer in Gange - derzeit ist es nicht gestattet vor dem Haus zu parken. Ergo ist auch kein "Morgen-Fenster-Check" mehr möglich und ich werd' zumindest manchmal mit einem ungutem Gefühl zu meinem Fahrzeug spazieren. Aller schlechten Dinge sind ja drei! Die Diplomarbeit zieht sich derzeit wie ein alter Kaugummi dahin. Zudem konnte ich heute für nur für 3 meiner 10 ausgeliehenen Bücher die Leihfrist verlängern. Vielleicht lässt sich ja doch noch was machen. Wenn alle Stricke reißen, könnte ich noch als letzten Ausweg ein paar Zwiebeln zum Institut mitnehmen und diese in unserer dortigen Gemeinschaftsküche schneiden. Dann noch schnell die 15 Meter bis zu unserer Bibliothek (im selben Stockwerk) bzw. der Bibliothekarin gelaufen, um dort mit tränenerstickter Stimme was von 'Es geht um Leben und Tod' zu faseln. Aber soweit wird's ja doch nicht kommen srolleyes

Weiters treffe ich bereits die ersten Vorkehrungen für mein Leben 'danach', d.h. nach meiner Rückkehr. Nach Fertigstellung der Diplomarbeit steht ja einer Rückkehr in die Arbeitswelt nichts mehr im Wege - außer vielleicht mein Unwille! sgrin Gestern hab' ich die englische Version meines Curriculum Vitae auf den neuesten Stand gebracht und auch schon erste Stellenangebote gesichtet. Ein Job, der Englisch-Sprachkenntnisse voraussetzt, wie z.B. in einer der vielen UNO-Organisationen, wär' mir da sehr recht. Falls jemand dazu einen guten Tipp bezüglich eines Unternehmens hat, würd' ich mich darüber freuen. Wer meine Email-Adresse nicht hat, kann mich auch gerne 'anskypen' oder einen Kommentar hinterlassen ...

Sluttelig ønsker jeg dig en god dag eller en god nat ... det kommer an på hvad klokken er!-)

Til næste gang!

Samstag, 12. Januar 2008

Mal wieder ... Auto Beschädigt

Bevor ich vor Wut platze, mich aus dem gleichen Grund in den Türstock verbeisse oder mir sonst eine Dummheit einfällt, werde ich diesmal den Blog zu Therapiezwecken "missbrauchen" und mir den Frust von der Seele schreiben ... mad

Wie jeden Morgen torkelte ich verschlafen in die Küche, wie üblich ein kurzer Blick aus dem Fenster Richtung meines Fahrzeuges. Diese, vielleicht etwas seltsame, Angewohnheit hab' ich seit dem Einbruch damals nicht abgelegt. Mit einem Schlag aber war die Müdigkeit verflogen. Irgendetwas stimmte nicht. Einen Augenblick später war mir auch klar was nicht passte: Das Fahrzeug hab' ich gestern gerade eingeparkt (also normal zum Strassenverlauf) - jetzt stand es plötzlich in einem Winkel von 30 Grad zur Fahrbahn da!

In Windeseile bin ich ins Zimmer gehetzt, habe Haus- und Autoschlüssel an mich gerissen und war maximal 10 Sekunden später vor der Haustür. Ich hätte schreien können vor Wut. Mein Auto war ungefähr einen halben Meter zur Seite versetzt, das Rücklicht rechts hinten lag in Bruchstücken auf der Fahrbahn, rechts hinten sind mehrere Dellen in der Karosserie, die Stoßstange ist aufgrund des Anpralls verformt und der Metallteil unterhalb des Rücklichts ist total verbogen!

Nach dem ersten Schock habe ich mich ein paar Schritte dem "Tatort" genähert, um den Schaden genauer zu betrachten. Währenddessen sind Dutzende Fragen in meinem Kopf herumgeschwirrt: War das "nur" ein Parkschaden? Hat jemand das Auto gestohlen, beschädigt und wieder zurückgestellt? Haben einige Betrunkene randaliert? Wieso komm' schon wieder ich unschuldig zum Handkuss? Ist vielleicht eine Scheibe eingeschlagen?

Nachdem ich mir den Schaden hinten rechts aus der Nähe angesehen habe und dann, vor Wut zitternd, eine Runde um das Fahrzeug gemacht habe, fand' ich einen Zettel hinter dem Scheibenwischer. Darin stand, dass eine Person names "Rune" aus Versehen mein Fahrzeug gerammt hat und um einen Anruf bittet. Darunter stand eine Telefonnummer mit dem Hinweis, dass er nicht vor 14 Uhr erreichbar sei. Super, wer sagt mir, dass die Nummer tatsächlich stimmt?!

Da ich vorerst nichts tun konnte, bin ich zum Zwecke des Aggressionsabbaus ins Gym gefahren. Auf den ersten paar Hundert Metern hab' ich nochmal genau aufgepasst, ob mein fahrbarer Untersatz plötzlich irgendwelche Macken aufweist (Fahrgeräusche, Handling, etc.). Erstes Aufatmen - offenbar ist alles okay! Nach zwei Stunden Hardcore-Training und Nachdenken bin ich anschließend zur Polizei gefahren, um mir die Vorgangsweise für beide Szenarien (Nummer stimmt, Nummer stimmt nicht) erklären zu lassen.

Endlich ist es soweit! Pünktlich auf die Minute tippe ich die Nummer in mein altes Siemens Outdoor-Handy. Die Sekunden, während das Rufzeichen mehrmals ertönt, erscheinen wie Minuten. Nachdem sich jemand am anderen Ende der Leitung meldet, verzichte ich auf jegliche Höflichkeit und frage gleich ob er "Rune" ist: Er ist es ... Ächz! Wenigstens waren die Angaben richtig. 

Nachdem er sich entschuldigte und versprach für alles aufzukommen, war ich zwar ein wenig milder gestimmt, aber dennoch war es mir ein dringendes Bedürfnis zu Fragen ob er "ang'soffen" war: Es ist mir absolut schleierhaft wie mein Fahrzeug mit einem Eigengewicht von knappen 1.3 Tonnen bei einem Parkunfall  um einen halben Meter versetzt werden kann. Antwort: "I have a big van!" Naja, auf jeden Fall hab' ich vorerst mal Telefonnumer, Email-Adresse und Wohnadresse des dänischen Auspark-Künstlers und werd' ihm im Anschluss an diesen Eintrag meine Daten zukommen lassen.

Vereinbarte Vorgangsweise: Am Montag wird er seiner Versicherung den Schaden melden. Ich werd' gleich Montag eine Werkstatt aufsuchen und einen Kostenvoranschlag machen lassen. Abhängig von der Summe wird Rune sich dann überlegen ob er selbst für die Kosten aufkommt oder die Versicherung einspannt. So ist geplant und ich hoffe, dass es auch dementsprechend ablaufen wird. In Anbetracht des Schadens kann ich sogar als absoluter Laie sagen, dass dies nicht billig werden wird (@Krauti: Falls Du dies liest, sag' mir doch bitte wie hoch Du den Schaden einschätzt! Danke!). Sicherheitshalber werd' ich auch noch einen Freund anrufen, der für meine Autoversicherung zuständig ist.


IMG_0001 IMG_0004 IMG_0005
IMG_0006 IMG_0007 IMG_0009


Mal sehen wie die Geschichte ausgeht ... sad2

Dienstag, 8. Januar 2008

Dänische Schmutzfinken

Gerade eben ging das erste offizielle 'Køkkenmøde 2008' (Küchentreffen) in Anwesenheit aller (mit einer Ausnahme) vorbei. Einer der wichtigsten Punkte war die nachlassende Disziplin einiger Mitbewohner bezüglich der Reinigung der Küche nach Benützung selbiger. Heute morgen war offenbar der Höhepunkt des Erträglichen erreicht - gleich drei Eintragungen auf dem Messageboard warum die Küche einem Schlachtfeld glich und außerdem Sand auf der Couch ist. Ich wollt' mir heute morgen einen heißen Kakao machen und glaubte schlecht zu sehen: Der Mikrowellenherd war innen komplett mit Joghurt oder Ähnlichem verschmutzt. Ich hab' mich auch vorhin gleich nochmal darüber aufgeregt. Es kann ja wohl nicht sein, dass wegen ein oder zwei 'dänischer Schmutzfinken' alle Mitbewohner darunter leiden müssen ...

Aber auch die Tatsache, dass in den letzten zwei Monaten jedes dritte entnommene Bier nicht bezahlt wurde, sorgte für Erstaunen in der Runde. Kristian's Vermutung: Viele waren einfach schon zu betrunken, um noch ein 'Stricherl' auf der Liste zu machen. Die Entgegnung unseres 'Køkkenkongen' (=Küchenkönigs) Morten: Wer am nächsten Morgen einen Kater hat, macht gleich mal auf Verdacht fünf zusätzliche Striche unter seinem Namen auf der Bierliste. Ich vermute, dass dies bei so manchem/er noch immer zuwenig sein wird, um den mysteriösen Schwund auszugleichen sgrin Aber das tangierte mich kaum, da ich bei diesem Thema ohnehin frei von jedem Verdacht bin ...

Es wurden aber auch allgemeine Dinge besprochen: Der Vorschlag zur Anschaffung eines Tischfussball-Tisches wurde aus finanziellen Gründen abgeschmettert, eine Versorgungsfahrt nach Deutschland, um günstig Bier und andere Getränke einzukaufen, ist dafür  bereits fixiert. Der aktuelle Stand der Küchenkasse oder wieviel Strafwochen Küchendienst man zusätzlich leisten muss, wenn man bei der halbjährliche Hauptreinigung fehlt, waren einige der weiteren Punkte auf der Liste ...

Seit meiner Rückkehr aus Österreich hab' ich bei meinem Fahrzeug ständig ein schleifendes Geräusch während des Bremsvorgangs bemerkt. Verständlicherweise habe ich keine Lust darauf zu warten, dass mir die Bremsen vielleicht gerade dann flöten gehen, wenn ich flott den Hügel Richtung Stadt hinunterfahre und mir überlegen darf, ob ich Gurt und Airbag vertraue oder doch lieber bei 60 Sachen aus dem Auto hechte. Daher habe ich mich heute morgen bis zum Leiter des Stützpunktes von Forenede Danske Motorejere (FDM) durchtelefoniert. FDM ist das dänische Pendant zu unseren Autofahrerklubs wie ÖAMTC. Nach einem kurzen Telefonat durfte ich gleich vorbeikommen und der Chef persönlich hat sich meines Anliegens bzw. meines Fahrzeuges angenommen. Fazit: Meine Befürchtung, dass die Bremsbeläge bereits am Ende sind, war glücklicherweise falsch (aufgrund meines profunden technischen Wissens über Kraftfahrzeuge war meine falsche Diagnose aber auch nicht sehr erstaunlich). Das schleifende Geräusch kommt einfach durch den Rost auf den Bremsscheiben - und aufgrund des extrem feuchten Wetters und den großzügigen Einsatz von Salz auf den hiesigen Strassen ist es jeden Tag auf's neue zu hören. Das Beste zum Schluß: Auf meine Frage wieviel das kosten würde, hat er nur abgewunken. Das nenn' ich mal einen guten Start in den Tag ...

So, ein kleiner Beitrag als Wiedereinstieg in die Welt des Bloggens. Mein Nachtrag über meine, eigentlich zweitägige, Odyssee von Wien nach Billund kommt noch ... dies nur als Warnung! srolleyes

Sonntag, 6. Januar 2008

Still Alive & Kickin'

Nur ein kurzer Eintrag als kleines Lebenszeichen aus Dänemark und Beweis, dass meine Wenigkeit noch gesund und munter ist. Der Grund meiner Blog-Abstinenz liegt nicht darin, dass ich mich über Neujahr vielleicht zu Tode getrunken habe oder mich eine fehlgeleitet Rakete auf dem Gewissen hat und ich infolgedessen auf Wolke sieben mit der goldenen Harfe klimpere, sondern dass ich während der letzten zwei Tage keine Zeit und auch keine Lust hatte, um in die Tasten zu hauen. Solche Phasen soll's ja auch geben. Schon alleine über die missglückte Heimreise könnte ich schon genügend schreiben, aber -und als "ehrenamtlicher" Hobby-Blogger möge man mir dies verzeihen- das werde ich erst später zum Besten geben. Am heutigen Sonntagabend (eigentlich schon Nacht) werde ich es mit der Bibel halten und "am siebten Tage ruhen" ... und mir dabei einige Folgen Californication ansehen. swink

Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!